Chapter 13

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Meine Haare waren komplett nass, der Regen durchdrang schon meinen Hoodie und lief unangenehm langsam meinen Rücken herunter. Mit einem Erwartungsvollen Blick schaute ich immer noch zu T, welcher mir etwas zusammengekrümmt vor mir stand.

„Wir gehen zu mir!", schrie er mir schließlich zu, mit etwas sehr entschlossenem in seinem Blick.

„Okay", rief ich zurück und es donnerte.

Okay?
War es das?
Ich meine sollte ich mit einem Fremden in seine Wohnung gehen? Wobei, er kam mir gar nicht mehr so fremd vor.

Ja! Warum nicht?
Ich höre ja sowieso schon den ganzen Tag auf mein Bauchgefühl,  wie ich es sonst eigentlich nie gemacht habe.

„Auf drei rennen wir dort hinten zur anderen Seite, ok?", schrie T mir zu.

Ich antwortete mit einem Nicken.

„Eins....zwei....DREI!"

Wir liefen gemeinsam, so schnell wie wir konnten, zur anderen Seite. Einmal quer über die Wiese, auf der wir gerade noch über mich und meine Probleme geredet hatten.
Wir gingen weiter, mit einem sehr schnellen Schritt, Richtung Ausgangs des Parks. Als  hätten alle, außer wir, das mit dem Regen gewusst, hatten natürlich alle auf der Straße einen Regenschirm. Vielleicht hatten alle Menschen hier aber auch einfach immer einen mit dabei.

Wir liefen weiter durch die, schon fast vom regen überschwemmten Straßen. Als wir in seiner Straße ankamen, viel mein Blick auf die Ecke am Anfang der Straße.

War das dort wo ich saß?
Wo T mich gefunden hatte?

Mein Blick hing nun an dieser Stelle fest und als wenn T meine Gedanken gelesen hätte, drehte er sich kurz um.

„Ja", sagte er nur und ich wusste genau was er damit meinte.

Das  war also die Ecke.

Ich finde es immer noch so eigenartig, dass ich mich wirklich an rein gar nichts erinnern kann.

Wir liefen noch ein Stückchen weiter und kamen an einem kleinen mehrstöckigen Haus an. Eine wunderschöne, mit Pflanzen bewachsene Treppe, führte zur Eingangstür. Mittlerweile regnete es nicht mehr ganz so schlimm, aber wir waren beide trotzdem einfach komplett durchnässt.

Als wir durch die Eingangstür traten, mussten wir die Treppe ganz bis nach oben laufen. T wohnte im 4 Stock. Als er die Tür aufschloss blieb ich wie angewurzelt stehen. Diese Wohnung war so atemberaubend schön. Überall standen kleine Pflanzen und alles wirkte auf mich so harmonisch und irgendwie auch charismatisch.

Genau wie T.

Er bemerkte wie ich dort stehen blieb und bat mich, mit einem Lächeln im Gesicht, rein. Ich erwachte aus meinem starren und betrat das Zimmer. T verschwand in einem Nebenzimmer und kam keine 2 Minute später mit einem neuen Hoodie an raus. Der Hoodie war wieder der schwarze mit dem blau weißen Logo darauf, den er bei unserem ersten Treffen im Park auch anhatte. Unterm Arm hatte er ein kleines Handtuch und einen weiteren Hoodie geklemmt. Er kam zu mir und hielt mir beides hin.

„Hier du kannst gern dort ins Bad gehen und den anziehen, der wird zwar etwas groß sein, aber auf jeden Fall besser als komplett durchnässt", sagte er zu mir und zeigte mit einer Handgeste in Richtung der Tür neben dem Zimmer in dem er eben war.
Ich nahm beide Sachen dankend an und ging ins Bad, welches genauso atemberaubend auf mich wirkte, wie schon der Rest der Wohnung, den ich bis jetzt gesehen hatte. Erst jetzt betrachtete ich den Hoodie genauer. Er war einmal in der Mitte geteilt. Die eine Hälfte war schwarz die andere war blau und pink. Gebatikt heißt das glaube ich und auf dieser Hälfte war außerdem noch ein kleines gesticktes schwarzes Herz, welches gebrochen war.
Ich zog meinen nassen Hoodie schnell aus und hing in dort über die Heizung. Der Hoodie war tatsächlich etwas groß, dabei war ich gar nicht so klein. Ich war ungefähr 1,72 m groß. T war aber doch schon ein ganzen stück größer bemerkte ich, irgendwie hatte ich nur vorher nie so darauf geachtet. Als ich schließlich mit dem viel zu großen Hoodie, welcher übrigens unfassbar bequem war, aus dem Bad kam saß T auf der Couch, welche genau gegenüber vom Bad stand.

„Ich hab mein Hoodie einfach mal über die Heizung dort gehangen, ja?"

„Aber klar. Darfst ihn nachher nur nicht vergessen"

Ich nickte.

„Komm setz dich zu mir, dann können wir weiter reden. Also natürlich nur wenn du willst" sagte er zu mir.

Ich ging zu ihm und setzte mich so hin, dass ich ihn anschauen konnte, wenn ich rede.

„Achso! Ach Mensch ich nun wieder. Willst du etwas trinken oder essen?"

„Ähm ja Wasser wäre perfekt", entgegnete ich. T sprang direkt auf und ging zur kleinen

Küche, die direkt neben der Eingangstür war. Er holte für uns beide zwei Gläser mit Wasser.

„Dankeschön", sagte ich mit einem, zu meiner Überraschung (mal wieder), Lächeln im Gesicht.

„Ach aber klar. Wo waren wir eigentlich stehen geblieben?", fragte er mich.

„Ähm... ach genau ich meinte, dass es sich so richtig angefühlt hat, dir das alles zu erzählen"
„Ach richtig. Erstmal freut mich das, also dass du so offen mir gegenüber bist, weil ich auch echt glaube, dass es dir geholfen hat, das alles mal auszusprechen oder?"

„Ja. Also wirklich JA. Das war eine so gute Entscheidung"
„Dankeschön", hängte ich noch an meinen Satz, sagte es aber viel leiser als den Anfang.

„Aber klar, mache ich gerne. Ich fühlte mich irgendwie dazu verpflichtet dir zu helfen. Ich meine wenn ich dich letztens dort nicht erkannt hätte, an der Straßenecke, wer weiß was mit dir passiert wär."

„Das will ich auch gar nicht wissen", entgegnete ich.

„Hatte dir dieser Dave eigentlich nochmal geschrieben?", fragte mich T mit einem Funkeln in den Augen. Ich konnte dieses Funkeln nicht richtig deuten.

War es Wut?
Ich weiß es nicht.

„Nein hat er nicht, ist mir aber auch ehrlich gesagt egal"

„Das ist auch gut", sagte er und nickte.

„Ach by the way, der Hoodie ist ja mal mega nice", sagte ich und zeigte auf den viel zu großen Hoodie, den ich anhatte.

„Süß, danke! Ist meiner. Also von so einer Klamottenlinie, die ich und meine Freunde haben."

„Warte was? Du machst Klamotten?"

T nickte.

Da fiel mir ein, ich wusste ja überhaupt nichts über ihn.

„Oh Mist! Ich weiß ja gar nicht so wirklich was über DICH. Wir haben die ganze Zeit nur über mich geredet. Was machst du denn eigentlich so?"

T lächelte und begann zu erzählen.


So Leute heute mal ein nicht ganz soooo spannendes Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch trotzdem :)
Verbesserung wie immer gerne in den Kommentaren.
Küsschen <3

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