Kapitel 3 - Wieder frustriert seufzen

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Troedelkawa hat entschieden heute noch eins und dafür morgen keins.
Also allen viel Spaß 🤗

Louis hatte keine Ahnung, wo seine Jungs abgeblieben waren. An ihrem Tisch saßen längst andere Leute und die Tanzfläche war zu voll und die Nebelmaschine tat ihr übriges, sodass man dort ohnehin niemanden erkennen konnte.
Vielleicht war es besser so? Was würden sie sagen, würden sie sehen, wie er mit einem Mann tanzte? Egal. So etwas hatte er noch nie erlebt. Er wollte sich das jetzt nicht kaputt denken. Dazu hätte er morgen bestimmt genug Zeit. Allerspätestens die nächste Nacht könnte er darüber bestimmt wach liegen.

Eine Weile die ewig anhielt, machten sie so weiter.

"Möchtest du noch was trinken?", fragte die tiefe Stimme plötzlich in sein Ohr und Louis spürte wieder seine Nackenhaare, die sich aufrichteten.

"Ja. Gern. Ich zahle.", schrie Louis und fand das seine Stimme viel zu grell klang.

Der Mann grinste einmal schief und führte Louis an der Hand von der Tanzfläche.

"Warte hier.", raunte er und verschwand zur Theke, während er Louis an einem Stehtisch zurück ließ.
Für eine Sekunde dachte der darüber nach, jetzt einfach zu gehen. Dann könnte er seinen Kumpels das morgen als Albernheit verkaufen. Aber er blieb stehen. Wie festbetoniert.

Sein Blick glitt hinauf zur Decke wo der Nebel von den vielen bunten Lichtern angestrahlt wurde.
Völlig verträumt beobachtete Louis die Lichtblitze und hörte nur die laute Musik in seinen Ohren und bis in seinen Bauch.

Das war wohl auch der Grund, warum er den besoffenen Typen nicht sah, der nach hinten sah und daher Louis nicht sah. Es kam, wie es kommen musste. Der Typ prallte voll gegen ihn und Louis spürte, wie ihm für einen Moment jegliche Luft aus der Lunge wich.

"Argh!", gab er erstickt von sich.
"Oh, hey. Oh scheiße.. oh sorry Kumpel... Hab disch nischt gesehen-"
"Deshalb guckt man nach vorn.", knurrte er plötzlich und hatte eine Sprite und eine Cola dabei. Louis hätte in der kurzen Zeit vermutlich nicht Mal bestellen können.

"Ey, schuldidung. Will kein Stress."
"Dann entschuldige dich gefälligst vernünftig!"
"Ey, Alter. Der ist besoffen und es war ja keine Absicht.", maulte ein Typ hinter dem besoffenen Rempler.
"Wieso habt ihr ihn dann noch nicht-"
"Was ist hier los?!", fragte plötzlich ein richtiger Schrank dazwischen.

Der Mann schob Louis hinter sich und redete mit den Männern. Louis verstand nichts. Am Ende tranken sie ihre Getränke recht schnell und standen dann viel zu plötzlich für Louis' Hirn auf der Straße. Es war nachts um drei und trotzdem war Verkehr. Bei Louis durch den Ort fuhren den ganzen Tag über wahrscheinlich weniger Autos als hier nachts um drei in fünf Minuten.

Der Mann zog sich eine Jacke über und Louis entkam, gänzlich, ohne dass er das gewollt hatte, ein unwilliges Geräusch.

"Keine Sorge. Ich tacker sie ja nicht fest.", schmunzelte der Mann und befühlte Louis' oberen Rippen.
Der bekam selbst hier draußen eine Gänsehaut davon und wollte zurück weichen.

"Hast du mit der Seite öfter Probleme?", fragte der Mann.
"Äh.. manchmal. Eine alte Sportverletzung. Sie mag anrempeln nicht so gern."
"Hast du es Mal mit Massagen versucht. Das kann Wunder wirken."
"Äh... Nein. Eigentlich nehme ich einfach Schmerztabletten...", nuschelte Louis und wurde etwas rot. Immerhin wusste er ja, dass das nicht gerade von Vernunft und Verantwortungsbewusstsein gegenüber seinem eigenen Körper zeugte.

