Kapitel 2

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Die Fahrt war gefühlt unendlich lang. Nach circa sechs Stunden wechselten wir und ich fuhr den Rest des Weges. Mom schlief im Beifahrersitz ein und ich machte ganz leise Musik an und summte mit. Die letzten Stunden, wo ich fuhr, gingen sehr schnell vorbei, sodass ich nachdem ich in die Straße einbog wo wir wohnen sollten, meine Mutter aufweckte. „Mom steh auf ich glaub wir sind da. Welche Nr. War es nochmal?" Sie machte ihre Augen auf und blinzelte paar Mal. „Ohh wir sind ja schon da, habe gar nicht bemerkt wie lang ich schon schlafe. Ich glaube Nr.14, warte ich guck nochmal." Sie holte ihr Handy raus und öffnete Messenger, um auf die Nachricht von Dad zu schauen. „Ja genau 14, soll ich sie anrufen oder machen wir eine Überraschung und klingeln einfach?", sagte sie fröhlich wie ein Kind. Ich musste mir ein Grinsen verkneifen. „Lass einfach mal klingeln, würde zu gern Emilios Reaktion sehen, wenn er mich so auf einmal in seinem Zimmer sieht.", meinte ich lachend. Sie nickte mit einem Grinsen und wir hielten vor unserem Haus, ich verbessere Villa, an. Ach du Scheisse, was war das denn. Dad hat wieder mal eindeutig übertrieben was die Größe unseres Hauses angeht. Unser altes Haus in Oregon war ja schon riesig aber das konnte man nicht vergleichen. Es war wunderschön und einfach nur zu groß. Ich persönlich finde es einfach unnötig, wir sind doch nur vier Personen. Wir stiegen beide aus und Mom war genauso verwundert und lächelte stolz. Ich lief direkt auf die Haustür zu und klingelte zweimal.

 Die Tür ging auf und mein oberkörperfreier, breit gebauter muskulöser Bruder kam zum Vorschein. Ich denke mal so früh haben die uns nicht erwartet. Er sah erstmal eine Sekunde verwirrt aus doch sein Gesicht veränderte sich sofort zu einem breiten Grinsen und er zog mich in eine feste Umarmung. „Emilio ich krieg keine Luft!" brachte ich mühsam heraus und er lockerte seinen Griff. „Hätte nicht gedacht, dass ich so eine Zicke wie dich so sehr vermissen würde." lachte er und löste sich von mir nur um meine Haare zu zersauen und von mir einen Killerblick zu bekommen. Ja, mein Bruder und ich ärgern uns immer aber wir wissen beide, dass wir uns lieben. Geschwisterliebe halt. Mom kam auf uns zu und drückte mich ein wenig zur Seite nur um ihren Sohn um den Hals zu fallen. „Emilio mein Schatz, du wirst ja immer hübscher, hab dich so sehr vermisst. Ein Jahr mit dieser Zicke war schlimm." sagte sie gespielt und zwinkerte mir dabei grinsend zu. Ich warf beiden nur einen gespielt beleidigten Blick zu und ging rein. Wow das war echt eine Villa, wunderschön und modern eingerichtet und leider bemerkte man aber, dass hier keine Frau lebt, denn es war auch etwas zu schlicht. Mom würde dies wahrscheinlich nicht allzu schwer verändern. Hinter mir kamen jetzt auch Mutter und Sohn hervor und Mom hatte wahrscheinlich genau den selben Gedanken wie ich, ihrem Gesichtsausdruck zu urteilen. Sie überlegte sich bestimmt schon, was sie alles ändern möchte und lief durchs große Wohnzimmer. Emilio kam wieder zu mir und sah mich lächelnd an. „Krass ein Jahr nur und mir kommt es so vor als wärst du drei Jahre älter geworden. Auf Facetime hat man sowas nicht gemerkt" „Ich könnte das auch behaupten, wieso so gutaussehend Bro, will gar nicht wissen wie viele Tussis hinter dir her sind", sagte ich grinsend und er hatte direkt ein dreckiges Grinsen im Gesicht. Ich wusste, dass diese Aussage ihm gefallen würde. „Zeig mir mal mein Zimmer, ich warte eigentlich die ganze Fahrt über darauf." 

Er schüttelte seinen Kopf und zog mich lachend die Treppen hinterher. Im ersten Stock war das Schlafzimmer meiner Eltern, zwei Badezimmer, ein Ankleidezimmer, ein Besucherzimmer und zwei Büros. Ich sah mir alle Zimmer an und war einfach nur beeindruckt. Dann liefen wir ins zweite Stockwerk, welches nur mein und Emilios Reich sein sollte. Wir hatten einen Sportzimmer mit unzähligen Fittnessgeräten und einen „Chillzimmer", wie es Emilio genannt hat, wo man zocke oder ein Kinoabend machen konnte. Auf der einen Seite des Flurs war Emilios Zimmer mit jeweils einem Bad und einem Ankleideraum. Gegenüber von seinem Zimmer war mein Zimmer und es sah ähnlich aus. Mein Zimmer war sehr groß und hatte ein Balkon, welches genau auf unseren Garten schaute. Verbunden zu meinem Zimmer waren zwei Türen, die eine Tür auf der rechten Seite führte zu meinem Badezimmer und die linke Tür zu meinem Ankleidezimmer. Ich sprang vor Freude auf und war überglücklich und dankbar so ein tolles Zimmer zu haben. Emilio stand angelehnt an der Tür und schaute belustigt zu mir rüber. „Wenn du fertig bist, dich wie ein Kind aufzuführen, lass uns runter gehen. Vater kommt bestimmt gleich." ,sagte er und lief schon runter wieder ins Wohnzimmer zu meiner Mutter. Stimmt, Dad war ja noch gar nicht da. Ich lief auch wieder nach unten und als ich unten ankam, sah ich wie Dad gerade ins Wohnzimmer mit einem riesigen Lächeln kam. „Mi amor, willkommen zuhause wieder bei mir!" Er küsste meine Mutter und umarmte sie fest. Dann drehte er sich zu mir um und zog mich auch liebevoll in eine Umarmung. „Wie gehts dir mein Schatz? Ich habe meine beiden Mädels so sehr vermisst." Wir kuschelten noch eine Weile und Emilio sah uns belustigt dabei zu. Dann aßen wir gemeinsam und redeten und lachten über viele Dinge, bis es dann irgendwann sehr spät wurde und Mom und Dad schlafen gingen.

 Nun saßen Emilio und ich im Garten und erzählten uns was alles so passiert ist seitdem. „Wie läufts so mit Dad, konntest du ihn schon irgendwie überzeugen, dass du nicht in seiner Firma arbeiten möchtest?", fragte ich meinen Bruder und er spannte sich ein wenig an. „Nein, er versteht es einfach nicht. Aber das ist mir egal, wir haben sehr oft gestritten darüber. Ich hab kein Bock mehr!", meinte er genervt. Er stand auf und richtete sein Shirt. „Wohin?", fragte ich verwirrt. „Ich hab noch was zu tun. Geh schlafen es ist schon spät." „Was hast du denn um diese Uhrzeit zu tun Emilio?" Ich war immer noch verwirrt und um ehrlich zu sein auch neugierig. „Layla, das geht dich nichts an.", giftete er zurück. „Beruhig dich mal, Emilio", rief ich ihm hinterher doch er war schon wieder drinnen und kurz darauf hörte ich wie die Haustür zu ging. 

Das war echt komisch, irgendein Gefühl sagt mir, dass das nichts Gutes bedeutet. Ich verdrängte diesen Gedanken und nahm mir vor, morgen mit ihm darüber zu sprechen. Ich war nämlich sehr kaputt von dem Weg und wollte nur noch ins Bett. Als ich endlich die ganzen Treppenstufen geschafft hatte und in meinem Zimmer ankam, warf ich mich direkt in mein schönes, großes, weiches Bett und versank in Sekunden in einen tiefen Schlaf. 

Between 2 BadboysWhere stories live. Discover now