1. Joannes Doppelleben

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„Jo! Wach auf! Es schneit!", rief Sue, während sie auf dem Bett ihrer großen Schwester herumsprang. Stöhnend öffnete Joanne die Augen. Ihr Blick huschten auf den Wecker, dort stand eine große rot leuchtende Ziffer: 5 Uhr. „Och Sue! Es ist doch noch mitten in der Nacht!", „Aber wir müssen doch einen Schneemann bauen!", „Das können wir doch heute Abend noch machen! Es liegt doch eh noch nicht genug Schnee!" Joanne drehte sich zur Wand und schloss ihre Augen. Sie hörte wie ihre vier-jährige Schwester das Zimmer verließ. Kurz darauf schlief sie wieder ein.

Eine Stunde später klingelte der Wecker. Die Tür öffnete sich und ihre Stiefmutter kam herein. „Ah, Jo du bist wach, dein Frühstück steht auf dem Tisch. Wir gehen jetzt und bringen Sue in den Kindergarten. Tschüss, viel Spaß in der Schule." Die Tür schloss sich wieder. Jo stieg gähnend aus ihren Bett und lief die Treppe zum Esszimmer hinunter. Sie frühstückte in Ruhe und ging wieder in ihr Zimmer. Sie schob ein Regal mit Büchern zur Seite, hinter dem eine kleine Tür zum Vorschein kam. Sie öffnete diese und trat über die Schwelle zum Dachboden.

Dieser war nicht wie das restliche Haus renoviert worden und wurde immer noch als Rumpelkammer benutzt, welche seit Jahren niemand außer Jo betraten hatte. Zielstrebig lief Jo auf eine der vielen, staubigen Kisten zu, aus welcher sie eine schwarze Lederjacke und schwarze Ripped Jeans hervorholte.

 Zielstrebig lief Jo auf eine der vielen, staubigen Kisten zu, aus welcher sie eine schwarze Lederjacke und schwarze Ripped Jeans hervorholte

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Seit dem Umzug vor 2 Jahren führte sie ein Doppelleben. In ihrer alten Schule war sie wegen ihrer bunten Kleidung und ihren verschiedenfarbigen Augen oft gehänselt worden. Deshalb hatte sie beschlossen sich in der neuen Schule als cool auszugeben und trug immer schwarze Sachen und dunkles Make-up. Auch trug sie immer eine dunkelbraune Kontaktlinse im rechten Auge, weil ihr linkes Auge dunkelbraun war, wie die Augen ihres Vaters, aber ihr rechtes hatte den selben Blauton wie die ihrer schon lange verstorbenen Mutter.

In der Schule hatte sie nicht wirklich Freunde, aber alle hielten sie für sehr cool

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In der Schule hatte sie nicht wirklich Freunde, aber alle hielten sie für sehr cool. Ihre Familie wusste von all dem nichts, da sie sich immer umzog wenn sie schon aus dem Haus waren und bevor sie wiederkamen. Generell klappte ihr Doppelleben sehr gut, da ihre Eltern den ganzen Tag in ihrem Immobilienbüro waren und Sue währenddessen im Kindergarten. Auch wohnten sie abseits auf einem ehemaligen nun renovierten Bauernhof, der ihnen vererbt worden war.

Es fielWhere stories live. Discover now