Feather, Sword & Blood

-_Night द्वारा

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Im letzten Jahrhundert hat sich die Welt verändert. Eine Genmutation brachte neben den Menschen weitere Spezi... अधिक

Widmung
Grades de l'Ailés
Teil 1
Eins
Zwei
Drei
Vier
Fünf
Sechs
Sieben
Acht
Neun
Zehn
Elf
Zwölf
Dreizehn
Vierzehn
Fünfzehn
Sechzehn
Siebzehn
Achtzehn
Neunzehn
Zwanzig
Einundzwanzig
Zweiundzwanzig
Dreiundzwanzig
Vierundzwanzig
Fünfundzwanzig
Sechsundzwanzig
Teil 2
Siebenundzwanzig
Achtundzwanzig
Neunundzwanzig
Dreißig
Einunddreißig
Zweiunddreißig
Dreiunddreißig
Vierunddreißig
Fünfunddreißig
Sechsunddreißig
Siebenunddreißig
Achtunddreißig
Neununddreißig
Vierzig
Einundvierzig
Zweiundvierzig
Dreiundvierzig
Vierundvierzig
Fünfundvierzig
Sechsundvierzig
Siebenundvierzig
Neunundvierzig
Fünfzig
Einundfünzig
Zweiundfünfzig
Dreiundfünfzig
Vierundfünfzig
Fünfundfünfzig
Sechundfünzig
Siebenundfünfzig
Achtundfünfzig
Neunundfünfzig
Sechzig
Einundsechzig
Zweiundsechzig
Dreiundsechzig
Vierundsechzig
Teil 3
Fünfundsechzig
Sechsundsechzig
Siebenundsechzig
Achtundsechzig
Neunundsechzig
Siebzig
Einundsiebzig
Zweiundsiebzig
Dreiundsiebzig
Vierundsiebzig
Fünfundsiebzig
Sechsundsiebzig
Siebenundsiebzig
Achtundsiebzig
Neunundsiebzig
Achtzig
Einundachtzig
Zweiundachtzig
Dreiundachtzig
Vierundachtzig
Fünfundachtzig
Sechsundachtzig
Siebenundachtzig
Achtundachtzig
Neunundachtzig
Neunzig
Einundneunzig
Zweiundneunzig
Dreiundneunzig
Vierundneunzig
Fünfundneunzig
Sechsundneunzig
Siebenundneunzig
Achtundneunzig
Neunundneunzig

Achtundvierzig

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-_Night द्वारा

Als ich am nächsten Tag aufwachte, war es bereits später Vormittag. Cadens Eltern waren nirgends zu sehen und ich vermutete, dass sie bereits arbeiteten. Schließlich hatten war es mitten unter der Woche. Obwohl ich im Wohnzimmer lag, hatte ich nicht mitbekommen wie sie heruntergekommen waren oder das Haus verlassen hatten, woraus ich schloss, dass ich den Schlaf wirklich gebraucht hatte.
 
Ich schälte mich aus meiner Decke und wickelte sie auf, um sie wieder bei meinen Satteltaschen zu verstauen. Dann ging ich in die Küche und stellte fest, dass es keinen Wasserhahn gab. Anscheinend gab es in diesem Haus weder fließendes Wasser, noch Strom, was in der ländlichen Gegend aber nicht ungewöhnlich war. Jegliche Elektrizität oder moderne Technik war teuer und die meisten Bauern konnten sich diesen Luxus einfach nicht leisten. Sie lebten ein wenig wie in der Renaissance, was aber nicht unbedingt bedeutete, dass sie schlecht lebten. Sie hatten andere Wege gefunden, um die Technik zu ersetzen. Selbst wenn sie einfach waren. In diesem Fall fand ich einen Eimer in der Ecke, der mit Wasser gefüllt war. Ich füllte etwas in die Schüssel und wusch mir damit das Gesicht.
 
In der Küche nach etwas zu essen zu wühlen, traute ich mich dann doch nicht, weshalb ich beschloss, nach Caden sehen zu gehen. Ich stieg die Treppe nach oben und fand sein Zimmer leer vor. Allerdings konnte ich meine Neugier nicht zügeln und trat ein. Der Raum war nur etwas größer als die Kammer, in der ich damals gewohnt hatte und obwohl ich wesentlich kleiner als der Sergent war, musste ich meine Flügel ein wenig einziehen, um durch den Rahmen zu passen. Man merkte, dass dieses Haus für Menschen ausgelegt war.
 
Das Zimmer war einfach eingerichtet. Es gab ein Bett, einen kleinen Schreibtisch, einen Schrank und eine Kommode. Minimalistisch, wie ich es von Caden gewohnt war, aber im Gegensatz zu seinem Zelt im Lager war der Raum nicht seelenlos, sondern mit persönlichen Gegenständen überseht. In dem Regal an der Wand standen einige Holzfiguren, die vermutlich sein Vater für ihn geschnitzt hatte, und einige Erinnerungsstücke wie Steine oder ähnliches, deren Bedeutung wohl nur er selbst kannte.

Aber am interessantesten waren die Zeichnungen, mit denen die Wände bedeckt waren. Vieles waren nur grobe Kritzeleien oder Skizzen, aber auch detailreiche Bilder von Tieren, Gegenständen oder Personen waren darunter. Sie waren mit Kohle auf grobes Papier gezeichnet worden und man sah die Entwicklung darin. Die Blätter, die unter anderen hingen, waren älter und schlechter als die oberen. Wobei schlecht hier relativ war. Sogar die Bilder, die ein Kind gemalt haben musste, waren vergleichsweise ziemlich gut. Der Zeichner hatte Talent.
 
„Kann ich dir helfen?"

Ich zuckte zusammen und drehte mich um. Hinter mir stand Caden im Türrahmen. Seine Haare waren nass und statt der Uniform der Ailé trug er ein schlichtes graues T-Shirt. Unter dem Stoff seines rechten Ärmels schaute ein Verband hervor. „Ich... Ich habe dich gesucht. Unten war niemand mehr und ich..."

Er schob sich an mir vorbei. „Glückwunsch, du hast mich gefunden. Meine Mutter ist in der Stadt, wo sie als Krankenpflegerin beim Dorfarzt arbeitet und mein Vater ist draußen und kümmert sich um die Tiere. Kann ja nicht jeder den halben Tag verschlafen wie du."

Angesichts dieses Seitenhiebs verdrehte ich die Augen, was er aber nicht sehen konnte, da er mir den Rücken zugewandt hatte und in dem Schrank herumwühlte.
 
Es war seltsam den einundzwanzigjährigen Ailé in einem Zimmer zu sehen, dass offensichtlich einem Kind gehörte. Ich fühlte mich sogar noch mehr fehl am Platz.

„Sind die von dir?", fragte ich deshalb, um mein Unbehagen zu überspielen.

Er drehet kurz den Kopf, um zu sehen, was ich meinte. Ich deutete auf die Zeichnungen. „Sind sie", antwortete er knapp.

„Die sind wirklich gut. Ich wusste nicht, dass du zeichnen kannst."

„Du weißt so einiges nicht von mir, Lennox", entgegnete er kühl, woraufhin ich aufstöhnte.

„Hey, wenn du nichts persönliches von dir preisgeben willst, schön. Aber ich will dich nur daran erinnern, dass du mich mitgenommen hast. Benson und Jules hätten dich genauso gut begleiten können. Also hör gefälligst auf dich wie ein Arschloch aufzuführen. Sonst lade ich dich das nächste Mal im Wald ab und lasse dich dort verrecken."

Das brachte ich dann doch dazu, sich umzudrehen. „Das würdest du tun?"

„Du gibst mir auf jeden Fall Anlass dazu das in Betracht zu ziehen."

Er schnaubte amüsiert.
 
Ich wandte mich zur Tür, „Wenn ich verschwinden soll, musst du es nur sagen. Dann reite ich zurück zu Benson und Jules. Den Weg werde ich schon finden."

Tatsächlich war ich fest entschlossen, Leil zu satteln und mich auf den Weg zurück in die Stadt zu machen. Ich würde mich schon irgendwie alleine durchschlagen. Zur Not würde ich mich sogar noch einmal mit den Mutationen anlegen, solange ich nur Cadens Stimmungsschwankungen und seine Beleidigungen nicht mehr ertragen musste.
 
Doch gerade als ich in den Flur hinaus trat, hörte ich, wie er die Schranktüren schloss. „Aria. Warte."

Ich ärgerte mich selbst darüber, dass ich stehenblieb.

„Bleibe. Ich verspreche, ich reiße mich zusammen."

„Das hast du das letzte Mal auch gesagt. Ich lasse nicht ständig auf mir rumhacken, Caden. Wenn du mich nicht leiden kannst, warum hast du dann nicht Jules mitgenommen? Ich hätte euch schon nicht die Ermittlungen verpfuscht, wenn du mich mit Ben alleingelassen hättest."

„Du glaubst, deshalb habe ich dich mitgenommen? Weil ich dich im Auge behalten will, damit du nichts dummes tust?"

Ich war überrascht über seine Frage. „Ja", antwortete ich wahrheitsgemäß, „Weshalb sonst?"

Er schwieg und ich wandte mich nun doch wieder um. Er stand mitten im Zimmer und sah mich an. Doch als sich unsere Blicke trafen, drehte er sich weg.
 
„Ich zeichne seit ich einen Stift halten kann", meinte er dann und ich stöhnte innerlich auf. Dieser Mann machte mich noch wahnsinnig. Aber trotz allem war ich neugierig. Ich wusste so gut wie nichts von ihm und da Zeichnen anscheinend ein großer Teil seiner Persönlichkeit war, trat ich näher.

„Früher hatten wir kein Geld für eine Kamera, deshalb schlug mir meine Mutter vor, dass ich das, was ich in Erinnerung behalten wollte, zeichnen soll. Und das habe ich getan."

Und wie er das hatte. Jetzt erkannte ich das System hinter den scheinbar wahllos aufgehängten Zetteln. Es waren Erinnerungen. Neben dem Bild eines zotteligen Hundes hing die Zeichnung seiner lächelnden Mutter. Alles schienen Momente aus seiner Vergangenheit zu sein.
 
Ich schluckte. So persönlich hatte ich dann doch nicht werden wollen. Deshalb lenkte ich das Thema wieder auf etwas unbefangeneres. „Die Zeichnung von der Mutation, die hast du gemacht?"

Er nickte. „Ich habe sie aus der Erinnerung an den Angriff gezeichnet."

Na toll, das mit dem unbefangenen hatte ja super funktioniert. „Ist gut gelungen", meinte ich etwas kleinlaut.

Er lächelte schwach.

Dann sah er mich wieder an. „Ist das nicht unbequem?", fragte er und deutete auf mein Mieder.

Ich zuckte mit den Schultern. „Es geht. Mein T-Shirts sind über die Jahre alle kaputt gegangen."

Ich liebte es noch immer stinknormale Klamotten zu tragen, nur gab es so etwas im Lager der Ailés nicht, weshalb meine wenigen Mitbringsel von Zuhause irgendwann in ihre Einzelteile zerfallen waren. Sogar meine Jeans war inzwischen so abgetragen, dass der Stoff an einigen Stellen nur noch hauchdünn war. Ich hatte mir bereits vorgenommen ein paar neue zu kaufen, wenn wir zurück in der Stadt waren.
 
Caden ging wieder zu seinem Schrank, zog einen Kapuzenpullover heraus und warf ihn mir zu. „Hier. Kannst du behalten, wenn du willst. Ich habe genug davon."

Ich fing ihn auf und betrachtete ihn. Er war blau und sah verdammt bequem aus. Ich liebte Hoodies, trotzdem zögerte ich. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte und ob ich ihn überhaupt annehmen sollte.

Doch Caden nahm mir diese Entscheidung ab, indem er über seine Großzügigkeit hinweg ging und auf den Flur deutete. „Die zweite Tür rechts ist das Badezimmer. Da drin ist eine Dusche, wenn du dich waschen willst." Dann wandte er sich seiner Satteltasche zu.

Ich stand noch einen Moment unschlüssig herum, dann ging ich zur Tür. „Danke", meinte ich und schloss sie hinter mir.
 
Erstaunlicherweise hatte das Badezimmer den Luxus von fließendem Wasser. Vermutlich führten einige Rohre an der Außenwand von einem beheizten Boiler nach oben und durch ein kompliziertes Pumpsystem kam das Wasser aus dem Duschkopf. Dafür musste man nur ein paar Mal pumpen und man bekam konnte duschen. Es war das erste Mal, dass ich mit warmen, beziehungsweise lauwarmen, Wasser duschte. Jill hatte sich das nicht leisten können und der einzige Grund, warum wir fließendes Wasser gehabt hatten, war der Umstand, dass wir in einer Stadt gelebt hatten. Für die Ausgestoßenen, bei denen wir unterkamen, galt das gleiche. Manchmal hatten wir sogar nur einen Eimer, den wir uns über den Kopf leeren konnten, schlimmstenfalls mussten wir in irgendeinem See baden. Im Winter nicht gerade erstrebenswert. Im Lager hatte es zwar ein Waschhaus gegeben, aber die Ailés schienen grundsätzlich der Annahme zu sein, dass jegliche Annehmlichkeiten schwach machten.
 
Nachdem ich mich endlich wieder wie ein Mensch fühlte und auch das letzte Blut aus meinen Haaren gewaschen hatte, zog ich mich wieder an. Der Hoodie war mir ein wenig zu groß, aber verflucht bequem. Auf dem Rücken waren zwei Schlitze in den Stoff geschnitten worden, durch die ich meine Flügel zwängte.

Als ich fertig war, ging ich zurück zu Cadens Zimmer. Die Tür stand wieder offen und ich klopfte an den Rahmen, damit er mich bemerkte. „Danke für den Pulli", meinte ich, aber er winkte ab.

Erst jetzt fiel mir auf, dass er noch immer blass aussah. Auch seine Bewegungen waren nicht so flüssig wie sonst und ich bemerkte, wie er leicht stockte, wenn er den rechten Arm hob. Es ging ihm nicht gut, aber das wollte er sich auf keinen Fall anmerken lassen. 
 
„Was ist der Plan?", fragte ich deshalb möglichst neutral, „Du sagtest zu den Farrows, dass wir uns erst in einer Woche treffen. Was willst du die restliche Zeit machen?"

„Ich wollte im Wald nach Spuren suchen, die die Mutationen dort hinterlassen haben. Vielleicht führen sie uns zu ihren Züchtern. Schließlich wissen wir noch immer nicht woher sie stammen."

„Das heißt, du willst bald weiter reiten?"

„Morgen", präzisierte er.

Jetzt musste ich doch auf seine Schulter eingehen. „Glaubst du, das ist eine gute Idee? Die Wunde ist noch frisch." Außerdem hatte ich keine Ahnung, ob sich der Heilungsvorgang bei Schusswunden genauso verhielt wie bei anderen Verletzungen.
 
Caden bedachte mich mit einem strengen Blick, der mich wohl daran erinnern sollte, dass er in der Rangfolge über mir stand.

Doch ich ließ mich davon nicht beeindrucken. „Du siehst aus wie eine wandelnde Leiche, Milani. Wenn deine Eltern nichts dagegen haben, würde ich vorschlagen, dass du noch eine Weile bleibst und dich ausruhst. Sogar die Wunden der Ailés brauchen Zeit, um zu heilen. Zur Not kann ich auch früher abreisen, wenn ich deinen Eltern zu große Umstände bereite."
 
„Du bleibst", knurrte er, aber als er seinen ruppigen Tonfall bemerkte, unterbrach er sich selbst und seufzte. „Meine Mutter würde sich freuen, wenn du noch eine Weile bleibst... und ich auch."

Ich runzelte die Stirn. Nicht nur, weil er einfach nachgab.

„Was?", wollte er wissen als er meinen Blick bemerkte.

„Hat das wehgetan? Aus Höflichkeit zu lügen?"

Seine Mundwinkel zuckten. Er erhob sich. „Das war nicht gelogen", entgegnete er und ging dann an mir vorbei.

Ich war so perplex, dass ich einfach stehen blieb. Verdammt, damit hatte ich nicht gerechnet. Aus diesem Ailé wurde ich einfach nicht schlau.

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