Prolog - Japan, schöne neue Welt

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IhreFüße trugen sie die Rolltreppen des Flughafens in Tokio hinunter.Sie zog ihre Jacke aus und band sie sich um die entblößte Taille.Das war also Japan. Als ihre Eltern ihr vor einigen Monaten von demAustauschprogramm erzählt haben, war sie nicht wirklich Feuer undFlamme. Es wirkte wie eine billige Ausrede um sie los zu werden, dasProblemkind der Familie. Doch als sie im Fernsehen das Sportfestivalder UA gesehen hatte, war sie überzeugt gewesen. Inihrer Austauschklasse waren ziemlich faszinierende Personen und imGegensatz zu Deutschland schien es so, als ob auch der Unterrichtdeutlich fordernder war. Zuhause war es am wichtigsten die Regelneinzuhalten und gute Manieren zu haben, und die UA wirkte wie eineandere Welt. Eine Welt, in der ein aggressiver Pomeranian den erstenPlatz in einem Schulfest machen konnte. Eine Welt, in der vielleichtauch sie einen Platz haben konnte. Einen Platz, der ihr mehrversprach als nur das Problemkind zu sein.

„Wehe,du machst mich mit lächerlich, Kira." knurrte der Junge in derSchuluniform der Adler-Akademie neben ihr. Wilhelm war mit ihr in demAustauschprogramm. Sie kannten sich zwar seit sie Kinder waren, aberFreunde konnte man die beiden nicht nennen, sie ertragen einander,aber das war es schon. „Keine Sorge, Wilhelm." lacht sie:" Ichhabe andere Prioritäten.". Mit diesem Worten verließ sie auch dasGebäude des Flughafens und hielt ein Taxi an, dass sie zu ihremZielort fahren sollte.

EinigeMinuten später hielt das Taxi und mit ihren zwei schwarzen Koffernmachte sie sich auf den Weg ins 3. Stockwerk. Mühsam hievt sie diesedie Treppen nach oben und schließt dann die Wohnungstür auf.Nachdem es im Schloss knackte, öffnet sich die Tür. DerHeldenberufung ihrer Eltern zu verdanken, war es ihr möglich derenFerienwohnung in Tokio zu beziehen. Sie war größtenteilseingerichtet und ihr würde es an nichts fehlen. Natürlich war die3-Zimmer-Wohnung in der Innenstadt Tokios nicht mit der Stadtvilla amRande Berlins zu vergleichen, in welcher sie aufgewachsen war, abersie war nicht anspruchsvoll. Mit ihrem Hintern drückte sie die Türins Schloss und ging dann ins Schlafzimmer. In dem hellen Raum begannsie schließlich ihre Koffer auszupacken. Die Kleidung räumte sie inden Kleiderschrank und die Kommode. Als sie fertig war, ließ sichauf das Futon fallen. Ihre Augen klebten einer Weile an der Decke,ehe sie zum Bilderrahmen mit dem Bild ihrer kleinen Schwesterglitten, welches sie auf die Kommode gestellt hatte, und sie sichfragte, wie ihr erster Schultag morgen an der UA sein würde.

Währenddessenkam Wilhelm am Wohnheim an. Das Wohnheim der UA wurde hauptsächlichfür Schüler mit weit entfernten Heimatorten genutzt. Am Empfangunten wurde ihm der Schlüssel überreicht. Schnell sollte erfeststellen, dass es ziemlich leer war. Kaum ein Viertel desWohnheims war belegt wie er erfuhr, dabei könnte man wohl soziemlich die ganze Schüler hier unterbringen. Sein Zimmer war imErdgeschoss, wofür er sich mit Stoßgebeten an Gott bedankte, da ihmso das Koffer nach oben schleppen erspart blieb. Er schloss die Türauf und stand in einem kleineren Raum mit zugehörigem Badezimmer.Ein typisches Wohnheimzimmer. Er ließ seine Koffer stehen und ließsich auf das knarzende Bett fallen. Endlich angekommen. Das Zimmerwar nicht groß, aber zuhause war sein Zimmer auch nicht großgewesen, zumindest bis er zu seiner Patentante hatte ziehen müssen.Damals als seine Mutter verhaftet worden war, aber das war eineandere Geschichte. Er nahm erst mal eine Dusche, bevor er begannauszupacken.


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