Prolog

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Maximilian Pegasus:
„Ja ist in Ordnung, ich komme zu ihnen, sichern sie alles ab und lassen sie keinen in die Nähe dieses Gebäudes. Wir sehen uns in vier Stunden, Miss Kaiba“, sagte ich noch, ehe ich auflegte und zu Cecilia sah.
„Was ist los?“
„Ich muss nach Ägypten, Adena Kaiba hat mich gerade angerufen, es gab in dem Dorf, in diesem dieser Stein der Unterwelt ist, starke seismische Aktivitäten.“
Cecilia sah mich entsetzt an.
„Was? Aber du hast gesagt, dieser Stein der Unterwelt liegt dort, wo einst dieses Dorf Kul Elna war. Also die Heimat von Neferet und Bakura. Und das letzte Mal, als es solche starke Aktivitäten gab, war, als der Pharao gegen Bakura gekämpft hat. War das nicht auch dort?“, fragte mich Cecilia, ich nickte leicht. „Ja, aber der Kampf hat sich in der Vergangenheit zugetragen, nicht hier bei uns.“
„Aber doch haben wir die Auswirkungen dieses Kampfes gespürt, Maximilian, allein an der Tatsache, mit den Seelenkarten, was in der Vergangenheit ja Steintafeln waren. Doch ich verstehe nicht, warum du dahin musst, ich habe einfach Angst, dass …“
Cecilia brach ab, ich ging zu ihr und nahm sie in die Arme.
„Bakura wie Neferet sind tot und dadurch auch Zorc, ja gut, Neferet ist in der Seelenkarte eingeschlossen, aber sie kann von dort aus nichts anrichten, mir kann also nichts passieren. Und der Grund, warum ich ebenfalls kommen soll, ist, dass zwei Steintafeln aufgetaucht sind, wo man nicht genau erkennen kann, was sich darauf befindet. Deswegen haben sie mich hinbestellt, da ich ja der einzige bin, der alle Duelmonsters kennt, sie erhoffen sich daraufhin eine Antwort welche Monster das sind, wenn es Monster sind. Jeder von uns hat seitdem Vorfall vor sechs Jahren ein schlechtes Gefühl, wenn solche Katastrophen sind. Ich weiß das, aber mir wird nichts passieren, Cecilia“, versuchte ich meine Frau zu beruhigen, diese sah mich dann an, und nickte, aber ich merkte, dass sie noch etwas beschäftigte.
„Was betrügt dich noch, meine Liebe?“
Cecilia seufzte leise. „Es ist wegen Akaya.“

Als sie unseren Sohn erwähnte, eigentlich Ziehsohn, aber für Cecilia und mich war er zu unserem Sohn geworden, hatte sie meine volle Aufmerksamkeit.
„Was ist mit Akaya?“, fragte ich nun besorgt.
„Na ja, seit einiger Zeit redet er nur von Ägypten und dass er dahin will. Wenn ich ihn frage, warum er hin will, kann er mir keine genaue Antwort darauf geben. Er sagt immer nur, dass sein bester Freund ihm den Ort zeigen will, wo er herkommt“, erklärte mir Cecilia, was mich sie verwirrt ansehen ließ.
„Welcher bester Freund? Habe ich etwas verpasst, dass unser Sohn ein anderes Kind kennengelernt hat? Ich mein sicher über das Internet geht alles, aber wir wüssten doch davon.“
Cecilia ergriff meinen Arm fester und schüttelte den Kopf.
„Nein, kein anderes Kind, sondern ... es ... es ist einfach verrückt und ich will nicht, dass unser Sohn für verrückt gehalten wird, aber andererseits wenn, wenn man bedenkt, wer seine wahren Eltern ...“
„Cecilia!“, wurde ich lauter und meine Frau sah mich erschrocken an.
„Tut, tut mir leid, ich wollte nicht so über ihn reden, aber das Ganze setzt mir einfach so zu.“
„Dann rede mit mir, sag mir, was dich betrügt und was mit unserem Sohn ist.“
„Er redet mit seinen Duelmonsters Karten, eigentlich mit einer bestimmten. Jedenfalls hat er mir die Karte gezeigt, als ich ihn damals gefragt habe, mit wem er da redet. Bildet sich Akaya diesen Freund ein, Maximilian, weil er sonst keine Freunde hat?“
„Welche Karte ist es?“, stellte ich die Gegenfrage, bevor ich die Frage von Cecilia beantwortete.
„Der blauäugige alternative weiße Drache“, gab sie als Antwort.
Ich sah von Cecilia zu dem Schrank, in diesem sich die Seelenkarte von Neferet befand, die von Prinzessin Kija hatte ich der Familie Ishtar zur Verwahrung gegeben.

