Just The Way You Are

katherine_fields

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Grace Morris ist 16 Jahre alt und lebt in einer Kleinstadt an der Westküste der USA. Sie ist schüchtern, hält... Еще

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Ein Jahr später...

Kapitel 24

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katherine_fields

Amber hörte mir gar nicht zu, sondern starrte die Kette mit großen Augen an. Das einzige was ich verstand, war ein leises geflüstertes Wort aus ihrem Mund. „Gigi."

Ich riss mich von Amber los und sie war gezwungen die Kette loszulassen.

Ich sagte den Namen immer wieder in meinen Gedanken. Gigi...

War das überhaupt ein Name? Ich kannte eine Katze, die so hieß oder das Model Gigi Hadid, aber die hieß ich echt Jelena. War Gigi ein Spitzname? Hatte Amber nur den Spitznamen ausgesprochen, anstatt den richtigen Namen von wem auch immer zu sagen? Was lief hier?

„Wer ist Gigi und warum hast du diesen Namen gesagt, als du meine Kette gesehen hast?", fragte ich mit einem stechenden Blick auf sie. Amber sollte mir endlich die Wahrheit sagen. Ich hielt dieses Spiel hier nicht mehr aus. Ich wollte keine Figur aus Sara Sheppard's Büchern sein, mit der ein psychisches Spiel gespielt und das Opfer von verstörten Teenagern wurde. Amber verheimlichte definitiv etwas. Den Verdacht hatte ich von Anfang an.

Anstatt meine Frage zu beantworten, fragte sie noch immer auf meinen Hals starrend, wo die Kette baumelte: „Woher hast du die?" Ihre Stimme hörte sich außer Atem und mit Panik vermischt an.

„Keine Ahnung", antwortete ich und umschloss den goldenen Herzanhänger mit meiner Faust, in der Hoffnung Amber würde ihren Blick endlich davon nehmen. „Das hat mir eine Tante oder ein Onkel bei meiner Geburt geschenkt. Warum? Hast du den Goldwert dieser Kette erfasst und willst sie verkaufen oder was?" Anders konnte ich es mir nicht erklären, warum sie so scharf auf die Kette war. Wir alle wussten, dass Amber eine Leidenschaft zum Stehlen hatte. Das hat sie früher oft gemacht. Sie ist mit ihren Kifferfreunden in kleine Läden aus Cliffstone eingebrochen oder hat die Turnschuhe und Jacken von Mitschülern geklaut. Wobei, erpressen würde wohl eher zutreffen, weil Amber es gar nicht mehr nötig hatte Dinge zu klauen, die sie haben wollte, denn jeder hatte Angst von Amber und würde ihr alles geben, wenn sie drohte.

Amber schwieg. Irgendwann hob sie ihren Kopf und starrte in meine Augen. Es regte mich auf, dass ich ihre Augen nicht lesen konnte, von ihrem Gesichtsausdruck ganz zu schweigen. Wenn sie mich anstarrte, fühlte ich mich wie enttarnt. So, als würde sie mich durchschauen, doch Amber war im Gegenzug wie ein verschlossenes Buch. Niemand konnte ihr Schloss knacken. Nicht mal der beste Psychologe der Welt und dafür würde ich meine Hand ins Feuer legen.

„Du sagst mir jetzt wer Gigi ist und was an dieser Kette so besonders sein soll!", zischte ich.

Okay, sie hatte die Kette wahrscheinlich wirklich erst zum ersten Mal gesehen, da ich meistens nur lange oversized Hoodies trug und meine Kette darunter versteckte. Warum war sie deswegen aber so ausgerastet? Ich konnte mir daraus wirklich keinen Reim machen.

„Grace", flüsterte sie und auf einmal glitzerten ihre bernsteinfarbenen Augen, so als wäre sie tatsächlich den Tränen nahe, was ich mir aber nicht vorstellen konnte. „Es ist - "

„ - Sag nicht, dass es kompliziert ist!", fiel ich ihr wütend ins Wort. „Ich habe genug davon!"

„Grace, ich - "

Weiter kam sie nicht, denn plötzlich sagte jemand: „Mädels? Was habt ihr hier zu suchen?"

Wir erschraken und drehten unsere Köpfe nach oben.

Die spanische Polizistin Miss Diaz von vorher aus dem Büro stand über uns, die Hände in die Hüften gestemmt. Die Situation musste für sie ziemlich verdächtig wirken, da Amber und ich wie bescheuert auf dem Boden vor dem CPD lagen - wobei, wir sind ja hier die Täter!

„Antwortet gefälligst!"

Ich zuckte zusammen. Amber rappelte sich auf und ich stand ebenfalls auf. Mein gesamter Körper zitterte. Amber stand seelenruhig neben mir. Manchmal fragte ich mich, ob dieses Mädchen Superkräfte besaß. Ich brach hier in Schweiß aus und sie strahlte die völlige Ruhe aus.

„Nennt mir einen Grund nicht sofort Verstärkung zu holen!"

Ich schluckte schwer und wagte es nicht in das Gesicht der Polizsitin zu schauen. Ich dachte, dass Amber und ich es tatsächlich geschafft hatten unbemerkt ins Büro des Sheriffs rein und wieder raus zu kommen. Dem war allerdings nicht so. Es war offensichtlich, dass zwei Teenager nicht einfach so in eine Polizeistation einbrechen konnten.

Verdammt, ich sah schon in die nahe Zukunft vor mir, wie uns die Polizistin abführen würde, meine Eltern mich enttäuscht ansahen und Joe's Dad mein Anwalt werden würde. Dann würde ich entweder ins Gefängnis mit Wasser und Brot geworfen werden oder ich kam mit einer teuren Kaution raus und ich müsste für den Rest meines Lebens Müll aufsammeln mit dem Titel Das Mädchen, das in das Büro des Sheriffs eingebrochen ist. So würden mich noch mehr Leute aus Cliffstone kennen, als es sowieso schon der Fall war.

Als niemand von uns etwas sagte, griff die Polizistin nach ihrem Funkgerät. Als sie gerade einen Knopf drücken wollte, schlug Amber ihre Hand weg.

Das hatte sie nicht getan! Oh mein Gott, hatten alle guten Geister Amber Sullivan verlassen?! - Offensichtlich hatten sie das! Welcher normaler Mensch mit einem gesundem Verstand würde einer Polizistin auf die Hand schlagen, um sie davon abzuhalten eine Durchsage für ihre Kollegen zu machen?! Ich wusste schon immer, dass Amber verrückt war, aber das hier war ein anderes Level!

„Das würde ich an ihrer Stelle lieber nicht tun, Miss Diaz", sagte Amber mit zuckersüßer Stimme.

Noch vor einer Sekunde hatte die Polizistin Amber geschockt angesehen, jetzt war ihr Blick gleichgültig auf Amber gerichtet. „Was willst du damit sagen?", fragte sie, obwohl sie ganz genau wusste auf was Amber hinauswollte.

„Sie haben ebenfalls unerlaubt in den Schubladen des Sheriffs herumgeschnüffelt." Amüsiert blickte Amber die junge Frau an.

Miss Diaz gab sich widerwillig geschlagen.

„Sie halten Ihren Mund und wir werden das ebenfalls tun." Amber warf mir einen Blick zu. „Nicht wahr, Grace?"

Ich bekam kein Wort hervor und nickte deswegen nur.

„Wie ich sehe, trauen Sie dem Sheriff auch nicht", murmelte Amber und sah die spanische Polizistin forschend an.

„Wie ich sehe, stellt ihr beide auch private Ermittlungen an", erwiderte die Frau.

„Erwischt", gab Amber von sich. „Sie sind also auch der Meinung, dass in dem DNA-Test falsch vorgegangen worden ist?"

Miss Diaz wollte gerade antworten, doch dann schüttelte sie den Kopf. „Ich werde solche Dinge, die meinen Job gefährden sicher nicht mit zwei Kinder besprechen."

„Lustig", meinte Amber sarkastisch und strich sich dann eine kupferrote Haarsträhne aus dem Gesicht. „Wir sollten uns zusammentun."

Ich starrte Amber schockiert an. Das konnte doch nicht ihr Ernst sein! Was zur Hölle hatte sie vor?

„Ich verzichte", antwortete Miss Diaz.

„Würden Sie auch verzichten, wenn sie wüssten, dass das Mädchen neben mir Grace Morris ist?"

Die Frau blickte mich verstohlen an. „Das ist sie?"

Ich wich ihren Blicken aus. Miss Diaz starrte mich an, als sei ich eine Attraktion.

„Haben Sie Zugang zu den Laboren und Kontakt zu einem Arzt, der bei der Polizei angestellt ist?"

Miss Diaz nickte. „Das würde sich einrichten."

„Perfekt, dann treffen wir uns heute Nacht. Das könnte Ihrer Karriere einen ziemlichen Aufschwung geben. Sheriff Norris verheimlicht etwas und Sie wären die Polizistin, die das aufdeckt. Wenn das mal nach keiner Beförderung riecht." Amber sah sie verlockend an. „Und, habe ich Ihr Wort?"

