• sechsundvierzig •

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Spencer James

Frisch geduscht lief ich in das Schlafzimmer. Finn saß auf dem Bett und las ein Buch. "Wieso bist du nicht bei Milo und Nate?", fragte ich und holte noch ein T-Shirt und eine Jogginghose aus meiner Tasche.

"Weil die zwei... miteinander zu tun haben", erwiderte Finn. Als ich fertig angezogen war, lief ich zu ihm. Es war ein Geschichtsbuch. Ich verdrehte meine Augen, nahm Finn das Buch weg und schmiss es achtlos auf den Boden. "Hey!", schrie Finn böse. "Wir wollten dieses Wochenende nicht lernen!" Ich zog meinen Freund von dem Bett hoch. "Aber Milo läuft nackt rum!" Ich lachte leicht. "Es ist schön, dass er fast wieder der Alte ist." "Aber ich will ihn nicht nackt sehen." Finn wurde rot.

"Hast du schon mal jemanden nackt gesehen?" "Nein!", antwortete er empört. "Willst du?" "V-vielleicht dich?" Finn sah zu Boden, weshalb ich grinste. "Das ist süß. Und jetzt komm, wir gehen zu den beiden." Ich zog Finn hinter mir her.

Tatsächlich lief Milo im Wohnzimmer nackt herum. "Milo, kannst du dir bitte etwas anziehen?" "Ist es deinem kleinen Finnie unangenehm?", fragte er grinsend und kam auf uns zu, um uns zu umarmen. "Oh mein Gott!", quiekte Finn und befreite sich, um dich kurz danach angewidert zu schütteln. "Du hast dich an mich gedrückt!", fuhr Finn Milo an. "Du musst endlich mal das Gute im Leben spüren!", grinste Milo und verließ den Raum. "Bändige deinen Freund!", knurrte Finn dann Nate an, welcher nur stumm grinste.

Ich legte mich auf den Sessel und zog meinen Freund auf meinen Schoß. Milo kam einige Sekunden später wieder zu uns und trug nur eine Jeanshose. "Besser?", fragte Milo und ließ sich zu seinem Freund fallen. "Ja. Danke." Finn kuschelte sich an mich.

"Also ich muss mal etwas los werden. Ich finde euch drei echt klasse. Das ihr mich so akzeptiert, wie ich bin, meine ich." Milo lächelte. "Und ich finde es Klasse, dass Finn doch noch weich wird. Und der Neue hat ihn geknackt." Milo applaudierte. "Aber jetzt mal im Ernst: wann wollt ihr es denn endlich miteinander treiben?"

Finn und ich blieben daraufhin stumm. Ich war mir sicher, dass es bald soweit war. Und wenn nicht, wäre es auch nicht so schlimm. Wir hatten ja schließlich Zeit.

"Wir können ja einen Vierer machen. Zwei Jungfrauen und zwei Erfahrene. Ist bestimmt geil... ah, meine Hose wird zu klein", grinste Milo und fasste sich an den Schritt. "Lasst uns lieber über etwas anderes reden", erwiderte Nate und trank einen Schluck Wasser.

"Bald sind Ferien", erwiderte ich. "Was habt ihr denn so vor?", fügte ich fragend hinzu. "Ich will mit Tommy ganz oft Patrick besuchen. Da er mich wieder gesehen hat, scheint die Therapie endlich anzuschlagen", lächelte Milo. "Und meine Eltern wollen ein zweites Pflegekind. Hoffentlich nehmen sie diesmal nicht wieder so einen Sonderfall, wie mich damals."

"Also wir fliegen wie jedes Jahr einen Monat nach Spanien", erzählte ich. "Einen Monat?" Finn sah mich an. "Ja. Dad's Familie besuchen. Ist jedes Jahr toll. Deswegen arbeiten meine Eltern so viel. Damit wir dort einen ganzen Monat verbringen können." Ich lächelte. "Vielleicht kannst du ja mit kommen." Finn nickte. "Das wäre toll, denn ich kann sehr gut spanisch! Und dort könnte ich es testen! Ich könnte viele neue Sachen lernen!" Finns Augen funkelten vor Begeisterung. "Ich frage meine Eltern nach dem Wochenende mal." Sanft gab ich ihm einen Kuss.

"Guck dir nur diese Idioten an!", quiekte Milo. "Ihr bleibt auf jeden Fall für immer zusammen, vertraut mir!"

Plötzlich klopfte es an der Tür. "Einer von euch beiden geht!", rief Milo sofort. "Aber Milo; wer sollte hier klopfen?", fragte Nate verwirrt. "Vielleicht jemand von unserer Familie?" Ich stand auf und lief in den Flur. Unsere Eltern trauten uns aber auch gar nichts zu!

Als ich die Tür öffnete, bekam ich einen Schlag an den Kopf und fiel ohnmächtig zu Boden.

***

Genau zur gleichen Zeit klopfte es an der Haustür der James'. Eine sehr jung aussehende Frau stand mit ihrem Freund vor dieser Tür. Die Tür wurde von Leonard James geöffnet.

"Entschuldigen Sie die Störung, aber wohnt hier eine Louise Andrews?", fragte der junge Mann vorsichtig. Leonard sah die beiden verwirrt an. "Lou, kommst du mal bitte?" Dann sah er wieder die zwei an. "Sie heißt jetzt James. Louise ist meine Frau", erwiderte er dann verwirrt. Das Mädchen hielt sich den Kopf. "Au!", erwiderte sie verwirrt und sah ihren Freund an.

"Sag bitte nicht, dass es die Polizei ist und Spencer schon wieder einen Unfall gebaut hat. Wenn doch, dann-" Louise James verstummte, als sie ihre totgeglaubte Tochter ansah.

The Tape ∣ boyxboy ✔️Where stories live. Discover now