- Kapitel 50 -

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Lukes Sicht

Während ich weiter die Tür anstarrte und innerlich die Gedanken von »Ich schaffe das!« zu »Ich schaffe das niemals!« und wieder zurückwechselten, kamen von der linken Seite Schritte in meine Richtung.

»Luke! Was machst du denn hier?«. Die Stimme war mir gut bekannt und ich hatte nicht gerechnet ihm an diesem Tag zu begegnen.

Ich drehte mich in die Richtung um, aus der die Stimme kam.
Marius stand ein paar Meter von mir entfernt.

»Ich … Warte auf jemanden«, beantwortete ich seine Frage.
»Auf wen denn?«, folgte bereits die nächste Frage.

Ob ich ihm verraten sollte, dass ich auf Damien wartete?
Ich machte mir Sorgen um seine Reaktion.
Wobei er mich bereits hier gesehen hatte vor ein paar Tagen. Doch ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, ob er mich nur mit Akira gesehen hatte auf dem Rückweg zum Auto, oder ob Damien dabei gewesen war.

»Ich sollte mir da nicht so große Gedanken drum machen. Schließlich hat er mir auch seine Sorgen anvertraut. Wieso sollte er sich über meine Probleme lustig machen?«

Ich war dermaßen vertieft ins Abwägen, was ich tun sollte, dass ich vergaß Marius eine Antwort zu geben. Auch wenn es lediglich eine Antwort zum Zeitpunkt schinden gewesen wäre.

»Hallo? Luke? Noch anwesend?«, er wedelte mit einer Hand vor meinen Augen rum, was mich aus meinen Gedanken holte. »Ehm. Ja. Bin anwesend«, sagte ich darauf und schaute zu ihm.

»Ist bei dir alles okay? Du wirkst komisch …«, merkte er an und schaute ein klein wenig besorgt.
»Alles okay«, meinte ich und zwang mich zu einem leichten lächeln, was mit der inneren Anspannung, die mir nach wie vor meine Nerven raubte, gar nicht so einfach war.

»Nagut. Wenn du meinst. Komm. Wenn du auf eine Person wartest, die zu der Wache gehört, dann ist es besser drinnen zu warten«, grinste er, packte mich an der Hand, wie er es gerne mal tat und schleppte mich mit nach drinnen.

Mir blieb gefühlt das Herz stehen und ich stolperte hinter ihm her.

Ich konnte es ihm nicht Mal böse nehmen. Er wusste nichts von meiner Angst. Daher konnte er darauf auch keine Rücksicht nehmen.

Es ging Treppen nach oben, durch einen Flur zu einer Tür, vor der er stehen blieb.

Mir war schlecht.
Mir war heiß, ich hatte das Gefühl die Wände kamen näher, wodurch ich mich extrem eingeengt fühlte.

»Sicher, dass es dir gut geht? Du siehst nicht gut aus?«, er hatte die Stirn gerunzelt.

In der Lage dazu zu antworten war ich nicht.
Die Panik brach über mir zusammen und ich rannte los.
Wohin? Ich hab keine Ahnung.
Mein Orientierungssinn war ausgewandert und dementsprechend nicht hilfreich, wenn es darum ging den Ausgang zu finden.

Blindlings rannte ich drauflos und hörte Marius noch was hinter mir her rufen, darauf konnte ich leider nicht eingehen.

In irgendeinem Flur gaben meine Beine nach und ich wurde zum zweiten Mal an diesen Tag Opfer der Schwerkraft und begegnete unsanft dem Boden.

Mein Brustkorb, der bereits den ersten Sturz bremsen musste, fand das nicht so toll und eine kurze Welle an Schmerz, durchzog meinen Körper.

Die sowie schon vorherrschende Luftnot durch die Panikattacke wurde dadurch nicht besser. Eher noch schlimmer und ich hatte das Gefühl jeden Moment den Erstickungstod zu sterben.

Vor lauter Panik liefen mir die Tränen über die Wangen.

Plötzlich wurde ich von Bauchlage in Rückenlage gedreht. Sehen, wer es war konnte ich nicht, ich hatte die Augen zugekniffen.

WKM - Angst vor ihnen Where stories live. Discover now