WTF?

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Als ich die Katgorie auswählen sollte zu meiner Geschichte, war ich mir nicht so sicher zu was es passen könnte. Fantasy? Komik? Biografie?

Eins weiß ich mit Sicherheit, es wird weder eine  Romantikschnulze, ein Fantasy Werk, noch ein Teenagerdrama , denn aus dem Alter bin ich schon lange raus. Es geht radikal auf die 40 zu, obwohl ich mich nocht nicht danach fühle. Ich möchte euch erzählen, wie es ist mit 17 Jahren ein Kind zu bekommen, mit einem Moslem verheiratet gewesen zu sein und über den harten Weg zurück in die Selbstachtung und Emanzipation. Und alles das, was das nachholen der Jugend mit sich bringt. Aber auch Geschichten über meine Kinder werden nicht zu kurz kommen, besonders über meine Tochter, die mein Leben von Grund auf auf den Kopf gestellt hat.

Wir kehren in das Jahr um die 1995 zurück und zu meinem gerade Mal 14 Jährigen, Jüngeren selbst.Mit Bandshirt, Springerstiefeln und Undercut gehörte ich defenitiv nicht zu den Coolsten und auch nicht zu den hübschesten Mädchen, aber das war mir sowas von scheißegal, ich liebte meine Musik, die harten Metalklänge, waren das einzige auf der Welt was mich davon abbrachte durch zu drehen oder Selbstmord zu begehen.

Meine Mutter starb kurz vor meinem 12. Lebensjahr an Krebs und für mich brach eine Welt zusammen. Der tollste Mensch der mich abgöttisch geliebt hat, war auf einmal nicht mehr da, sie hat mich mit dem Menschen alleine gelassen, der mir die Schuld für Ihren Tod gab. Nicht, dass es ihn großartig gestört hätte, das sie nicht mehr da war, er hatte schließlich schon eine neue Frau kennengelernt, die auch kurz nach Mamas Tod bei uns eingezogen ist.

Aber unter Alkoholeinfluss hört das menschliche Gehirn auf rational zu denken, das hat mein Vater oft genug unter Beweiß gestellt. Wenn er der Meinung war, mal wieder einen über den Durst zu trinken, also quasi jeden Tag und er schon vorher schlechte Laune hatte, ist das oft zu einem schmerzhaften Tagesende für mich geworden. Man findet schließlich immer etwas worüber man sich aufregen kann. Zimmer nicht aufgeräumt? Kein Problem, mit Vaters schlagfertiger Unterstützung ging das Aufräumen wie von selbst. Kontakt mit meinen Geschwistern gehabt? (Die waren so schlau und haben das Weite nach Mamas Tod gesucht, leider war ich noch zu jung dafür) Hatte ich? Oder nicht? Es war egal, es brodelte in ihm und wenn er wütend war, dann war er wie ein Stier. Ich erinnere mich an diese Nacht, als wäre sie erst gestern gewesen. Ich war schon am Schlafen, als mein Vater besoffen in mein Zimmer kam, auf mich einschlug und mich an den Haaren zur Küche schleifte. Er setzte mich auf die Bank und er sich direkt neben mich auf die Ecke. Eine kleine Lampe hatte er eingeschaltet und auf mein Gesicht gerichtet (wie in einer Verhörszene aus einem Film) und dann ging die Fragerei los...... Hast du mit Deiner Schwester telefoniert? Nein? Ein schlag ins Gesicht..... Ja? Ein Schlag ins Gesicht.... Ich wusste nicht wie ich mich verhalten sollte, denn egal ob ich die Wahrheit sprach oder nicht, er schlug mich. Er fand immer eine Gelegenheit,einen Grund oder etwas was ich angeblich falsch gemacht habe.Gut für ihn war, dass ich nicht so schnell blaue Flecken und Blutergüsse bekommen habe, so hat man nie etwas gesehen, außer auf meinen Armen und Rücken, aber ich war schlau und wusste wie ich das verdecken konnte.

So, oder so ähnlich lief mein Leben nach dem Tod meiner Mutter ab. Mein Vater Alkoholiker und aggressiv, meine Stiefmutter die sich aus allem raus hielt und mein kleiner Bruder mit dem niemand gerechnet hatte. Ekelhaft die Vorstellung, wie mein Vater mit seiner 10 Jahre Jüngeren Frau Sex hatte und ich wunderte mich, dass er überhaupt noch dazu in der Lage war Kinder zu zeugen. Aber hey, mein Stiefbruder war sein Liebling, gegen ihn hat er niemals die  Hand erhoben, zumindest nicht so lange wie ich noch dort gewohnt habe. Er gab mir auch regelmäßig zu verstehen, was für ein tolles Kind mein Bruder im Gegensatz zu mir doch wäre. Nicht nur körperlich, sondern auch Innerlich vom Psychoterror und Nichtachtung verletzt nahm  das Schicksal seinen Lauf. Das Herz verschlossen für andere ,war ich eine Naturgewalt. Wer mir in die Quere kam oder blöde Kommentare von sich gegeben hatte, der hat sie auf die Fresse bekommen. Ich habe nie lange gefackelt... So kam es, dass sich so langsam rumsprach, dass ich erst draufhaute bevor ich nachfragte. Ich mutierte  vom Mauerblümchen, zur meist gefürchtesten Bitch auf dem Schulhof.  Die Mädels fanden mich seltsam wegen meinem Verhalten, dazu kam noch mein absolut unwiderstehlicher Kleidungsstil (zumindest empfand ich ihn so), schwarz war meine Seele und schwarz meine Klamotten, so oder so ähnlich habe ich das damals meinen Klassenkameraden verkauft, also das absolute Gegenteil von Mädchen. Und die Jungs fanden mich faszinierend.... Kumpeltyp+ Schlägerqualitäten..... Das klang nach einer Herausforderung, so wurden die ersten Wetten abgeschlossen, wer bei mir landen würde. Aber ich war ja nicht doof und mochte einen ganz speziellen Jungentyp, der so aber nicht auf der Schule vertreten war.

Die Tragik des Lebens und wie man am besten damit zurecht kommtDonde viven las historias. Descúbrelo ahora