Auch lässt er es zu dass sie ihren Kopf einfach nur auf seine Hand legt und für einen Moment innehält. Ein tiefer Atemzug, ehe sie sich wieder aufrichtet und den Kopf schüttelt. „Danke, aber wir sind für Sie da, nicht für mich. Ich denke mir einmal dass Sie heimwollen und ich sollte mit den Fragen weitermachen!" Sein Blick geht kurz nach draußen, ehe er sie wieder ansieht. „Wie wäre es mit einem Deal. Wir gehen Mittagessen, reden über nichts was irgendwie dazu führen könnte dass wir in eine depressive Stimmung abtauchen, wir kommen wieder zurück und dann reden wir über Ihre Probleme. Morgen ist auch noch ein Tag und zu viel sollte man am ersten Tag nicht machen, in Ordnung?" Die sanfte Stimme und die warme Hand an ihrer Schulter lassen sie nur leicht nicken. „Also gut, kennen Sie ein gutes Restaurant zu welchem Sie gehen wollen?" Ein gutes Restaurant... Die Minuten vergehen und Anderson wartet immer noch. „Uhm... fällt Ihnen keines ein, oder gibt es einen anderen Grund?" Lizzy sieht schon fast schüchtern zu ihm hoch. „Ich habe keine Ahnung. Ich- Ich geh nicht essen." Wie, sie geht nicht essen. Sie muss doch irgendwann einmal in einem Restaurant gewesen sein! „Das... kann ich zugegebenermaßen nicht ganz glauben." Sie kratzt sich am Hinterkopf, nickt aber. „Warum sollte ich allein essen gehen? Meine einzige Freundin wohnt in einem anderen Land und- Mit meinen Ex-Freunden bin ich auch nicht essen gegangen weil immer irgendetwas dazwischen kam. McDonalds, okay! Aber so richtige Restaurants...? Keine Ahnung." Die grünen Augen gehen an ihr hoch und runter. Da geht selbst er, als Pater und erzkonservativer Mann der sich sonst nichts gönnt, öfters in ein Restaurant als sie! Traurig. „Dann wird es Zeit, Sie können sicherlich über Google herausfinden welches Restaurant hier in der Nähe gut sein soll, da gehen wir hin." Wortlos starrt sie ihn an, zuckt aber aufgrund seines Schnipsens mit den Fingern zusammen. „Ich weiß ich bin unhöflich, aber ich habe Hunger. Und Sie denke ich auch!" Zwar schüttelt sie leicht den Kopf, holt aber ihr Handy raus. Die hochpreisigen Dinge lässt sie gleich außen vor, arm werden wäre jetzt scheiße. „Um das alles zusammenzufassen... ein gutes italienisches Restaurant?" Alexander nickt zufrieden und steht auf. „Dann ziehen Sie sich die Schuhe und Jacke an und es geht los." Lizzy rutscht neben ihn zur Bettkante und schmunzelt. „Arbeiten Sie zufällig mit Kindern? Es hört sich so an." Er sieht ihr dabei zu wie sie aufsteht und zur kleinen Garderobe geht, ehe Anderson selbst aufsteht. „Sie haben gar nicht so unrecht, ich arbeite in einem Waisenhaus. Tut mir leid falls ich manche Angewohnheiten einfach nicht stoppen kann." Felicitas schlüpft in ihre Schuhe und nimmt den Schlüssel, ehe sie abwinkt. „Als ich letztens den Arm eines... Freundes gesehen habe, habe ich auch nur auf die Venen gesehen und wie schön man bei denen Blut abnehmen könnte. Sie können froh sein dass ich nichts zum Stechen dabei habe! Sie wären ebenfalls ein perfektes Opfer dafür." Damit ist die Stimmung ein wenig lockerer und Alexander zieht sich ebenfalls den Mantel und die Schuhe an. „Ich hätte etwas zum schlitzen, würde Ihnen aber nicht viel bringen. Der verdammte Blutsauger würde sie eh nur ‚Buttermesser' nennen." Er zieht eines der Bajonette heraus und zeigt es der jungen Frau, die aber nur mit großen Augen starrt. „Wo- Wo haben Sie DAS jetzt rausgezogen?!" Der Pater steckt es wieder zurück und lässt es somit in der kleinen Dimension verschwinden aus der er sie immer zieht. „Hä? Was?!" Überrascht stolpert er schon fast einen Schritt zurück in das einzige Zimmer in dieser Wohnung und sieht nach unten. Lizzy klopft an seinem Mantel alles ab, kommt mit ihren Händen gefährlich an Stellen die eigentlich niemand berühren sollte! „Lizzy..." Doch die ist vollkommen fasziniert von dem Fakt dass die Bajonette einfach so verschwunden sind ohne auch nur eine Spur zu hinterlassen. „Wo ist es hin...?" Sie schiebt auch den Mantel auf die Seite, klopft direkt an seinem Körper! Nur leicht überfordert hebt Anderson seine Arme. So kommt sie an das hin wo sie hinmöchte, auch wenn er das eigentlich nicht will, aber er ist einfach so überrumpelt dass er nichts anderes machen kann als starren und sich abtasten lassen. „LIZZY!" Sein empörter Ruf interessiert sie sowas von überhaupt nicht. „Tut mir leid, aber Ihr Penis ist mir im Moment egal! Ich will wissen wo das Ding hin ist... Es kann doch nicht einfach verschwinden!" „Was heißt hier im Moment?!"