Miss Diaz zögerte, dann gab sich aber einen Ruck und nickte. „Das habt ihr."

◇◇◇◇◇◇◇

„Amber, was zur Hölle sollte das?", schrie ich sie an, als wir auf dem Weg nach Hause waren. Summer und Cohen hatten sich schnell aus dem Staub gemacht, als sie sahen, wie Miss Diaz uns erwischt hatte.

Die Stiefschwester von Kimberly stöhnte genervt. Hätten wir nicht den gleichen Nachhauseweg, hätte sie mich am liebsten abgehängt.

„Antworte!" Wut kribbelte in meinem Inneren.

Amber beschleunigte ihre Schritte.

Ich ließ nicht zu, dass sie sich von mir abwendete. Also packte ich kurzerhand ihren Arm, damit sie stehen blieb. „Warum hast du über meinen Kopf hinweg entschieden, dass wir unerlaubt einen DNA-Test mit meiner DNA machen?"

„Hör einfach auf zu reden, Grace. Wir werden heute Abend diesen Test machen und fertig."

„Fertig?" Ich verstand sie nicht. Warum war sie nur so? „Du verschweigst mir was."

Amber blinzelte kein einziges Mal mit ihren Wimpern, sondern starrte mich einfach nur an.

„Moment mal." Mein Herz beschleunigte sich. „Der einzige Grund warum du nochmal ein DNA Abgleich mit mir und dem toten Mädchen haben willst, ist, weil du davon ausgehst, dass mit mir verwandt ist - " Ich stockte und begriff gerade erst selbst, was ich da von mir gegeben hatte. Ich fuhr fort: „Aber warum gehst du davon aus?" Ich erdolchte sich mit meinem Blicken. Zum ersten Mal traute ich mich ihr hocherhobenem Hauptes entgegenzutreten.

Dann geschah das, was ich für unmöglich hielt. Amber Sullivan knickte tatsächlich ein. Ihre Augen wurden nass und sie presste ihre Lippen zusammen. Sie kämpfte mit sich selbst, das sah ich.

„Du - du gehst davon aus, weil du es weißt." Meine Stimme zitterte.

Zum ersten Mal kullerte Amber eine Träne die Wange hinunter. Ihre Augenlider flatterten und sie wurde blasser, als sie es sonst schon war.

„Du kennst die Ermordete!", schrie ich.

Amber zuckte von meiner auf einmal gehobenen lauten Stimme zurück. Noch vor kurzem hätte ich es niemals für möglich gehalten Amber Sullivan anzubrüllen und sie schien auch so überrumpelt zu sein, sodass sie kein Wort hervorbrachte.

„Sag es!", brüllte ich sie an. „Sag, dass du die Erwürgte kennst!"

„Nenn sie nicht so!", schrie Amber aufgelöst. Tränen strömten über ihr Gesicht.

Warum fühlte sie sich auf einmal so angegriffen? Zuerst dachte ich, dass dieser Anblick surreal ist. Aber nein, das egoistische Mädchen, das sich scheinbar vor nichts fürchtete und auf jeden Menschen schiss, weinte. Amber stand total neben sich. Aufgelöst, verletzlich und schwach.

Hier standen wir - mitten auf einer unbefahrenen Straße in unserer Kleinstadt Cliffstone. Amber, ein Mädchen, vor dem jeder Angst hatte und ich, Grace, ein schüchternes Mädchen, von dem keiner Notiz nahm. Und ich hatte sie zum Weinen gebracht, obwohl es umgekehrt sein müsste. Meine Schüchternheit war wie abgestreift. Ich wollte einfach nur noch die Wahrheit wissen.

Plötzlich traf mich der Blitz und ich fuhr zusammen. „Den - den Namen, den du - du gesagt hast. Gigi... Ist - ist sie das?" Mein Herz schlug noch nie so aufgeregt wie jetzt und ich fragte mich, wie mir das erst jetzt bewusst wurde. Durch mein Blut strömte Adrenalin in jede Faser meines Körpers und ich hielt den Atem an.

„Sie - sie war meine beste Freundin und so - so viel mehr. Ich - ich habe sie geliebt." Das war alles, was Amber hervorbringen konnte...

◇◇◇◇◇◇◇

Ich hoffe ihr seid gespannt, wie es weitergeht. Ich weiß, dass das ein gemeiner Cliffhanger ist, aber ich versuche das nächste Kapitel so bald wie möglich zu schreiben.

Vielen Dank an jeden einzelnen von euch, das ihr dieses Buch liest. Ich freue mich über jeden Read :)

katherine_fields

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