-Superman-

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Der Lehrer sah mich nur schief an als ich zu spät kam und eine Entschuldigung murmelte.

Jesse saß an unserem Platz wie ein wildes Raubtier, das nur darauf wartete mich zu zerfetzen. Mit hinterhältigem Blick musterte sie mich, als ich mich zu ihr setzte.

„Wahnsinn, dass du dich noch hier blicken lässt."

Diesmal, dachte ich mir, würde ich sie einfach ignorieren. Jace hatte doch gemeint cool bleiben.

„Hast du mich nicht gehört Schlampe?", fragte sie bedrohlich leise, worauf ich seelenruhig meinen Block auspackte.

„Wenn du denkst, dass das morgen vergessen ist, hast du dich geschnitten, dafür sorge ich!", zischte sie selbstzufrieden und warf die Haare nach hinten.

„Nur weil er im Meer auf Jace Party auch mich genommen hätte, musst du nicht eifersüchtig sein. Übrigens bin ich noch sauer, dass du meine Kleider genommen hast.", sagte ich fast schon beiläufig.

Ihr Blick war unbezahlbar. Das hatte sie wohl nicht erwartet. Eigentlich hatte ich nur einige Teile zusammengefügt, dass ich Recht hatte, damit hätte ich ehrlich nicht gerechnet.

Denn der Typ von Dark Race im Meer, hatte auf jemanden gewartet und jetzt wusste ich, dass es Jesse war. Und sie war sauer gewesen, dass ich zuerst da gewesen war und ihre Chance verstrichen war.

„Wie...?"

„Damit hast du wohl nicht gerechnet. Aber es war auch nicht schwer zu erraten. Aber naja, du und er, das passt doch sowieso nicht.", sprach ich unbeirrt weiter.

Sie drehte sich nach vorne und sagte kein Wort mehr. Zufrieden lehnte ich mich in dem Stuhl zurück.

*
Nach der Pause machte ich mich auf den Weg zu Mathe, fest entschlossen.

Mich starrten die Leute immer wieder an, aber ich ließ es so gut wie möglich an mir abprallen. Cool damit umzugehen war absolut die richtige Lösung.

Im Mathesaal, wie sollte es auch anders sein, war Caine von einem Haufen Mädchen umgeben und ich schüttelte darüber nur wie immer den Kopf. Er zwinkerte mir zu, als ich vorbeilief und ich zog nur die Augenbrauen hoch.

Das machte er schon seit ein paar Wochen so.

Ich versuchte Mathe zu überstehen ohne ihn die ganze Zeit zu beobachten. Am liebsten wäre ich näher an ihn rangegangen, aber eigentlich war ich mir sicher. Es gab nur eine Lösung und das musste diese sein.

Nur noch ein paar Minuten, um sie Amber mitzuteilen.

Als er klingelte, verließ ich als erste das Klassenzimmer. Ich rannte fast in Amber rein, als ich sie erreichte.

„Wichtig!", rief ich und zog sie von ein paar Jungs weg.

„Was ist denn los Süße? Oh verdammt, was ist mit deinem Gesicht?", fragte sie besorgt.

„Was ist denn mit meinem Gesicht?", fragte ich erschrocken zurück.

„Du siehst verheult aus.", stellte sie sanft fest und wischte mir etwas Mascara aus dem Gesicht.

Da fiel mir ein, dass sie erst zur dritten Stunde gekommen war und berichtet ihr im Schnelldurchlauf, was sich zugetragen hatte.

„Oh mein Gott. Welcher Arsch war das und warum hast du mich nicht angerufen?", kreischte sie fast und schien extrem aufgebracht. Ich hatte Angst, sie würde den Nächsten, der vorbeikäme, umbringen.

„Meine Mutter hat mein Handy eingezogen."

„Nicht das auch noch.", sagte sie mitleidig und umarmte mich. „Dann muss du mich eben in der Schule am laufenden halten."

Dark RaceWhere stories live. Discover now