Sie kann nichts finden was irgendwie darauf hindeuten könnte dass eine Tasche oder sonst etwas da wäre. Schlussendlich steht sie vor ihm, die Arme verschränkt und die Augen leicht zusammengekniffen. Wo? WO?! „Wissen Sie wie kurz ich davor stehe Sie die Hosen runterziehen zu lassen? Das gibt es doch nicht, dass da nichts ist!" Sicherheitshalber tritt Alexander einen Schritt zurück, er traut ihr zu dass sie ihn wieder ÜBERALL antatscht! „Wie ich Ihnen versucht habe zu erklären, bevor Ihre Hände an Stellen waren wo sie zugegebenermaßen NICHTS zu suchen hatten, ich habe eine kleine Dimension nur für Bajonette und ich kann dort so viele wie ich möchte herausziehen. Ich wäre Ihnen also sehr verbunden wenn Sie Ihre Finger dort weglassen außer ich erlaube es." Die grauen Augen gehen zu ihm hoch und sie winkt ab. „Haben Sie eine Ahnung wie viele Leute ich täglich anfasse und wasche? Wie viele Penisse ich halten muss wenn ich einen Katheter lege? Glauben Sie mir wenn ich sage es war eine gute Abwechslung einmal mehr als die Größe von meinem kleinen Finger in der Hand zu halten." Das sagt sie so trocken und so emotionslos, dass er nur die Augenbrauen heben kann. „Wobei halten jetzt die falsche Beschreibung dafür ist, aber Sie wissen was ich meine. Essen?" Die schwarzhaarige deutet hinter sich und Anderson weiß nicht ob er noch so sonderlich viel hinunter bringen würde. Dennoch stimmt er zu und folgt ihr aus der Wohnung. Die unangenehme Stille ist wirklich ekelhaft und Lizzy seufzt auf dem Weg zum Restaurant. „Es... tut mir wirklich leid. Uhm... es klingt komisch, aber wenn ich so fixiert auf das finden von etwas bin, dann- uhm... Hehe... Ich sehe die Person nicht als Mensch, sondern ich bin nur auf das fixiert was ich suche. Alles andere blende ich komplett aus und- Was ich sagen will ist... es tut mir leid. Wirklich leid! Ich kann es verstehen wenn Sie- Also wenn Sie jetzt dann... gehen." Der Pater sieht auf sie hinunter, beugt sich ein wenig nach vorn und zieht eine Augenbraue hoch als sie ihn ansieht. „Es war durchaus überraschend und wenn Sie mir zugehört hätten wüssten Sie auch wo das alles herkommt! Aber vielleicht hören Sie in Zukunft einfach nur darauf was ich sage und dann kommt es nicht mehr zu solchen Situationen." Perplex erwidert sie den Blick, ihr Unterkiefer klappt leicht nach unten. Sie hat nicht erwartet dass er das alles so auf die leichte Schulter nimmt! „Sagen Sie mir jetzt nicht dass Sie dachten dass ich wirklich flüchten würde." Lizzy schluckt nur, sieht auf die Seite und presst die Lippen aufeinander. „Wir einigen uns einfach nur darauf dass alles, bis auf Umarmungen oder kleine Dinge, wirklich nur mit Zustimmung erfolgt, okay? Antatschen sollte ich von den Kindern beim Spielen gewohnt sein." Er lächelt ihr zu und grinst, als sich auf ihrem Gesicht ebenfalls ein Lächeln zeigt. Na geht doch, Katastrophe abgewandt. Alexander richtet sich wieder auf und sieht sich um. „Also gut... wo müssen wir eigentlich hin?" Felicitas sieht sich ebenfalls um und holt ihr Handy raus, um alles mit Google Maps abzugleichen. „Wir hätten bei der letzten Kreuzung nach links gemusst. Fuck." Das Räuspern lässt sie hochsehen und der vorwurfsvolle Blick der Paters lässt sie eine Augenbraue hochziehen. „Ich bin erwachsen, Pater Anderson. Ich darf mir sogar schon Alkohol kaufen, da wird das wohl drin sein." Er sieht schon, dass er bei ihr nicht mehr viel retten kann und gibt es auf ohne es noch mehr probieren zu wollen. Schlussendlich drehen sie beide um, folgen der Kreuzung in die richtige Richtung und kommen vor dem Restaurant an. „Hoffentlich haben sie noch einen freien Platz!" Lizzy denkt kurz nach, nickt aber. „Es ist Mittwoch und Mittags, da sollte eigentlich ziemlich viel Platz sein." Zumindest wenn sie der Logik folgen darf, aber die ist ja trotzdem nicht immer vorhanden. Als sie reingehen, bekommen sie tatsächlich gleich einen Platz zugewiesen und sie bestellen sich schon einmal etwas zu trinken. Lizzy entschuldigt sich, sie muss aufs Klo und hat vergessen bei sich zu gehen. Also sieht sich Anderson einmal um. Viel los ist wirklich nicht und sie haben einen guten Platz am Fenster bekommen. Die Getränke werden gebracht als Felicitas wieder zurückkehrt und sie bedankt sich. Gemeinsam brauchen sie ein wenig um sich etwas zu essen auszusuchen, wobei der Pater wirklich gespannt ist wie das Essen hier wird. Es riecht schon ziemlich gut und so wie er die Karte gesehen hat, sollte es für sie beide zusammen nicht allzu teuer werden. Wenn er sie schon fragt ob sie gemeinsam Essen gehen, dann übernimmt er natürlich auch die Rechnung. Das sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein! Und wenn sie etwas zu meckern hat, dann ist es ihm egal.

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