Kapitel 20

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Heute startet unser Roadtrip. Lando hat mich vom Flughafen abgeholt und wir sind direkt losgefahren. Wir werden drei Tage unterwegs sein und am dritten Tag werden wir in London sein, wo wir aufs Konzert gehen. Im Auto läuft laute Musik, wir singen mit, er erzählt mir noch mehr von letzten Wochenende oder wir genießen einfach den Ausblick auf die kleinen Städtchen durch die wir fahren oder die grüne Landschaft.

Lando hat den gesamten Trip geplant und wir sind den ganzen Tag unterwegs, machen hin und wieder einen Halt um uns etwas anzusehen oder uns die Beine ein wenig zu vertreten. Das Wetter ist mittlerweile kühler und ich bin ganz froh darüber eine dickere Jacke und doch Pullis eingepackt zu haben, neben meinen Klamotten für Mexiko. Zwar habe ich auch für dort Pullis eingepackt, aber nicht so dicke wie für hier. Der Wind ist doch ganz schön kalt.

Heute bleiben wir in einer süßen kleinen Stadt am Meer. Unser Hotel liegt eher im Zentrum und wir haben im Hotel gegessen, bevor wir noch einen Spaziergang machen. Ich bin dick eingepackt in meine Jacke und hab mir sogar noch meinen Schal umgeschlungen, während Lando nur in einem Windparka neben mir her läuft.

Unser Weg führt uns an den Strand und passenderweise geht die Sonne gerade unter. Ich stelle mich nahe an das Wasser, die Hände in den Jackentaschen vergraben. Nach ein paar Momenten steht Lando neben mir.

"Es ist so schön hier", sage ich leise. Lando stimmt mir leise summend zu. "Schade, dass wir nur so wenig Zeit haben. Ich würde gerne mehr sehen."

"Vielleicht könnten wir das öfter machen. Einfach ein paar Tage durch die Gegend fahren, immer in eine andere Richtung. Irgendwann haben wir dann alles durch", schlägt er vor.

"Oh ja, das klingt super!" Begeistert sehe ich zu ihm, bevor ich mein Handy raus ziehe um ein Bild vom Sonnenuntergang zu machen und es in meinen Ordner zu speichern.

Sobald die Sonne untergegangen ist, gehen wir wieder zurück Richtung Hotel, wo wir in unser Zimmer gehen und schlafen.

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Am nächsten Tag sind wir auch wieder die meiste Zeit unterwegs. Mittags machen wir Halt an einer tollen Wiese, wo noch ein paar wenige Blumen blühen. Dort breiten wir eine Decke aus und essen Sandwiches, die wir in einem kleinen Laden gekauft haben. Es ist wie unser Picknick, als ich damals in Woking bei ihm war. Abends essen wir in einem kleinen einheimischen Lokal Fish 'n' Chips, bevor wir auch dann wieder in unser Hotel gehen um dort zu schlafen.

Heute sind wir in London. Wir sind schon früh hergefahren, damit wir noch ein bisschen durch London laufen können, bevor wir zur Halle fahren. Wir laufen durch die Innenstadt, kaufen uns unterwegs etwas zu essen, besuchen den Big Ben, das London Eye und setzen uns mit einer heißen Schokolade in den Hyde Park.

"Ich freu mich schon so auf heute Abend", sage ich begeistert. "Ich kann es immer noch nicht fassen, dass du wirklich noch Karten bekommen hast!"

"Naja, es hilft wenn man jemanden kennt", grinst er.

"Wirklich Lando, vielen Dank. Das ist das beste Geschenk, was ich seit langem bekommen habe", bedanke ich mich. "Die letzten Tage waren wirklich toll, ich hab es sehr genossen. Trotzdem freue ich mich wieder auf die Strecke."

Er wirft lachend den Kopf zurück. "Ja, das glaub ich. Ich meine, ich freu mich auch. Aber ich freu mich mittlerweile auch schon ein bisschen auf die Winterpause."

"Ja?", frage ich.

"Hmhm. Ich freu mich wirklich, darauf meine Familie mal wieder längere Zeit zu sehen, ein paar Freunde zu treffen. Und die Entwicklung und Testfahrten mit den neuen Auto." Er grinst bei seinen letzten Worten.

Jetzt lache ich laut. Die Jungs und ihre Autos.

Am frühen Abend machen wir uns auf den Weg zur Halle, wo schon einen Haufen Fans davor stehen. Während des größten Gedränges bleiben wir noch draußen stehen, bevor wir dann auch in die Halle gehen. Lando hat uns wirklich gute Sitzplätze noch ergattern können, wir haben perfekte Sicht auf die Bühne.

In der Halle ist schon eine mega gute Stimmung, viele singen die Lieder mit, die vor dem Konzert spielen, unterhalten sich bunt durcheinander, einige tanzen unten sogar. Lando und ich haben uns noch etwas zu trinken gekauft und wir setzen uns schon mal hin. Die Zeit bis zum Konzertbeginn vertreiben wir uns mit dem unterhalten über die verschiedenen Menschen hier drinnen, mit dem Zuhören zur Musik.

Der Voract ist eine süße kleine Sängerin, mit einer wirklich guten Stimme, die eindeutig Wiedererkennungswert hat. Ich folge ihr direkt mal auf Instagram und will mir ihre Musik später noch mal genauer anhören.

Aber das Konzert von Ed ist der Wahnsinn! Er steht da alleine auf der Bühne, nur mit seiner Loop-Maschine und macht alles selber. Er singt mit einer solchen Leidenschaft, bringt die Emotionen so unglaublich rüber und mir laufen einmal sogar Tränen über die Wangen. Lando hat einen Arm um mich geschlungen, meinen Kopf hab ich an seine Schulter gelehnt.

Das ist das beste Konzert, auf dem ich jemals war und ich bin wirklich enttäuscht, als es vorbei ist und wir wieder nach draußen gehen. Die anderen Konzertbesucher um uns herum unterhalten sich ebenfalls über das Konzert und auch ich schwärme davon.

"Oh mein Gott, Lando! Es war so gut. Das war das beste Konzert, auf dem ich jemals gewesen bin. Danke, danke, danke, Lando. Seine Stimme. Die Atmosphäre. Die Musik. Die Menschen. Es war unglaublich."

Lando hat einen Arm um mich gelegt und ich grinse zu ihm hoch. "Freut mich, wenn es dir gefallen hat. Na los, lass uns wieder ins Hotel fahren, wir müssen morgen immerhin früh los zum Flughafen."

Der Weg zum Hotel dauert lange. Die Fahrt vom Parkplatz ist ein einziges Chaos, nur Stop and Go, ein richtiger Stau. Auch wenn ich nicht will, fallen mir die Augen immer wieder zu, ich schlafe sogar ein. Lando weckt mich eine kleine Ewigkeit später am Hotel auf und ich folge ihm schlaftrunken in unser Zimmer hoch, wo ich mich notdürftig abschminke und dann direkt ins Bett falle.

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"Ich brauch Kaffee", murmle ich, als wir durch den Sicherheitscheck für den Privatbereich des Flughafens gegangen sind.

Es ist 07:00 Uhr morgens, für diese Uhrzeit sind wir gestern eindeutig zu spät ins Bett gegangen. Mehr als ein paar Stunden Schlaf waren nicht drin, wobei Lando noch weniger geschlafen hat wie ich. Trotzdem wirkt er wacher, als ich mich fühle.

"Wie kann man so fit sein, nach so wenig Schlaf?", frage ich ihn, nachdem ich erneut gegähnt habe.

Lando zuckt die Schultern. "Keine Ahnung. Aber das wird mich noch einholen, denke ich."

Eigentlich wollte ich mir noch einen Kaffee holen, bevor wir ins Flugzeug steigen, aber dazu bleibt keine Zeit mehr. Vielleicht schlafe ich dann einfach ein bisschen im Flieger. Wir fliegen mit noch ein paar anderen aus dem McLaren Team. Sobald wir im Flugzeug sitzen, mache ich es mir bequem und versuche zu schlafen.

Ein paar Stunden Schlaf hab ich tatsächlich bekommen, aber nicht sonderlich viele, als wir in Mexiko landen. Dort werden wir direkt ins Hotel gefahren, wo ich in meinem Zimmer erstmal duschen gehe, bevor ich mich frisch anziehe. Gerade als ich mich in mein Bett chillen will, klopft es an meine Zimmertür. Ich öffne sie und vor mir stehen Pierre und Charles. Wir haben uns gar nicht mehr gesehen, als sie aus Japan wieder gekommen sind.

Sie umarmen mich kurz, bevor sie rein kommen. Wir setzen uns zu dritt auf mein Bett und dann beginnt Pierre auch schon zu reden: "Also, wir haben uns informiert, was wir gegen diesen Artikel machen können. Leider nicht all zu viel, da das Meiste öffentliche Informationen waren."

Die beiden haben sich in den letzten Tagen darüber informiert, was wir machen könnten. Hört sich ja nicht sehr vielversprechend an.

"Gegen den Reporter können wir auch nicht sehr viel machen", fährt Charles fort. "Er hat leider jedes Recht dazu sich an der Strecke aufzuhalten. Aber wir lassen dich nicht alleine. Er kann dir nicht mehr zu nahe kommen, ja?"

"Das sind zwar nicht die Neuigkeiten, die ich hören wollte, aber es hilft ja nicht", meine ich.

You were there for me - Lando Norris FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt