15. Kapitel

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Am nächsten Morgen wachte ich auf, als der Bus ruckartig hielt und ein dumpfer Knall ertönte, fast so, als sei jemand aus dem Bett gefallen. Verschlafen öffnete ich die Augen und hob meinen Kopf etwas an, um über den Bettrand zu sehen. Michael lag auf dem Boden und rieb sich den schmerzenden Kopf. Als er sah, dass ich wach war, murmelte er ein ‚Morgen‘ in meine Richtung.
„Hey.“, murmelte ich ebenso verschlafen zurück und setzte mich langsam auf. „Wo sind die anderen drei?“
„Ich bin Langschläfer, die sind immer vor mir wach. Der Tag an dem die drei nach mir aufstehen, ist so wahrscheinlich wie der Schnittpunkt zweier geraden Parallelen – wenn du verstehst was ich meine. Aber ich denke, wir sollten nachher mal schauen, was hier so geruckelt hat.“
Ich stand auf, nahm mir einige Klamotten und verzog mich ins Badezimmer. Nach dem Duschen zog ich mich an, band meine Haare zu einem Messy-Dutt zusammen und ging zurück ins Schlafzimmer, wo sich Mickey bereits umgezogen hatte. Zusammen gingen wir zu den anderen Jungs.
„Morgen.“, meinte ich, schnappte mir ein Erdbeer-Jogurt und setzte mich auf einen leeren Stuhl.
Diese waren allerdings gerade in eine aufgeregte Diskussion vertieft und schienen mich nicht wirklich wahrzunehmen.
„Nein! Wir können nicht einfach abhauen, irgendwo in eine Bar gehen und dann hoffen, dass der Auftritt morgen gut wird.“, meinte Ashton gerade in einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete.
„Ach komm schon Ash, wir wollen uns ja nicht die Birne volllaufen lassen, nur ein Glas oder zwei.“, erwiderte Cal.
„Nein, das ist mein letztes Wort und sonst werde ich mal mit Peter – unserem Bodyguard – reden, dann werden wir ja sehen, wem er zustimmt.“
„Boah Ash das ist gemein, er wird uns eh nicht gehen lassen.“, meinte jetzt auch Luke.
„Ja, weil das auch gut so ist. Und Punkt. Ende der Diskussion.“
Ich sah zwischen Cal und Luke umher, die wohl gerade einen inneren Dialog führen und so aussahen, als ob sie Ashton noch einmal widersprechen wollten. „Jungs, – es fällt mir schwer das zu sagen – aber ich stimme Ashton zu. Ich denke, ihr könnt sicher mal was trinken gehen, wenn am nächsten Tag kein Auftritt ist, wär das nicht was?“
Sie fuhren alle erschrocken herum und beäugten mich und Michael, der im Türrahmen lehnte, ehe sie kurz überlegten uns dann aber zustimmten.
„Okay, dann wäre diese Diskussion ja beendet, wieso hat es vorhin so geruckelt und wieso fahren wir nicht weiter?“
Sie zuckten alle mit den Schultern und schienen wohl genauso ratlos wie wir zu sein, doch da steckte Dan – der Fahrer – seinen Kopf nach hinten und meinte: „Ich konnte nicht länger mitanhören, wie ihr hier umherstreitet, da ich mich auf den Verkehr konzentrieren muss. Also hab ich mal etwas fester gebremst und gehofft, der Streit würde aufhören, doch das ist leider nicht passiert. Aber zum Glück ist ja dann Cat aufgetaucht und wir können endlich unseren Weg fortsetzten – dieses Mal hoffentlich ohne Streit.“
„Oh – sorry Dan.“, kam es etwas schuldbewusst von den Jungs und wir frühstückten etwas weniger laut weiter.

Nach dem Frühstück spielten wir wieder eine Weile FIFA. Ich muss zugeben, dass Calum und Michael wirklich gut waren, aber auch, dass wir fast dasselbe Level hatten und deshalb richtig gut zusammen spielen konnten. Luke konnte es auch recht gut und Ashton war auch nicht wirklich so schlecht, wenn er dann mal spielte. Alles in allem war es ein richtig lustiger Vormittag und es kam mir vor, als hätten wir uns gerade erst vor die Konsole gesetzt, als der Bus hielt und Dan uns sagte, dass wir beim Stadion in Kopenhagen angekommen waren.
Wir standen vor dem Hintereingang und wurden auch fast direkt reingeschleust, doch ich bekam trotzdem einen ganz, ganz kurzen Moment das Kreischen der Fans mit und die ungeheure Grösse des Stadions.
Dann fiel die Tür hinter uns ins Schloss, das Kreischen verschwand und stattdessen hörte ich wieder nur das Gelächter und Gerede der Jungs. Schliesslich kamen wir beim Aufenthaltsraum an, wo die One Direction-Boys schon warteten.
„Hey.“, kam es vom Blonden und er lächelte uns alle strahlend an.
Wir grüssten alle zurück und bald darauf sassen wir alle irgendwo im Raum verteilt, redeten, lachten und machten sonst irgendeine Scheisse. Irgendwie waren alle viel lockerer und entspannter als bisher – was vor allem Ashton betraf, wie ich fand –, aber mit ihm redete ich immer noch nicht, schliesslich hatte er sich immer noch nicht dafür entschuldigt, dass er mir irgendeinen Quatsch unterstellt hatte. Ich weiss, das mag jetzt kindisch klingen, aber ich wollte ja nur eine simple Entschuldigung, er musste ja nicht auf dem Pferd anrücken und mir rote Rosen vor die Füsse werfen – dann würde ich nämlich das Gefühl haben, dass er auf Drogen sei.
Egal, wir beide liessen uns grösstenteils in Ruhe und hatten alle zusammen eine gute Zeit, das war doch auch mal was. Ein Fortschritt oder so.
„Ich hab gehört, dass ihr gestern im Freizeitpark wart. Wie war‘s?“, fragte mich Niall gerade und riss mich somit aus meinen Gedanken über den rieeesen Fortschritt.
„Es war echt lustig.“
„Aber?“
Wieso erkannte Niall direkt, das man etwas vor ihm verheimlichen wollte? Das war unheimlich. „Es gab dann gegen Ende des Nachmittags eine mehr oder weniger grosse Auseinandersetzung zwischen Ashton und mir. Aber das ist ja eh vorbei. Wir sollten uns eher auf etwas im Hier und Jetzt konzentrieren – zum Beispiel, was wir machen, bis euer Konzert anfängt.“
Er sah einmal hinüber zu Ashton, der mit Calum und Liam herumalberte und meinte dann: „Wir holen jetzt was zu trinken für alle. Michael kommst du uns helfen?“
Was sollte das denn jetzt? Ich kam nicht mehr mit, liess mir aber nichts anmerken und trottete den beiden hinterher durch einige Gänge in den Styling-Room der One Direction-Boys. Da drehte sich Niall um und sah mich an. „So jetzt kannst du mir sagen, wieso ihr euch schon wieder in den Haaren gelegen seid, dann sage ich dir, ob es eine mehr oder doch eher weniger grosse Auseinandersetzung war.“
„Ach Niall, sind wir nur deshalb hierhergekommen, dass du mich das fragen kannst?“
„Nöö, ich habe wirklich Durst.“, antwortete dieser grinsend.
Michael begann zu lachen, setzte sich dann neben Niall auf einen Tisch, der in einigen Stunden nur so vor Stylingzeug übergehen würde und sah mich gespannt an.
„Also gut, ich gebe mich geschlagen – aber nur weil du es bist, schliesslich weiss es Michael auch schon. Also mir war nach zwei Fahrten auf einer dieser Bahnen nicht sonderlich gut und Ashton hat mich dann im Arm gehalten, damit es nicht noch schlimmer wird und dann sind wir auf die Damen-Toilette, damit ich etwas trinken konnte und so weiter und als mir dort dann langweilig wurde, bin ich halt ein bisschen durch meine Internetprofile gesurft – deren habe ich nicht gerade wenig, aber das wisst ihr ja – und als wir gehen wollten, kamen irgendwelche Mädchen rein und hab ich zu ihm gesagt, dass er doch einfach rausgehen konnte, da schliesslich die Möglichkeit bestand, dass es Fan waren und er meinte direkt, dass ich diese kontaktiert hätte. Wir haben uns ein bisschen angezickt und ich bin dann gegangen. Und das war’s.“
„Das mit der Achterbahn wusste ich ja noch gar nicht.“, meinte Michael danach gespielt enttäuscht.
„Ja ist doch egal, viel wichtiger ist doch, wieso Ashton so wütend wurde.“, begann Niall seine Gedanken zu ordnen ohne auf Michael’s Einwurf zu achten.
Ich lachte leicht auf. „Weil ich die angeblich – ich zitiere - doch dorthin beordert habe, damit es so aussehe, als würde er es einfach überall und mit jedem treiben!“

Hate [5 Seconds of Summer - Fanfiction]Where stories live. Discover now