Prolog

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Keiner meiner Brüder war je ein Kind, das viel weinte.
Seit ich denken kann, waren sie still, irgendwie distanziert, aber sie waren immer für mich da wenn ich sie brauchte.
Und ich, ich brauchte sie oft. Ich hatte viele Ängste, meine Schlaf war durchzogen von Alpträumen, und die Dämonen ließen mich nie allein. Sie hörten nie auf, zu versuchen, mich mit ihren blassen Klauen zu erreichen, ihre langen Finger um mein Herz zu schlingen, und einen Käfig aus Angst um mich zu errichten, aus dem ich niemals entfliehen könnte.
Doch sie hatten nie Erfolg. Sie hatten nie Erfolg, weil meine Bruder niemals aufhörten, die Dunkelheit in meinem Herzen in Millionen Teile zu zerschmettern.
Doch nicht nur meine Brüder wurden stärker, auch meine Dämonen nahmen an Kraft zu.
Meine schrecklichen Träume hörten nicht auf, stattdessen begann die Stimme des Todes Ziffern zu schreien. Ziffern, die sich in mein Herz borten. 2.1.1.1. Der Tag, der der Ursprung meiner Ängste war. Der Tag, an dem meine Welt auseinander brach. Der Tag, an dem mein Vater in dem endlosen Meer seiner Sorgen ertrank.
Und er kam jedes Jahr wieder, und jedes Jahr wurden meine Dämonen stärker, brachten mich dazu, Dinge zu sehen, die nicht sichtbar waren, Worte zu hören, die nie jemand gesagt hatte, und Berührungen zu fühlen, die niemals meine Haut erreichten.
Meine Brüder waren keine dieser Kinder, die viel weinten.
Ich schon.

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Hallo zusammen!

Ich bin (so halb) zurück, und das mit einer originalen Geschichte von mir. Ich würde gern mal sehen, wie ihr sie findet. Updates werden wohl eher langsam kommen. Ich werde auch versuchen, die anderen fertigzustellen bzw. Ab und an upzudaten.
Lasst gerne Kommis da 😉

~Jassy

2. 1. 1. 1.Where stories live. Discover now