six

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„Es fühlt sich so an, als würde ich dich schon Jahre kennen." Chanyeol hatte dabei seinen Kopf in die Richtung von Baekhyun gelegt, sie sahen sich in die Augen.
„Geht mir genauso."

Beide lagen noch eine ganz schöne Weile einfach nur da, blickten sich in die Augen und sagten nichts. Kein Wort war nötig, damit sich die Zwei verstehen konnte. Die sanften, intensiven Blicke allein reichten aus, um sich zu verständigen.

Als ihre Kleidung wieder trocken war, zumindest nicht mehr triefend nass, zogen sie sich an. Es war spät geworden, sie müssten wohl langsam zurück zum Hotel. Baekhyuns Eltern waren eh nicht begeistert gewesen, dass er über Nacht wegblieb, obwohl er schon erwachsen und alt genug war selbst über sein Leben zu entscheiden.

Der Rückweg verlief ebenfalls größtenteils still. Keiner wusste so recht, was er sagen sollte. Die anfängliche Leichtigkeit in ihrem Verhältnis war wie weggeblasen. Beide fühlten sich unbehaglich, immerhin war der andere ja doch noch irgendwie ein Fremder. Doch noch eine fremde Person, die man nicht kannte und man sich komisch in ihrer Gegenwart fühlte.

Baekhyun war eigentlich ein offener Mensch, doch bei Chanyeol verhielt er sich komplett anders. Er wurde schüchtern, brachte kein Wort heraus und überlegte es sich immer zweimal, bevor er irgendetwas sagte. Immerhin hatte er sich bis jetzt schon so oft vor ihm blamiert. Das sollte sich nicht summieren. Zudem wurde der Blonde ja auch immer direkt rot und verriet somit seinen Scham.
Normalerweise war ihm nichts peinlich und wenn, dann überspielte er es immer oder machte sich einfach über sich selbst lustig.
Aber bei Chanyeol war das anders.
Baekhyun würde dann am liebsten im Erdreich versinken, das Gedächtnis des Pinkhaarigen löschen, in der Zeit zurückreisen oder jetzt und hier von einem Blitz getroffen werden. Alles war besser als der Gedanke, dass der Blonde sich vor seinem Crush blamiert hatte.

Chanyeol hingegen machte sich ganz andere Gedanken. War es richtig, dass er sich mit Jimin gestritten hatte? Dass er sie einfach gehen ließ, als sie Schluss machte? War er denn überhaupt schwul oder bisexuell, dass er solche Gefühle für Baekhyun hegen konnte? Wohl kaum. Er war nicht schwul und würde es wohl auch nie sein. Baekhyun war eine nette Ablenkung für ihn, attraktiv und meistens zumindest willig, aber mehr auch nicht.
Ein simpler Lückenfüller, den Chanyeol bald eh wieder abschießen würde. Der Pinkhaarige empfand nichts als pures sexuelles Verlangen nach dem Blonden (dies glaubte er zumindest), aber dieser war nicht gefügig und mehr als ein Kuss sprang nicht dabei heraus. Also war es einfach für Chanyeol. Baekhyun würde er einfach fallen lassen und schauen, ob er Jimin wieder zurückbekommen könnte.

(Look at that. the logo (Chanyeol) is what
an asshole

Jimin gab ihm zumindest das, was er wollte. Zudem waren Chanyeols Eltern nicht die Tolerantesten, sowas wie schwul sein kam überhaupt nicht in Frage. Ihr Sohn war nicht schwul, er würde ein Mädchen heiraten und Kinder mit ihr bekommen.
Sowas wie ein anderer Junge hatte in so einer Beziehung keinen Platz.
Also war Jimin eindeutig die bessere Wahl. Sie war ein Mädchen und-
Sie war für ihn nur ein Mädchen.
Nichts weiter. Eine Frau, die die Wünsche seiner Eltern erfüllen konnte.

Chanyeol zweifelte. Wollte er das wirklich? Wollte er wirklich wieder mit so einer wie Jimin zusammen sein? Wollte er sich das wirklich antun? Oder wollte er weiter unbeschwerte und glückliche Momente mit Baekhyun haben? Was würden seine Eltern sagen, wenn er plötzlich mit einem.. Jungen auftauchen würde?

Er konnte nicht mit Baekhyun zusammen sein. Der Tag und die Nacht waren schön mit ihm, doch dabei würde es bleiben. Keine weiteren Treffen, keine weiteren Küsse, keine weiteren Zärtlichkeiten.
Kein Herzklopfen mehr, kein Kribbeln in den Fingern, keine Gänsehaut am Körper.

beach boy || ChanyeolxBaekyun Where stories live. Discover now