"Ich kann mir das gern Mal ansehen.", raunte der Mann.
"Oh... Äh... Klar...", stammelte Louis. Der würde schon qualifiziert sein, oder?

"Ich bin Harry."
"Louis."
"Dann komm, Louis."

Louis folgte dem Mann nur ein kurzes Stück. Der wohnte über einem Drogeriemarkt sehr zentral. Überall so viele Lichter und Autos. Auch verschiedene Musik war zu hören. Als wäre die Party nicht auf den Club begrenzt.

Die Wohnung war geschmackvoll eingerichtet und wurde mit einer gesunden Schicht Chaos bewohnt.
Louis mochte es.

"Hier.", sprach Harry und reichte ihm ein Glas Sprite.
"Hier sollte dir nichts passieren, was du nicht willst.", hängte er noch schmunzelnd dran.

Louis guckte nervös und errötete. Er wollte ja die Massage. Dafür waren sie ja schließlich hier. Nebenbei überlegte er, ob er gerade echt mit einem wildfremden Menschen in dessen Wohnung gegangen war. Wurde man nicht vor sowas immer gewarnt?

Harry hatte seine Jacke bereits wieder abgelegt und wieder starrte Louis auf seinen Körper und konnte auch einfach nichts dagegen tun. Harry war so unglaublich schön. Wie man die Muskeln sehen konnte. Die Tattoos, die seinen Körper irgendwie nicht überdeckten, sondern untermalten.

"Du kannst mich ruhig anfassen.", raunte Harry dunkel.
Louis starrte nur weiter. Bis seine Hand genommen und auf das Schlüsselbein des anderen gelegt wurde. Fasziniert beobachtete Louis nun seine Hand, die über den Körper strich, während Harry ganz ruhig da stand.

"Soll ich dich jetzt massieren?", fragte Harry, nachdem Louis einige Minuten seinen Körper befühlte hatte.
"Äh... Ja..."
"Gut. Zieh dich aus.", sprach Harry, als sei nichts dabei und ging ins Schlafzimmer.

Dort holte er einige Kerzen hervor und ein Öl.

Louis war tierisch nervös. Harry war perfekt und er war.. Louis. Nach ihm drehten sich nicht zig Köpfe herum, wenn er eine Straße entlang ging.

Dennoch zog er sich, noch einmal tief durchatmen, das Shirt und seine Socken und seine Hose aus. Musste man die Shorts für eine Massage ausziehen? Wohl kaum. Also ließ er die erstmal an.

"Sehr gut. Leg dich hin.", ordnete Harry an und Louis tat, wie geheißen.

Er fühlte, wie das Öl von Harrys Händen angewärmt über seine Schultern floss. Er fühlte dessen warmen Hände, die langsam begannen, seinen Rücken zu verwöhnen.
Er seufzte und tatsächlich war das unglaublich angenehm. Die Rippen machten das tatsächlich super mit, als Harry sich von den Schultern her langsam herunter arbeitete.

Louis fühlte sich nach kürzester Zeit irgendwie halb benebelt. Es fühlte sich an, als sei er in einer Art Trance. Harrys Hände machten Sachen mit ihm, die bisher nie irgendwer mit ihm gemacht hatte. Allein die Körperwärme des anderen auf seinem Rücken zu spüren, bescherte ihm zahlreiche Schauer.

Am Rand seiner Shorts drehte Harry immer wieder um. Wie schön wäre es, wenn er seinen Steißansatz noch mit einbeziehen könnte?

Louis wand sich ein wenig hin und her.

"Du kannst die Shorts auch gern ausziehen.", hauchte Harry und Louis reagierte gefühlt, noch bevor sein Hirn die Info überhaupt verarbeitet hatte.

Und so lag er da. Ganz nackt. Im Bett eines Mannes, den er vorhin das erste Mal gesehen hatte und der auf seinem Körper spielte, wie ein Musiker auf seinem Instrument.

Genau so war er hier gelandet, dachte er und wünschte sich die Hände direkt auf seinem, sich immer wieder hebenden Hintern.

Frustriert stöhnte er auf.

So.
Bis übermorgen dann.
Viele Grüße ^⁠_⁠^

Innocent - Wird fortgeführt auf StorybanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt