Toxic Love - When hate become...

De Annpakki

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Wie soll etwas gut werden, wenn du das bittere Ende bereits kennst? ~ „Warum kann es nicht einfach funktionie... Mais

P L A Y L I S T
P R O L O G
T W O
T H R E E
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S I X
S E V E N
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T W E L V E
T H I R T E E N
F O U R T E E N
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F I F T Y | E P I L O G B A N D 1

O N E

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De Annpakki

Was passiert, wenn Hass zu liebe wird? Kann man einen Menschen lieben, den man mal gehasst hat? Kann das überhaupt funktionieren?

'Ich hasse dich verdammte scheiße!' Schrie sie. Tränen rannten über ihre Wange. 'Ich hasse dich, Rylee, hörst du?!' Sie griff nach der Vase und schmiss sie auf den Boden. Das weiße Porzellan zersprang in tausend Teile. 'Hör auf das zu sagen. Hör auf zu sagen, dass du mich hasst!' Schrie er ebenfalls. Sein Kiefer krampfte und er fuhr sich gestresst durch die Haare. 'Du hasst mich nicht. Du kannst mich nicht hassen.' Sein Blick fixierte das zierliche Mädchen. Die Scherben knarzten unter seinen Schuhen, als er auf sie zuging. 'Du hasst mich nicht.'Brachte er in ruhiger Stimme vor. 'Rylee-' Er unterbrach ihr reden indem er seine Lippen auf ihre legte und-

Reifen quietschten. Ich ließ mein Buch fallen und blickte erschrocken zu meiner linken. Keinen Meter neben mir, kam ein weißer Mercedes zum stehen. Der idiot hat mich fast überfahren!
Nur wenig später, stieg auch schon ein aufgebrachter, junger Mann aus dem Wagen und kam auf mich zugelaufen.

„Sag mal gehts dir noch ganz gut, mir einfach vors Auto zu laufen?!" Meinte er und gestikulierte dabei wild mit seinen Armen. Es soll also mein Fehler gewesen sein? „Ich hab grün du Vollpfosten!" Zickte ich zurück. Er begann zu schnauben und ich bückte mich um mein Buch aufzuheben, was ich im Schreck habe fallen lassen. Mit der anderen Hand wischte ich den Dreck von dem dunklen Cover mit der Aufschrift Toxic. Die Buchstaben waren weiß auf schwarzem Hintergrund. Sie waren brüchig und beschrieben ziemlich gut, was in dem Buch passiert. Zwei zerbrochene Menschen, eine zerbrochene Liebe, und eine zerbrochene Vorstellung des Lebens. Eine Vorstellung, in der ihre Liebe noch eine Chance hat. Eine Vorstellung, in der es mit ihnen jemals funktionieren wird, doch das tut es nicht. Sie sind einfach nicht für einander geschaffen. Sie hassen sich so sehr, aber sie brauchen das.

Sie brauchen sich.

Ich schreckte aus meinen kurzen Gedankenabschweifungen auf, als er plötzlich wieder zu reden begann. „Immer diese scheiss Fans, denken sie können Schmerzensgeld einklagen." Er lachte ironisch auf und lief anschließend kopfschüttelnd in Richtung seiner offen stehenden Türe. Resigniert beobachtete ich wie er einstieg. Ich soll ein Fan sein? Ich glaube der Typ hat eine Persönlichkeitsstörung oder so, jeden Falls kenne ich ihn nicht, und ich wüsste auch nicht, wofür so einer berühmt sein sollte. Für seine Fahrkünste auf jeden Fall nicht, immerhin hat er mich fast über den Haufen gebrettert!
Mit einem lauten Brummen fuhr er an mir vorbei, so ein Arschloch.

Ich wusste schon beim verlassen des Hauses, dass dieser Tag nichts wird. Dass das nächste Übel jedoch bereits auf mich wartet, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht...

Zuhause angekommen, schaute ich mich direkt nach dem Auto meines Vaters um. Zu meinem Pech, stand es in der gepflasterten Auffahrt. Damit ist wohl meine Hoffnung, einmal meine Ruhe von ihm zu haben, zerplatzt...

So leise wie nur irgendwie möglich schloss ich die Haustüre auf. Auf Zehenspitzen schlich ich in Richtung der Treppe, welche vom Eingangsbereich direkt in den zweiten Stock führte. Aus dem Wohnzimmer, welches unmittelbar mit dem Eingang verbunden ist, drangen Geräusche, welche ich meinem Vater zuordnete. Er führte wohl gerade ein Gespräch. Wer dieser jemand am anderen Ende der Leitung war, konnte ich nicht raushören. Alles was ich mir irgendwie zusammenreimen konnte, war, dass es sich bestimmt um einen Arbeitskollegen handeln musste. Mit wem sonst, sollte er über Dinge wie irgendwelche Unterlagen oder Termine sprechen?

Ich erreichte die vorletzte Stufe. Mit einem lauten knarzen machte sich das Holz unter meinen Füßen bemerkbar. Ich verzog das Gesicht und hielt inne. Fuck!

„Liv?!" Hörte ich meinen Dad rufen. Na toll. Augenrollend machte ich kehrt und trabte die Stufen zurück nach unten. „Ja Papa?" Ich blieb im Durchgang stehen. „Ich muss etwas mit dir besprechen." Sagte er, wobei sich ein strenger Unterton in seine Stimme geschlichen hat. Dass das, wie auch sonst immer, nichts gutes zu bedeuten vermag, bemerkte ich wenig später selbst. „Ich habe eine neue Schule für dich gefunden." Er stoppte kurz. Mein Herz klopfte, ich spürte meinen Puls in meinem Hals hämmern.

„Papa ich-" Meine stimme brach. Ich wusste weder was ich sagen, noch was ich denken sollte. „Ich bin mir sicher, dass sie dir gefallen wird. Es ist eine der besten Schulen des Landes, du kannst dort ganz entspannt dein letztes Schuljahr machen, ohne schlechte Einflüsse von außen."

Schlechte Einflüsse von außen. Wiederholte ich seine Worte in meinem Kopf.
Er nennt meine Freunde einen schlechten Einfluss...

Mein Unglauben schlug schlagartig in Wut um, als er nochmal wiederholte was er bereits gesagt hatte. „Du wirst es dort lieben." Ein warmes Lächeln zierte seine Lippen. Er lächelte. Wie konnte er Lächeln?

„Was stimmt eigentlich nicht mit dir? Denkst du wirklich, dass mich diese neue Schule davon abhalten wird, mein Leben zu leben?" Ich musste kurz auflachen, da es unbegreiflich für mich war, was mein Vater tat. Glaubte er wirklich, dass er damit etwas an der Situation ändern könnte?
„Du wechselst nach den Osterferien, damit ist die Diskussion zu Ende." Resigniert blickte ich ihn an. Hat er das gerade wirklich getan?

Für eine kurze Weile starrte ich noch auf die Stelle, an der mein Dad bis gerade noch stand. Allerdings war der ältere schon längst nicht mehr dort, sondern mittlerweile im Garten um einen Anruf anzunehmen.
Da ihm dieses Telefonat anscheinend wichtiger zu sein schien, als sich bei seiner Tochter zu entschuldigen, machte ich kehrt und ging in mein Zimmer. Die Treppen hoch, der letzte Raum im Flur, war meins. Das daneben war mein Badezimmer und das gegenüber von meinem eigenen Reich, war das Büro meines Vaters.

Wütend knallte ich die Türe hinter mir zu und schmiss mich anschließend auf mein Bett. Ich presste mir ein Kissen ins Gesicht und schrie in dieses hinein. Wie konnte er mir sowas antun?

Warum muss er so sein?
So über vorsichtig.
So eigensinnig.
So stur.

Warum?

*

Durch das helle Ringen meines Weckers wurde ich wach. Stöhnend schaltete ich ihn auf stumm und ließ meinen Kopf anschließend zurück ins Kissen fallen. Welcher Mensch hatte die Idee, Schule um acht Uhr beginnen zu lassen? Ich fuhr mir mehrmals durchs Gesicht, um überhaupt einen klaren Gedanken fassen zu können. Helfen tat das allerdings nichts, weshalb ich mich damit abfand, dass dieser Morgen schlimmer denn je werden würde.

Nach zehn Minuten, die ich damit verbracht habe, meine morgendliche Dosis Social Media zu bekommen, stand ich auf. Ich schwang meine Beine über die Kante des Doppelbettes, was schonmal der erste Schritt war. Der zweite bestand darin, mich hinzusetzten. Auch das, brachte ich mit ein wenig Beschwerlichkeit hinter mich, jetzt musste ich nur noch aufstehen.
Gesagt, getan.
Mein Weg führte mich ins Bad, wo mich der Schock traf. Augenringe bis zu den Mundwinkeln, zerzauste Haare und Reste von meinem gestrigen MakeUp. Mein Gesicht sah aus wie eine einzige Baustelle. Meine Lust, diese Panne zu richten, hielt sich in Grenzen, aber es führte kein Weg dran vorbei. Mein Vater wird mich heute in diese Schule stecken, egal wie ich aussehe.

Um keine Zeit zu verlieren, stieg ich unter die Dusche. Keine fünf Minuten später hatte ich das Shampoo aus meinen Haaren gewaschen und mein Körper vom Duschgel befreit. Eingewickelt in ein weißes Handtuch, tapste ich zurück in mein Zimmer. Auf dem Weg dorthin, hörte ich meinen Dad, wie er sich im Wohnzimmer einen Kaffee machte. Das könnte ich jetzt definitiv auch vertragen...

Seufzend griff ich nach den Klamotten, welche auf meinem Bett bereitgelegt waren und machte mich anschließend daran, diese anzuziehen. Gefolgt von meiner Unterwäsche, zog ich mir meine Levis Jeans und zum Schluss noch mein T-shirt an.

Für einen kurzen Moment, betrachtete ich mich einfach nur im Spiegel. Dann riss ich mich selbst aus meinen verzweifelten Überlegungen, wie ich diesen Tag überleben sollte. Die Antwort lag auf der Hand: Wahrscheinlich gar nicht...

Dafür werde ich meinen Vater auf ewig hassen. Dafür, dass er mich auf diese Schule schickt und dabei auch noch denkt, er könnte was an meinem Leben ändern. Wie falsch er damit liegt, wird er schon noch merken...

Weg von diesem Thema, begann ich mich zu schminken. Mit Mascara, Concealer und etwas Highlighter, sah mein Gesicht schon etwas anschaulicher aus. Meine Haare föhnte ich noch schnell, was ihnen hübsche Wellen machte und ging anschließend nach unten.

„Bist du fertig? Wir haben es eilig." Meinte mein Dad, der schon fertig unten stand. Mit einer Aktentasche in der Hand, wartete er bis ich meine Schuhe angezogen hatte. Er warf mir nochmals einen fragenden Blick zu, woraufhin ich nickte und dann öffnete er die Türe. Die Lichter des schwarzen Mercedes SUV's blinkten kurz auf, als mein Vater diesen aufschloss. Seufzend ließ ich mich auf den dunklen Ledersitz sinken, jetzt gibt es wohl wirklich kein zurück mehr.

Während der ganzen Fahrt über, wechselten wir kein einziges Wort. Mein Blick flog stumm aus dem Fenster. Ich beobachtete wie die Häuser an uns vorbeizogen. Sie wurden immer weniger, je näher wir dem Stadtrand von Northampton kamen. Irgendwann kamen wir dann in eine Gegend, in der keine Wohnhäuser, sondern nur noch Bürogebäude standen. Hinter diesen erstreckte sich ein riesiger Neubau. Auf dem Parkplatz vor diesem, kamen wir zum stehen. Neben uns standen viele teure Autos gereiht. Sportwagen, SUV's und was man sonst alles von einer Privatschule erwartet. Fehlte nur noch der Helikopterlandeplatz, wobei der bestimmt auf dem Dach des Gebäudes war...

„Also mein Schatz, hab Spaß." Erwiderte der Ältere und wendete sich etwas zu mir, dabei lag seine Hand weiter auf dem Lenkrad des Wagens. Das warme Lächeln, welches seine Lippen zierte, brachte mich zur Weißglut. Hab Spaß. Bestimmt nicht. Ohne etwas dazu zu sagen, schnappte ich meine Tasche, die im Fußraum lag und stieg anschließend aus. Mit einem trockenen „bis nachher" verabschiedete ich mich von ihm und schlug im Anschluss daran die Türe zu. Das knallen dessen, war so laut, dass es mir fürs Auto fast leid tat.

Langsam schlappte ich auf die Schule zu. Die riesigen Steintreppen erstreckten sich vor mir und führten mich hoch, bis zum Eingang. Die weißen Mauern strahlten unter dem Einfluss der Sonne, so hell, dass sie mich blendeten.

Mein Herz klopfte. Es schlug mit jedem mal gegen meine Brust. „Du schaffst das." Motivierte ich mich selber und atmete noch ein letztes Mal durch, bevor ich das Gebäude betrat. Noch bevor ich mich auch nur in irgendeine Richtung orientieren konnte, hörte ich jemand meinen Namen rufen. Verwirrt folgte ich der Stimme, ein junger Mann drang sich in mein Sichtfeld. Er kam vom anderen Ende des Flures auf mich zugeeilt. Ein breites Lächeln zierte dabei seine Lippen. „Du musst Livia Wolff sein?!" Er streckte mir seine Hand hin und ich nickte. „Richtig." Ich schüttelte seine Hand und schenkte ihm ebenfalls ein Lächeln. „Ich bin Mister Williams, dein neuer Klassenlehrer." Stellte sich der junge Mann, ich schätzte ihn auf Ende zwanzig, vor. Er trug einen leichten Dreitagebart, dunkle Locken hingen ihm ins Gesicht und seine tiefgrünen Augen, strahlten. Sie funkelten wie geschliffene Saphire.

„Ich zeige dir am besten mal dein neues Klassenzimmer." Gemeinsam steuerten wir durch die hellen Glasflure. Man hatte eine perfekte Sicht auf das Herz der Schule, eine große Wiese umgeben von den verschiedenen Trakten. Unser Weg führte uns weiter, zu unserem eigentlichen Ziel, meinem Klassenzimmer. In der Türe blieb ich kurz stehen und musterte das Geschehen. Eine Reihe von Jungs, alle etwa in meinem Alter, saßen auf der Fensterbank und unterhielten sich. Als sie mich bemerkten, unterbrachen sie ihre Gespräche und richteten ihre Blicke auf mich. Mein Blick flog weiter zu der Mädelsklique. Sie saßen in zwei Gruppen , aufgeteilt in der hintersten Reihe. Die besagten unterbrachen ebenfalls ihre Gespräche, als ich den Raum betrat. Mit abschätzigen Blicken musterten sie mich.

Rich Bitches.

Das sah ich schon von weitem. Blonde Haare, Pinke Fingernägel, rote Lippen. Das Schema von Mädchen, die nichts können, außer das Geld von ihren Eltern auszugeben.

Ich grüßte sie freundlich und warf ein allgemeines Hallo in die Runde, bevor ich mich auf den freien Platz setzte. Entgegen einem Hallo, bekam ich aber nicht mehr, als abwertende Blicke von ihnen. Nicht, dass es mich stört, mit solchen will ich sowieso nichts zutun haben, aber man muss trotzdem nicht so unfreundlich sein. Na ja, wie sie mir, so ich ihnen...

Viel Zeit um mir darüber Gedanken zu machen, blieb mir sowieso nicht mehr. Keine zwei Minuten später, begann Mister Williams den Unterricht.
„Wie ihr vielleicht schon gesehen habt, dürfen wir seit heute eine neue Schülerin in der Klasse willkommen heißen. Möchtest du dich einmal vorstellen?" Mit einem breiten Lächeln fixierte er seine Augen auf mir, woraufhin ich nickte und aufstand. „Ja, also mein Name ist Livia und ich freue mich sehr hier zu sein." Ich rang mir ein Lächeln ab und setzte mich wieder hin. Wie oft ich diesen Satz vor dem Spiegel geübt hatte.

...Ich freue mich sehr hier zu sein...

Bestimmt nicht.

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Kurze Info damit niemand verwirrt ist: Liv ist 17 Jahre alt in diesem Buch, Lewis ist NICHT 37. Ich habe hier nirgends ein Alter für ihn genannt, weil ich mir dachte, dass jeder selber entscheiden soll, wie groß der Altersunterschied sein darf, aber ich hatte nie die Intension, dass er 37 ist.

Viel Spaß beim lesen <33

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