The closest thing to a daughter

Season 2 Episode 28

Wanda und Natasha blieben beide bei ihr, bis sie sich endlich beruhigt hatte. Tatsächlich war es Abigail auch irgendwann möglich gewesen mit dem Kopf auf Nats Beinen einzuschlafen, während diese ihren Rücken streichelte. Einige Minuten unterhielten sich die beiden, bis sie entschlossen die kleine in ihr Bett zurück zu tragen. Gerade als sie zurück zu den anderen in den Trainingsraum verschwinden wollten, stieß Wanda gegen einen am Boden liegenden Karton. Klirrend stürzte er um und riss die kleine Novanoff aus ihren gerade erst gefundenem Schlaf. »Gut gemacht, du hast Abigail geweckt... ist schon gut, schlaf weiter,« flüsterte Natasha und strich durch das rote lange wellige Haar des halbschlafenden Mädchens. »Hab dich lieb,« nuschelte diese zurück hielt aber die Augen geschlossen. Wanda blickte gerührt zu der niedlichen Szene vor ihr, während sich auf Natashas Lippen ein riesiges Lächeln gebildet hatte. »Was ist los?« fragte letztere bei einem genaueren Blick auf die glänzenden Augen der braunhaarigen. »Das war so süß,« quiekte sie leise und verließ mit einer noch breiteren grinsenden Natasha den Raum.

Am nächsten Morgen, befanden sich Wanda und Abigail in der Küche und erzählten sich Witze, um die Gedanken von ihrem Verlust abzuwenden. Tatsächlich funktionierte es echt gut und die beiden entwickelten schnell eine engere Freundschaft zusammen. So stellte sich heraus, dass die beiden sehr viel gemeinsam hatten, was sie besser miteinander auskommen ließ. Gerade hatte Wanda einen Witz beendet, da betrat Natasha in ihrem Schwarzen, mit Blau leuchtenden Akzenten besetzten Widow Anzug den Raum. Training war erst für den Nachmittag angesetzt, aus diesem Grund erntete sie von den beiden jungen Damen einen verwirrten Blick. »Wanda, du musst auf Abigail aufpassen, während ich auf einer Mission unterwegs bin,« erklärte sie zur Aufklärung, allerdings direkt. Überrascht hob angesprochene den Kopf. »Nat kann ich kurz mit dir reden?« fragte sie und Natasha nickte ihr zu. Zusammen verschwanden die beiden rothaarigen in das anliegende Wohnzimmer. »Wo musst du hin? Ultron ist besiegt, deine Aufgabe ist es mit Steve uns zu trainieren.«

»Dem bin ich mir bewusst Abigail, aber ich muss nach Bruce suchen gehen,« antwortete Natasha ehrlich und erntete einen entsetzten und überraschten Blick zugleich. Sie war sich bei der letzten Begegnung von Steve und ihr sicher gewesen, dass Banner ein abgeschriebenes Thema war. Aber nun wollte sie nach ihm suchen? »Ich dachte das Thema wäre geklärt. Was ist mit Ste-«

»Abigail nein. Da ist und wird nichts sein. Er weint immer noch seiner einzig wahren Liebe hinterher und ich bin dabei nun meine zurück zu holen,« unterbrach Natasha sie, klag dabei allerdings selbst nicht besonders überzeugt von seinen Worten. Auch für Novanoff war klar, dass sich Nat damit nur selbst belog, aber sie konnte nichts machen auch wenn sie es so verzweifelt wollte. Beides war eine Lüge, dass wusste Abigail und im inneren wussten es Steve und Natasha auch, aber sie würden sich dies nie eingestehen. »Ich möchte nur nicht, dass du zulange wartest. Ich habe diesen Fehler begangen, indem ich meinen Gefühlen gegenüber Danny davongelaufen bin. Und nun ist es zu spät, diese Chance bekomme ich nie wieder zurück.« Bitter, versuchte Nat ein gezwungenes Lächeln aufzusetzen. Auch sie begriff nun die Wahrheit hinter ihren Worten, aber es führte trotzdem kein Weg an ihrem gehen vorbei. Auch wenn sie vielleicht doch nicht nach Bruce suchte, um mit ihm zusammen zu sein, sondern um von ihm eine Antwort für sein verlassen zu bekommen, konnte sie nun nicht mehr hierbleiben. Dafür war die Black Widow zu stolz, um einfach ihr Vorhaben über Bord zu werfen. Also verabschiedeten sich die beiden voneinander und gingen zurück zu Wanda in die Küche. »Keine Sorge, Nat, ich werde sie nicht aus den Augen lassen,« versicherte sie und wenig später verschwand Natasha in einem Quinjet ins unbekannte.

»Was ist los?« erkundigte sich Wanda und berührte aufmunternd ihre Schulter, als sie wenig später auf einen der Sofas saßen. »Ich mache mir Gedanken um Natasha. Sie läuft vor ihren Gefühlen davon und ich will einfach nicht das sie den gleichen Fehler begeht wie ich es einst tat,« erklärte Abigail nach einigen gescheiterten Ausweichmanövern vor ihrer Frage. Sie musste Wanda erst gar nicht erklären, dass sie von Steve und Danny sprach, dafür konnte die Hexe ihre Gefühle viel zu gut wahrnehmen. »So gerne ich dir dabei helfen würde, es gibt nicht viel was wir tun könnten.« Laut seufzte die rothaarige und lehnte sich in ein Kissen zurück. Alles was sie wollte war, die wichtigste Person in ihrem Leben glücklich zu sehen. Wanda spürte ihre erneut aufkommende Traurigkeit und zog die jüngere zu sich in eine Umarmung. Die beiden kannten sich noch nicht lange und der Start mag auch nicht der leichteste gewesen sein, aber um so mehr verstanden sie sich jetzt. Erst als Steve zu Tür herein kam und mit einem ernsten Blick auf die beiden jungen Frauen zu marschierte, lösten sie sich aus der Umarmung.