„Es kann möglich sein, dass Akaya mit seiner KA redet und die zu seinem besten Freund wurde. Du musst wissen Cecilia, die Monster, was im alten Ägypten in den Steintafel versiegelt worden waren, waren die Geister einzelner Menschen. Die KA, der Geist, wurde von der Seele eines Menschen widergespiegelte. Je nachdem welche Seele der Mensch hatte, hatte die KA diese Eigenschaft. Jemand mit einer guten Seele hatte einen guten Geist in sich, jemand mit einer bösen Seele, wie Bakura, hatte somit auch eine böse, dämonischen Geist in sich, was zu dessen KA wurde. Was ich aber nicht ganz verstehe, wieso die KA von Neferet der blauäugige Massivdrache war, eigentlich ein Geist, dem man einer guten Seele zusprechen würde. Oder diese Frau war im Grunde, wie wahrscheinlich auch einst Bakura gut, nur wurden sie durch die Vernichtung ihres Dorfes und des Einflusses von Zorc so wie sie waren und Neferet hatte ihre KA wahrscheinlich schon früher. Eins ist auf jeden Fall klar, sie war sehr mächtig, auch ihre KA und das ist auch die KA unseres Sohnes. Du brauchst dir keine Sorgen machen, Cecilia, der blauäugige alternative weiße Drache ist wirklich Akayas Freund und wird unseren Sohn keinen Schaden zufügen, nein er wird ihm vor Schaden bewahren“, versuchte ich Cecilia zu beruhigen, diese atmete tief durch.
„Na gut, ich glaube dir Maximilian, doch was machen wir jetzt? Ich mein, wenn Akaya erfährt, dass du nach Ägypten fliegst und er nicht mit darf, dann ...“
Ich lächelte. „Ich werde Akaya einfach mitnehmen, er kann sich Ägypten ansehen und ich werde ihn auch beobachten, wie er sich in diesem Land verhält. Seine Eltern stammen immerhin aus diesem Land und er hat eine Verbindung dorthin, vielleicht auch in das Dorf Kul Elna, und so kann ich herausfinden, inwieweit das ganze mit Akaya zu tun hat, ich hoffe, du verstehst es.“
„Ja, das tue ich, nur bitte pass auf dich und Akaya auf.“
Ich gab Cecilia einen Kuss, ehe ich mich von ihr löste.
„Das werde ich, na dann suche ich einmal unseren Sohn und überbringe ihm die gute Nachricht.“
Cecilia nickte mit einem Lächeln, als ich den Raum verließ, nachdem die Tür hinter mir ins Schloss gefallen war, blieb ich einen Moment daran gelehnt stehen.

»Geliebte Cecilia, ich konnte dir nicht die Wahrheit sagen, es hätte dir nur noch mehr Kummer bereitet. Ich weiß nicht, was es ist, aber etwas ruft Akaya, das ist der Grund, warum er nach Ägypten will. Ich hoffe nur nicht, dass etwas von Bakura übrig geblieben ist und er seinen Sohn zu sich ruft, um erneut Schaden anzurichten. Das können wir am wenigsten gebrauchen und den Jungen würde es zerstören. Aber ich kann mich, was Bakura betrifft, auch irren, ich hoffe es zumindest. Nun sollte ich aber Akaya einmal suchen.«
Ich versuchte die schlechten Gedanken zu verdrängen und machte mich auf die Suche nach meinem Sohn.
Ich fand ihn auch, außerhalb der Burg bei einem der Türme, er saß auf der Mauer und blickte in die Ferne.
Ich sagte noch nichts, beobachtete den Jungen mit einem Lächeln, wie er da so saß, mit seinen weißen Haaren und der Unschuld eines Kindes. Ich machte einen Schritt nach vorn Richtung Akaya, als plötzlich vor mir ein riesiger weißer Drache erschien, er knurrte mich an und seine eisblauen Augen funkelten mich warnend an. An den Flügeln und den Nackenplatten hatte er eisblaue Linien, die vereinzelt, wie Adern aussahen, die sich den Flügeln und Nackenplatten entlang schlängelten.
„Du bist also der blauäugige alternative weiße Drache, Akayas bester Freund und seine KA nehme ich an.“
Der Drache wirkte verwirrt und sah mich so auch an.
„Du kannst mich sehen?“ Fragte der Drache, seine Stimme war hell, doch war es kein Kreischen, es klang wie ein Glockenspiel im Wind.
„Ja, ich kann dich sehen und dich verstehen, wobei mich letzteres selbst verwundert.“
„Das liegt wahrscheinlich daran, Papa, da du einst der Träger des Milleniumsauge warst. Also so hat es mir Blueeyes erklärt. Doch warum ich es kann, weiß ich nicht.“
Ich sah zu Akaya, der zu mir gelaufen kam und vor mir dann stehen blieb, ich sah dann wieder zu seinem Drachen.
„Blueeyes? Ein seltsamer Name.“
Akaya kicherte, „Naja ich kann ihn ja nicht immer blauäugiger alternativer weißer Drache nennen, da bekomme ich einen Zungenbrecher, also habe ich ihn Blueeyes genannt, und er gefällt ihm.“
Erklärte Akaya, seine KA sah ihn an.
„Ich habe es dir doch schon gesagt, Akaya, du hast eine Verbindung zu Ägypten, eine, die über Jahrtausende geht, ich kann dir nicht genau sagen, warum genau, nur dass du die Antwort auf deine Fragen in Ägypten findest. Doch dazu müssen wir dahin.“
Akaya sah traurig zu Boden. „Ja und genau das wird so schnell nicht passieren.“
Ich beobachtete die beiden und das ungute Gefühl in mir kam wieder hoch, ich atmete tief durch.

„Wer hat gesagt, dass du nicht nach Ägypten kommst, mein Sohn.“
Akaya sah auf und wollte etwas sagen.
„Ich habe einen Anruf bekommen und muss in vier Stunden in Ägypten sein, und du kommst mit. Deine Mutter hat mir erzählt, dass du so gerne dahin willst, und es soll eine Wiedergutmachung sein, dafür, dass ich in letzter Zeit nicht so oft mit dir was unternehmen konnte.“
Akayas Augen fingen an zu leuchten vor Freude.
„Was wirklich Papa. Wir fliegen nach Ägypten, nur wir zwei?“
Ich nickte. „Ja, aber du musst immer in meiner Nähe bleiben und darfst nirgends, wo ohne Aufsicht hinlaufen in Ordnung.“
Akaya nickte, „Ich bin ganz brav und hör auf dich. Das ist ja cool, wir fliegen nach Ägypten. Ja“
Akaya hüpfte herum vor Freude, nach fünf Minuten hatte er sich wieder gefangen, wir hatten uns von Cecilia verabschiedet und saßen nun zusammen in meinem Privatjet. Akaya sah mit einem Lächeln, was ihn bis zu den Ohren ging, aus dem Fenster, er war glücklich. Somit war ich es auch, doch wie heißt es, das Glück ist eine Achterbahnfahrt. Wenn du oben angekommen bist und denkst, den Himmel berühren zu können, geht es rasant wieder bergab.

Between Light and Shadow Where stories live. Discover now