Chapter O2

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Nach dem Vorfall mit Zayn ging ich zu meinem nächsten Unterricht. Biologie. Das war wenigstens etwas interessant. In der Klasse hielt ich nach Zayn Ausschau, aber er war zum Glück nicht da. Mit einem Seufzer ließ ich mich auf einem Stuhl fallen und lehnte mich zurück.

„Sorry, das ist mein Platz“, sprach mich jemand an und genervt öffnete ich die Augen. Ein Junge mit strahlenden grünen Augen schaute mich an. Er hatte wie Zayn seine blonden Haare nach oben gegeelt.

„Aber ich setzte mich heute mal hierhin“. Der namenlose Junge setzte sich auf den Stuhl neben mir und drehte seinen Oberkörper zu mir.

„Hey ich bin Riley“, stellte er sich vor und lächelt ein schiefes Lächeln. Vergiss die Sache mit Zayn, Sam.

„Ich bin Samantha, aber bitte nenne mich niemals so. Einfach nur Sam ja?“ Als er mich anstrahlte, bekam ich sofort gute Laune und lächelte zurück.

„Oke Sam also“, grinste er weiter und wir beide sahen zu unserer Biolehrerin.

„Setzt euch in Gruppen zusammen und macht irgendwelche Aufgaben“, sagte die Lehrerin gelangweilt und setzte sich auf ihren Platz. Danach zückte sie ihr Handy und tippte irgendwas herum. 

„Gut welche Aufgaben machen wir?“, fragte er mich.

„Du willst ernsthaft mit mir zusammen arbeiten?“, fragte ich ihn und hob eine Augenbraue. Dabei lehnte ich mich etwas zu ihm und lächelte. Okey, mit diesem Jungen würde ich definitiv mehr Zeit verbringen. Natürlich rein freundschaftlich!

„Würde ich dich sonst fragen?“, lachte er. Lachte der Kerl mich ernsthaft aus? Das darf niemand. Ich stürzte mich auf ihn und fing an ihn durch zu kitzeln. Wie erwartet würde es die Lehrerin kaum interessieren und so machte ich einfach weiter.

„Hahaha... Sam.... Hahaha... Nein“. Riley war ein Mensch, der einem mit seiner fröhlichen Art anstecken konnte. Als ich aufhörte und wir beide noch lachend auf dem Boden langen, sprachen wir über Gott und die Welt. Ich hätte stundenlang mit Riley weiter reden können. Er war der perfekte Zuhörer. Für jedes Thema begeisterte er sich und konnte mir auch viel dazu erzählen. 

Leider holte uns die Schulglocke aus unserer kleinen Welt heraus und so gingen wir lächelnd aus dem Raum. 

„Was hast du jetzt?“, fragte ich Riley der rückwärts vor mit lief und wie immer strahlte:

„Mittagspause du?“ Schon wieder lachte er mich aus, so dass ich ihm spielerisch auf den Arm schlug.

„Idiot“, lachte ich.

„Das tut meinem kleinen amerikanischen Herz weh“. Um seine Aussage zu verstärken legte sich Riley eine Hand auf seinen linken Brustkorb. 

Plötzlich prallte Riley gegen jemanden und fiel. 

„Omg“, schnellt kniete ich mich zu meinem neuen Freund und half ihm auf.

„Kannst du nicht aufpassen?“, knurrte ich die Person an und diese war kein anderer als  Zayn...

„Wir müssen reden Sam!“, sagte er, wieder in diesem fremden eiskalten Ton und ging voraus.

„Ich komm gleich nach Riley, geh vor“, widerwillig ging er und ich folgte Zayn in einen leeren Klassenraum. Ich schloss die Tür zu und drehte mich zu ihm 

.

„Was willst du?“, fragte ich und verschränkte  die Arme vor der Brust. Wenn es bei Mum gefährlich aussah, würde es bei mir wohl auch.

„Reden? Bist du schwerhörig geworden?“ Wieso war er nur so??

„Du bringst mich zum Wahnsinn und ich bin erst seit zwei Stunden wieder hier!“, schrie ich ihn an und ging auf und ab. Beruhige dich Halley, beruhigen. Zayn strich sich durchs sein perfektes Haar und dachte nach. Worüber? Ein Schweigen brach über uns ein, was keiner zu brechen versuchte, doch dann brach er es:

„Warum bist du zurück gekommen?“. Was sollte diese Frage? Mir war bewusst geworden, dass Zayn mich hasst oder mich nicht ausstehen konnte, aber ich wusste nicht wieso?

„Dads Chef braucht ihn hier“, sagte ich und lehne mich an die Wand. Ich sah überall hin, nur nicht in seine Augen.

„Und jetzt musst du mich wieder nerven? Schon arm seinem Ex nachzulaufen. Ich hasse dich, also geh einfach wieder weg“. Er sprach die Worte aus, die mein Herz in einzelne Stücke springen ließ und nichts anderes hinterließ als Hass.

Vor Jahren, als wir beide 13 waren, da waren Zayn und ich zusammen. Frisch verliebte Kinder konnte man es nennen, bis ich Schluss gemacht hatte.

„Weißt du was Zayn? Leck Mich!“. Wir beide schrieen  uns nur noch an und schauten  einander voller Hass an.

„Lass mich einfach in Ruhe“, hauchte ich nun. Mein Blick wanderte zu Boden. Eigentlich wollte ich einen dramatischen Abgang hinlegen, doch ich konnte es nicht.

„SAM.. du machst mich verrückt“, hörte ich eine Stimme, die immer näher kam. Plötzlich wurde ich an eine Brust gezogen und starke Arme legten sich um meine Hüfte. Ich spürte einen heißen Atem auf meinem Gesicht. Ich sah hoch, in zwei warme Augen und schluckte wieder schwer. Wieso musste er auch so heiß sein?

„Ich will dich“, sagte er und schon lagen seine weichen Lippen auf meinen. Ich schlang die Arme um seinen Hals und zog ihn näher an mich. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und sofort erwiderte ich seinen Kuss leidenschaftlich. Ich schubste Zayn wieder an die Wand  und küsste ihn sofort wieder. Es wurde schnell immer leidenschaftlicher und Zayn strich mir über meinen Oberschenkel.

„Was war das?“, fragte ich ihn und keuchte etwas leise. Noch nie hatte ich für einen Kerl so ein Verlangen verspürt wie für Zayn. Mein ganzer Körper kribbelte von seiner Berührung und mein ganzer Verstand war wie vernebelt.

„Es hat geläutet“, meinte Zayn und drückte sich von mir weg.

„Ich.. emh.. Ich geh jetzt“, sagte ich, richtete meine Kleidung noch schnell und lief aus dem Raum.

Was war das gerade da drin?

I hate that I love you | z.m.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt