15. Harte Waffen

23 5 8
                                    

Und so liege ich in Chris' Armen. Inmitten der Tanzfläche und umgeben von Mensch, doch in diesem Moment gibt es nur uns zwei. Alles um uns ist egal und unwichtig, doch plötzlich stoppt der Rausch an Glücksgefühlen und Angst breitet sich in mir aus.

Während ich hier zwischen Boden und Wolke Sieben schwebe, steigt in mir eine drückende Wärme auf. Ich habe das Gefühl zu fallen und zucke zusammen.

Chris, erschrocken von meiner Reaktion, hält mich fester. Er entnimmt meinem Gesichtsausdruck, dass etwas nicht stimmt. Schnell stellt er mich wieder auf zwei Beine. »Geht's dir gut?«, fragt er mich besorgt.

»Ja, glaub schon.« Langsam beruhigt sich mein Kopf und ich komme wieder in der Realität an. Ich halte kurz inne, um sicherzugehen, dass das plötzliche Schwindelgefühl nicht zurückkommt. Zu meinem Glück ist das Gefühl so schnell verschwunden, wie es aufgetaucht ist.

Ich schüttle meinen Kopf und fächel mir Luft zu. Chris' Blick liegt besorgt auf mir und erst jetzt merke ich, dass er mich immer noch stützt.

»Es geht wieder, danke«, murmel ich leise und schaff es nicht, Chris dabei in die Augen zu sehen. Ich habe unseren Moment zerstörrt...

Ich versuche, zu lächeln, doch Chris mustert mich mit Sorgen in seinem Blick. »Komm, wir gehen raus«, verkündet er. Ich beteuere zwar, dass es mir gut gehe, doch besteht er darauf, in den Garten zu gehen. Auch hier ist die Party im vollen Gange. Einige Gäste spielen Partyspiele und andere unterhalten sich, da die Musik hier deutlich leiser ist als drinnen.

Chris' Einfall an die frische Luft zu gehen, ist goldwert. Ich spüre, wie die nächtliche Biese meine Lungen flutet und meinem Kreislauf Schwung verleit.

»Was für ein Zufall, dass sie mein Lieblingslied spielen«, versuche ich eine Konversation zu beginnen und den Vorfall zu vergessen. Ich zwinge mich, zu einem Lächeln, doch knurrt in diesem Moment mein Magen und bläht sich auf.

»Tja, da wird wohl jemand nachgeholfen haben. Ich dachte, wenn es dein Klingelton ist, dann muss es dein Lieblingslied sein«, sagt Chris und zwinkert mir zu. Man merkt jedoch, dass er mir immer noch nicht glaubt, dass alles gut sei.

»Oh, das ist süß von dir.« Aufgrund der liebenswerten Geste von Chris muss ich mich nun nicht mehr zu einem Lachen zwingen, doch auch das kann ihn nicht beirren.

»Geht's dir wirklich gut? Du siehst so blass aus.«

Und erneut winke ich nur ab: »Nein, nein, mir geht's blendend. Ich geh kurz ins Bad und bringe meinen Kreislauf mit kaltem Wasser wieder in Schwung.« Ich warte nicht auf eine Antwort, sondern drehe mich sogleich von Chris weg.

»Warte!« Chris greift meine Hand und zwingt mich, ihn wieder anzusehen. »Wir müssen nicht hierbleiben, wenn es dir schlecht geht. Soll ich dich nach Hause bringen?«

Chris sorgt sich um mich. Ich fühle mich geschmeichelt, allerdings verspüre ich gleichzeitig ein flaues Gefühl im Magen. Vielleicht sollte ich wirklich heim. »Alles klar, aber ich gehe zuerst auf die Toil-«

Das Folgende erzähle ich mit wenig Begeisterung.

Das flaue Gefühl breitet sich in meinem Bauch aus und nicht nur das. Keine Sekunde später dreht sich mein Magen um und ich kann nichts mehr daran ändern... Ich übergebe mich auf Chris' Schuhe. Weitere Details werde ich an dieser Stelle auslassen.

Alle Leute drehen sich zu uns um und sehen mich angewidert an. Aber wen wundert das? Immerhin habe ich mich nicht wie andere Gäste in einem Busch übergeben, sondern mitten auf den Rasen.

Ich schaue erschrocken zu Chris, aber dieser blickt nur entgeistert auf seine Schuhe. »En... entschuldige mich«, sage ich knapp und renne ins Bad. Die Blicke der anwesenden Gäste folgen mir.

Me, my Lover and I ✔️Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora