*flashback*

"Rathania, komm jetzt bitte sofort runter!" Ich rollte mit den Augen. "Sofort!" Genervt stand ich von meiner Couch auf und rannte die Treppen runter. Elisabeth sah mich abwertend an, als ich an ihr vorbei in Richtung Büro ging. Ich klopfte an die Türe und öffnete sie, nachdem ich das wütende "Herein!" gehört hatte.

Noch bevor ich die schwere Holztür zugedrückt hatte, schrie mich mein Vater auh schon an: "Was fällt dir eigentlich ein?!" Seufzend drehte ich mich zu ihm um. "Was ist denn jetzt schon wieder?", fragte ich ihn genervt, obwohl ich schon eine leise Ahnung hatte, was er meinte. "Du hast es schon wieder getan! Du hast dich schon wieder mit diesem Mädchen getroffen!", schrie er und sein Gesicht wurde mit jedem Wort röter, weshalb ich ein Lachen nicht unterdrücken konnte. Dummer Fehler. "ACH, DAS FINDEST DU LUSTIG?! NA DANN FINDEST DU ES BESTIMMT AUCH LUSTIG, DIE NÄCHSTEN ZWEI WOCHEN AUF DEINEM ZIMMER ZU VERBRINGEN!", brüllte er. Entgeistert sah ich ihn an. Zwei Wochen?! "Moment mal..! Ich hab aber in elf Tagen Geburtstag!", machte ich ihm klar. Er sah mich mit einem Blick an, den ich nur zu gut kannte. Vollkommen fassungslos starrte ich ihn an. "DU WILLST MICH AUF MEINEM EIGENEN GEBURTSTAG AUF MEINEM ZIMMER EINSPERREN, WEIL ICH MICH MIT CAT GETROFFEN HABE?!" Mit eiskaltem Blick sagte er:"Ganz genau. Ich habe dir mehrfach verboten, dich mit Catherine zu treffen, du hast dich mir jedes mal widersetzt und das hat jetzt Folgen. Ich werde Elisabeth sagen, dass sie dir zu den gewohnten Zeiten-also um sechs Uhr, um zwölf Uhr und um 18 Uhr- etwas zu essen zubereitet und dich stündlich fragt, ob du Hunger hast. Und jetzt gib mir bitte deine Handys-und zwar alle, ich werde sie eigenhändig zählen!-, deinen Laptop, dein iPad und deinen iPod." Als ich den Mund öffnete, um etwas zu sagen, schnitt mein Vater mir das Wort ab:"Und natürlich werde ich Elisabeth bitten, deinen Fernseher, deine Wii, deine Wii U und deine PS4 zu disconnektieren." Verwirrt hielt ich inne und vergaß kurz meine Wut. "Zu..bitte was?" Er sah mich an, als ob ich gerade was ziemlich dämliches gesagt hätte. "Ehm.. aus- .zu-.. stöpseln..", versuchte er zu übersetzen. Sofort war meine Wut wieder zurück, doch bevor ich etwas sagen konnte, sagte mein Vater: "Ich hatte dich um etwas gebeten!! Du tust jetzt, was ich dir sage!!", schrie er mich an. Wütend rannte ich wieder in mein Zimmer, stopfte alles, was mein Vater haben wollte, in eine Tasche, stellte diese in den alten Speiseaufzug, der direkt zum Büro meines Vater führte und rief:"Die Sachen kommen, CHEF!" Vor Wut kamen mir die Tränen und ich warf mich auf mein Bett. Ich hasse ihn. Ich hasse ihn, Elisabeth, dieses Zimmer und dieses Haus!, dachte ich und mir wurde klar: das ist kein Leben mehr. Alles und jeden in seinem 'Leben' zu hassen und nichts tun? Nicht mit mir. Ich wischte mir die Zornestränen weg, sprang vom Bett auf und ging auf meinen Schrank zu. Fest entschlossen nahm ich mir meinen großen Rucksack und ging in meinen begehbaren Kleiderschrank. Schnell stopfte ich alles, was unter die Kategorie 'hässlich aber praktisch' viel , in den Rucksack und ging wieder aus dem Kleiderschrank raus (AN: Wie das klingt :D). Dann steckte ich noch meinen alten Teddy Bob, mein Medallion mit dem Foto meiner verstorbenen Mutter, meine Taschenlampe und mein geheimes Ersatzhandy, dass ich nal irgendwo für 10€ bekommen hatte und mit dem man wirklich nur telefonieren konnte, in das Seitenfach und zog alle Reißverschlüsse des Rucksacks zu. Ich zog meine Chucks an, band noch ein paar Vans an den Rucksack und nahm dann diesen auf den Rücken. Ich sah aus dem Fenster und starrte den Vollmond an. Wie hat mein Vater es herausgefunden? Ich schnappte mir meinen Haustürschlüssel und steckte ihn in meine Hosentasche. Als ich gerade mein Fenster öffnete, um hinauszuklettern, fiel mir etwas ein. Er könnte das Handy orten lassen. Ich zog es aus meiner Hosentasche, sah es ein letztes Mal an und warf es dann auf mein Bett. Mit einem Satz sprang ich aus dem Fenster und landete, wie geplant, auf meinem Trampolin, das knapp unter meinem Fenster stand. Ich rollte mich ab und schlich geduckt zum Gartenzaun, über den ich schließlich kletterte. Lautlos landete ich auf der anderen Seite, aber ich vergaß die Lichtschranken und löste den Alarm aus. "Shish!", flüsterte ich und rannte weiter. Als ich ein leises Knurren im Busch vernahm, fiel mir Loly ein. Ich fischte meinen Cockerspaniel aus dem Busch und nahm ihn auf den Arm. Dann rannte ich weiter. Durch den Vorgarten, das gigantische Eingangstor und die Straße runter. Diese verhasste Straße, die nur von verbonzten Spießern bewohnt wurde.

"Auf nimmerwiedersehen", sagte ich und spürte langsam die ersten Regentropfen auf meinem Kopf .

Part 2 folgt in Kürze

Run, Rat. Run. -1Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon