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En başından başla
                                    

Nach getaner Arbeit ist mir seit langen mal wieder ein bisschen warm und ich wische mir sogar ein paar Schweißtropfen von der Stirn.

Da muss erst eine Leiche hierherkommen, damit dir etwas wärmer wird...

In der Brustinnentasche finde ich einen zusammengefalteten Zettel und etwas, das meinem Gefühl nach ein Foto sein könnte.
Da ich sowieso nichts sehe, lege ich diese Dinge neben mir auf dem Boden ab und arbeite mich zu den Hosentaschen vor.
Als meine Fingerspitzen an einen Gegenstand stoßen, werde ich zunehmend aufgeregt.

Bitte lass das ein Handy sein.
Bitte, bitte!

Tatsächlich finde ich in der rechten Hosentasche ein Handy, das sogar noch etwas Akku besitzt.
Zwar zeigt der Akkustand nur dreizehn Prozent an, aber das sollte für einen schnellen Anruf reichen.
Mich verwirrt das Hintergrundbild, das einen Jungen zeigt, der mir verdammt ähnlich sieht.
Allerdings ist meine Sicht reichich verschwommen und meine Augen können nicht einmal einen Buchstaben auf Dauer fixieren.
Ich versuche mir gedanklich die Handynummer meiner Mutter, Arne oder Robin zusammen zu basteln und leuchte nebenher auf das Gesicht des Toten.

Augenblicklich fällt mir das Handy aus der Hand, während sich mein Atem rasant beschleunigt.

Das kann nicht sein!
Dein Kopf spielt dir einen Streich.

Ich greife mit einer stark präsenten Übelkeit nach dem Smartphone und leuchte erneut auf das Gesicht.
Wieder fällt mir das Handy aus der Hand, worauf ich mich schnell zurück in meine Ecke flüchte.
Ich umfasse meine angewinkelten Knie und presse mich so fest wie möglich zu einer kleinen Kugel zusammen.

Das kann nicht sein!
Du bildest dir das nur ein...

Mein Körper beginnt automatisch hin und her zu wippen, um sich selbst ein Stück weit zu beruhigen.
Die Gedanken in meinem Kopf überschlagen sich und ich bin mir gewiss, das die Leiche dort drüben mein sicheres Todesurteil bedeutet.
In meiner Speiseröhre beginnt sich eine ätzende Flüssigkeit ihren Weg nach draußen bahnen zu wollen.
Ich will es verhindern, versuche immer wieder die kleinsten Mengen an Spucke zu schlucken, doch ich schaffe es nicht und schmeiße mich würgend auf die Seite.
Es kommt nur eine kleine Menge Galle, die trotzallem eine große Menge Energie meines Körper raubt.

Mit den brennenden Schmerzen im Hals, tauchen auch die Tränen in den Augen auf.
Wie ein stetig zunehmender Wasserfall, rinnt die salzige Flüssigkeit über meine Wangen, um direkt auf dem Boden unter mir einzutreffen.

Die einzigen Gedanken die mir in meinem Kopf herumschwirren sind: PAPA IST TOT!
Das er mir mein Leben zur Hölle gemacht und mich entführt und misshandelt hat, ist gerade nebensächlich.
Mein Kopf ruft die schönen Erinnerungen, die kostbaren Momente meiner Kindheit auf.
Jeglicher Hass ist aus meinem Herzen verschwunden.
Momentan würde ich mir wünschen, daß mein Vater noch lebt.
Ich bin mir sicher, das er mich von hier wegbringen wollte und all das nicht so geplant war.
Er hätte mich niemals umgebracht und mir vielleicht irgendwann wieder seine liebevolle Seite zukommen lassen.
Aber jetzt ist er tot.
Mit seinem Tot, hat er meinen Tot ebenso unterzeichnet.

Keine Ahnung wie lange ich in meiner Starre verharre und vor mich hinvegetiere, doch ein kleiner wichtiger Gedanke bahnt sich seinen Weg durch die vielen Blockaden in meinem Kopf.

Papa hat Mama's Nummer gespeichert.
Ruf ihr an!
Beweg dich Marco!

Mit letzter Kraft, ziehe ich mich am Boden entlang und suche verzweifelt nach dem Handy.
Als ich es zu fassen bekomme, gebe ich schnell den Pin, der aus meinem Geburtsdatum besteht, ein und entsperre das Display.
Das Smartphone ist mir gänzlich Unbekannt, aber er wird sich sicherlich ein neues zugelegt haben, aufgrund von polizeilichen Ortungen.

ZuKi Das ZUhälter-KInd Teil 2Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin