Kapitel 28

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Ich winke James noch ein letztes Mal zu bevor er die Hütte verlässt.
Seraph ist auch schon weg und Damian und Nora sind zuerst weg gegangen.
Ich schließe die Tür der Hütte und drehe mich um.
Plötzlich sehe ich eine Brust maximal 10 cm vor mir.
Ich schlucke und schaue hoch, es ist Marlon.

Verdammt, ich kann nicht einmal behaupten, dass er hässlich ist.
Seine breiten Schultern, seine Muskeln, die durch sein Shirt scheinen und dann seine definierten Gesichtsknochen seine perfekten Augenbrauen direkt über den braunen Augen, für die jedes Mädchen sterben würde und jeder Junge eifersüchtig sein könnte.
Nicht zu vergessen seine beinahe schwarzen Haare, die selbst in den ungünstigsten Momenten eine Perfektion für sich sind.

,,Mayara?", unterbricht er mich und ich weiß nicht ob ich traurig sein soll, weil er mich nichteinmal May genannt hat oder im Boden versinken soll, weil ich ihn mit hoher Wahrscheinlichkeit wie eine Überwachungskamera beobachtet habe und er mich dabei erwischt hat.

,,Ja?", räuspere ich mich und werfe eine Strene nach hinten und trete einen Schritt zurück.

Ich weiß nicht genau ob es ein Ansatz eines Lächelns ist oder es mir nur einbilde, aber ich hoffe auf zweiteres.
Es wäre angenehmer für mich, wenn er es nicht bemerkt hätte.

,,Ich gehe jetzt ein bisschen spazieren, möchtest du mitkommen?"

Überrascht von seinem Angebot stehe ich da und betrachte ihn misstrauisch, ob er vielleicht nur Witze macht.

Er räuspert sich.
,,Als Freunde natürlich, Zimmergenossen", er lächelt aber ich sehe etwas in seinen Augen aufblitzen.

Ich fange mich langsam.
,,Ehm, als Freunde? Klar", gebe ich langsam von mir.
Er nickt lächelnd.

Ich schnappe mir meinen Sweater, ziehe meine Schuhe an und drehe mich zu Marlon, der mich im selben Moment anschaut.
Er öffnet die Tür und zusammen gehen wir raus.

,,Wohin gehen wir?", frage ich ihn.

,,Lass dich überraschen"
Ich stimme murmelnd zu.

Langsam gehen wir in den Wald und ich frage mich immer mehr wohin es denn überhaupt geht.
Langsam aber kommt mir der Weg bekannt vor.
,,Gehen wir zu dem See?", frage ich aufgeregt.
,,Ja", sagt er und lächelt zurück.

Um ehrlich zu sein habe ich mich immer noch nicht an seine höfliche Art gewöhnt und ich wünsche mir immernoch, dass er irgendwelche dummen Bemerkungen von sich gibt, aber das tut er leider nicht.

Komisch mh? Am Anfang dieses Sommers, war ich am Boden zerstört ihn mit jemandem wie Marlon zu verbringen und jetzt vermisse ich seinen blöden Humor, seine arrogante Art und all das was ich noch vor gut 3 Wochen als schrecklich asozial bezeichnet hätte.
Ich weiß nicht was es ist aber es macht mir von Sekunde zu Sekunde immer mehr Angst.

Es macht mir Angst, dass ich das Gefühl habe ohne ihn würde etwas fehlen und wenn ich ihn jedes Mal mit Seraph sehe, etwas in mir aufkocht.

Plötzlich bleibt er stehen und laufe gegen ihn.
,,Ouch!", schreie ich fast, aber Marlon drückt seine Hand auf meinen Mund und aus Reflex will ich noch lauter schreien.
Er reagiert aber schneller, legt seinen freien Arm um meinen Bauch und drückt meinen Rücken an seine Brust.

Meine Augen weiten sich und ich atme schneller als gesund.

,,Shhh",höre ich seine Stimme direkt an meinem Ohr und spüre seinen Atem in meinem Nacken.
,,Da bewegt sich etwas und gibt Geräusche von sich, wenn du nicht leise bist, wird es uns entdecken bevor wir es."
Ich nicke langsam und versuche meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen.

Summer Camp with my Childhood Enemy✔️Where stories live. Discover now