Froschkarten

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"Locomotor Koffer!"

Mary und ich bugsierten unser Gepäck mit unseren Zauberstäben vor uns her, während Vincent seins mit Leichtigkeit auf den Schultern trug. Er musste den Kopf einziehen, um ihn sich nicht an der Decke des Zuginneren zu stoßen. Wir waren schon losgefahren, und unter uns spürten wir das Gefährt auf den Schienen rattern.

Wir gingen an Erst- und Zweitklässlern vorbei, die sich mit großen Augen in die Ecken drückten, als wir sie passierten. Entweder sie waren wegen Vincents Größe verängstigt oder beeindruckt, weil wir zaubern durften.

Als wir ein leeres Abteil fanden, nahm Vincent uns unsere Koffer ab und legte alle behutsam und ohne große Mühe in die Gepäckablage über den Sitzen. Ich stellte mich vor das große Fenster, durch das man die an uns vorbeirauschende Landschaft sehen konnte. Felder und Bäume, vereinsamte Regentropfen, die sich an die Scheibe klebten. Kalte Luft aus dem leicht gekippten oberen Fenster zerzauste mir das Haar und füllte meine Lungen mit dem weichen Geruch nach feuchter Erde. Den Himmel über dem Grün zierten zerfurchte, dunkle Sturmwolken.

"Ich vermisse alles jetzt schon", hörte ich Mary sagen, die sich auf den Sitz geschwungen und die Beine auf dem Polster abgelegt hatte. Mit dem Rücken lehnte sie an der Wand des Fensters und hatte eine aufgeschlagene Ausgabe des Klitterers in der Hand. Auf dessen Rückseite prangte die Abbildung einer lächelnden, ihre blonde Haarpracht richtenden Hexe in einem violetten, mit Spitze besetzten Umhang. "Also, nicht Zuhause, Hogwarts meine ich."

"Wieso? Wir fahren doch jetzt hin", sagte Vincent verwirrt und ließ sich ihr gegenüber auf der anderen Sitzreihe nieder.

"Es ist unser letztes Jahr", murmelte ich nachdenklich. "Alles, was wir jetzt machen, machen wir zum letzten Mal. Das hier ist unsere letzte Hinfahrt. Das letzte Mal, dass wir aus diesem Zug aussteigen werden. Die letzte Begrüßung von McGonagall in der Großen Halle. Das letzte Mal Halloween, Weihnachten, Ostern, die letzten Ausflüge nach Hogsmeade, wir müssen uns von allen Geistern verabschieden, den Gemälden, unseren Häusern, einfach allem."

"Oh." Betrübt sah er auf seine Hände. "Darüber hab ich noch gar nicht nachgedacht."

"War vielleicht auch besser so. Es ist keine große Sache, oder sollte es zumindest nicht sein. Teddy muss nur mal wieder alles so sentimental machen." Sie stupste mich an.

Es entlockte mir ein mildes Lächeln. "Wie du meinst. Irgendwas Interessantes im Klitterer?"

Sie setzte zum Reden an, kam aber nicht dazu, denn vor der Glastür unseres Abteils war der Kopf eines mir bekannten Gesichts aufgetaucht und platzte ohne Vorwarnung herein.

Sie setzte zum Reden an, kam aber nicht dazu, denn vor der Glastür unseres Abteils war der Kopf eines mir bekannten Gesichts aufgetaucht und platzte ohne Vorwarnung herein

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Victoire Weasley grinste, als sie auf mich zuging und einen Arm um mich legte. "Hi, Teddy. Wo bist du auf dem Gleis gewesen? Mum und Dad waren unglücklich, dass sie dich nicht mehr sehen konnten."

Ich lugte über ihre erdbeerblonden Haare, die mir leicht die Sicht verdeckten, und sah eine kleine Horde von Fünftklässlerinnen, die sich vor der geöffneten Tür knubbelten, tuschelten und zu uns herübersahen. Es waren wohl Victoires Freundinnen - es wurde mir plötzlich noch unangenehmer. Mir gefiel der Ausdruck auf all ihren Gesichtern nicht. "Ich werd Bill und Fleur dann wohl schreiben", erwiderte ich perplex.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 14, 2022 ⏰

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Lupo (Harry Potter Next Generation Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt