Kapitel 01 - 'Sup, Punk?

297 31 9
                                    

Kapitel 01 – 'Sup, Punk?

Ich tat viele Dinge, ohne ernsthaft über ihre Folgen nachzudenken. Und ich bereute sie dann meistens auch. Meistens!

Ich musste zugeben, einfach so mein Elternhaus zu verlassen, ohne einen Plan zum Überleben, war nicht wirklich mein genialster Einfall. Jedoch war die Alternative zu der Situation, in der ich mich jetzt gerade befand – am Straßenrand einer nicht wirklich befahrenen Straße entlangzulaufen und darauf zu hoffen, dass jemand mich mitnehmen würde – nicht wirklich besser – alleine in dem Haus, das mein Vater hat bauen lassen, als meine Mutter mit mir schwanger war, mit meine Mutter und ihrem neuen, ach so tollem Freund. Beide Aussichten waren nicht die schönsten, aber ich war lieber alleine auf mich gestellt draußen, als gefangen in dem mit schmerzvollen Erinnerungen überfülltem Haus in einer ruhigen Gegend Londons.

Mein Blick schoss zum Himmel, als etwas hartes und kaltes auf meine Nasenspitze fiel. Meine Augen wurden von dunklen, grauen Wolken begrüßt statt von einem strahlend blauen Himmel, wie sonst.

Vermutlich weinte dieser Teil des Himmels, weil er wusste, dass er mich vorerst nicht wiedersehen würde.

Schnell zog ich mir die Sonnenbrille von den Augen, verstaute sie in meiner Tasche und lächelte zum Himmel hoch. „Ich kann dich nachvollziehen. Ich werd dich auch vermissen.“

Ein Außenstehender hielt mich vielleicht verrückt, wie ich so dastand und mit dem Himmel redete, während die Regentropfen immer stärker auf mein Gesicht prasselten und mich durchnässten. Und vielleicht war ich auch ein wenig verrückt – es war naheliegend und würde erklären, warum ich nicht so war, wie andere und es genoss.

Lachend wandte ich meinen Blick wieder auf die Straße vor mir und summte etwas vor mich hin, während ich im Takt mit dem Kopf hin und her wippte. Hund und Wieder schaute ich mich um und lauschte, ob sich ein Auto näherte, bevor ich mich wieder meinem kleinen eigenen Konzert zuwandte.

Nach eine Weile, die mir vorkam, wie eine kleine Ewigkeit, hörte ich dann wirklich etwas; den ratternden Motor eines Autos. Vor Freude sprang ich hoch und musste mich bemühen, um in meinen Nieten-Litas bei der Landung nicht umzufallen, da mir das Springen (und oft auch das Laufen) in hohen Schuhen noch immer nicht lag. Daher bewunderte ich auch Models; die stolzierten immerhin auf so hohen Absätzen durch die Weltgeschichte, dass sich mir der Magen herumdrehte.

Ich lächelte in die Richtung, aus der ich einen Wagen vermutete und deutete vorsichtshalber mit dem Daumen meiner freien Hand in die Richtung, in die ich schon eine Weile lief.

Es war bestimmt keine schlaue Entscheidung, per Anhalter zu reisen; immerhin wurde man immer vor Serienmördern und Vergewaltigern gewarnt, die hinter dem potenziellen „Fahrer“ stecken könnten, jedoch beunruhigte mich das nicht genug, um einfach mit dem Bus durch die Welt zu ziehen. Ich hatte keine Angst und ich brauchte auch keine haben; immerhin wusste ich, wie ich mich verteidigen konnte. Das Jahrelange Karate Training, könnte sich nun also auszahlen.

Ehe ich mich versah, fuhr ein roter Ford auf mich zu. Mit einem ungesunden Geräusch, kam er zum vor mir zum stehen.

Grinsend öffnete ich die Türe und sah in den Wagen, wobei mir ein starker Zimtgeruch entgegen stieg. Mein Blick fiel auf den Fahrer und ich zwang ein Lächeln auf meine Lippen.

„'Sup, Punk?“ Der Junge mit den Schokoladenlocken und der schrecklich altmodischen (und auch sehr weiblichen) Sonnenbrille grinste mich an.

„Wohin fährst du?“ Ich sah ihn auffordernd an und er sah mit einem breiten Grinsen, das neben seinen weißen Zähnen auch zwei tiefe Grübchen auf seinen Wangen hervorbrachte, aus der Frontscheibe. Lässig zuckte er mit den Achseln und sah mich wieder an. „Keine Ahnung.“ Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. „Und du?“

Diesmal zuckte ich mit den Achseln, sah dabei jedoch wahrscheinlich nicht einmal halb so lässig wie er aus, wenn man bedachte, dass ich noch immer in der viel zu tiefen Türe seines Ford lehnte. „Wenn ich ehrlich bin, habe ich keine Ahnung.“

Er nahm die Brille von der Nase und zwei grüne Augen trafen auf meine. „Cool.“ Durch das Verschwinden der dunklen Brille, wirkte sein Gesicht anders und sein Grinsen nun kindlicher. „Dann steig ein. Vielleicht können wir ja zusammen raus finden, wo wir hin wollen.“

Ich lächelte zurück und beugte mich aus dem Rahmen der Karosserie heraus und öffnete die hintere Türe, um meine Sachen auf den Rücksitz zu werfen. Ich schmiss sie einfach, auf die anderen Sachen drauf, die schon dort lagen.

Mit einem Lächeln ließ ich mich auf den Beifahrersitz gleiten und schnallte den Gurt um mich. Ich wandte mich zu ihm. „Tu dir einen Gefallen und versuch nicht mir was anzutun. Ich kann Karate, Eddie.“

Er belächelte meine Aussage sanft und startete den Wagen, der mit einem Ruck losfuhr. „Eddie? So heiße ich nicht!“ Sein Blick strich kurz über mich.

„Aber du siehst wie einer aus. Ich finde nämlich du bist so eine Art … verdrehter Edward Cullen.“

Sein Blick verriet mir alles. Er zweifelte an meinem Verstand. „Ich sehe aus wie Edward Cullen? Willst du mir also sagen, dass ich ein glitzernder Vampir bin?“

Ich nahm meine Unterlippe zwischen meine Zähne und griff hinter meinen Sitz um meine Sonnenbrille aus meiner Tasche zu nehmen. „Es ist deine Ausstrahlung. Sie erinnert mich an ihn, auch wenn du nicht so geheimnisvoll aussiehst. Außerdem,“ Ich schob mir die Brille auf die Nase und drehte mich zu ihm. „Ist Edward Cullen heiß.“

„Er ist ein Vampir.“, hielt er dagegen und sah mich immer mal wieder an. „Sind die nicht eigentlich eiskalt?“

Ich rollte mit den Augen, was er jedoch leider nicht sehen konnte, da ich ja meine Sonnenbrille trug. „Ich meine vom Aussehen. Gott, seh es einfach als Kompliment, okay?“

Er lachte kehlig. „Okay...“ Er schwieg einen Moment. „Was sagst du zu ein wenig Begleitmusik, Ava?“

Verwirrt sah ich ihn an.

Ein Lächeln zierte seine Lippen und sein linkes Grübchen schlich sich in mein Blickfeld. „Dann hab ich also richtig geraten.“ Sein Blick überflog mich wieder. „Ich war mir nicht sicher, ob du eine Ava oder eine Jo bist.“

Meine Stirn legte sich wie von selbst in Falten und er lachte, als er das sah. „Ach komm, du hast meinen Namen immerhin auch erraten. Zumindest meinen Zweitnamen.“

Und dann grinste auch ich. „Und was ist dein erster Name?“

Er schürzte die Lippen. „Harry. Aber nenn mich ruhig Eddie oder Edward. Gefällt mir eh besser.“ Etwas, das in seiner Stimme mitschwang, verriet mir, dass es etwas mit seinem Namen auf sich hatte. Wie er ihn ausgesprochen hatte – voller Verachtung.

Ich räusperte mich und schob den Gedanken an seinen Namen beiseite. „Ich höre gerne Musik.“ Ich lächelte zu ihm, darauf hoffend, dass er verstand, dass ich keine Ahnung hatte, was ich noch sagen sollte und dies der Wink mit dem Zaunpfahl war, eventuelle Stille zu vermeiden.

Und er verstand es und mit einem schnellen Handgriff schaltete er das Autoradio, das viel zu neu für diesen Wagen war, ein und steckte ein Kabel in eine der USB-Buchsen auf der Vorderseite. Seine Hand wanderte ein wenig weiter herunter und er hielt auf einmal etwas in der Hand, das sich als sein Handy herausstellte und schon erfüllte Musik den Wagen.

Ich verzog automatisch das Gesicht, jedoch umspielte ein Grinsen meine Lippen.

Ich – der Glückspilz, der ich nun einmal war – war in den Wagen eines potenziellen Hipsters gestiegen.

Na super. Das könnte spaßig werden.

--- Hey Peeps :)

Ja, dieses Kapitel ist komisch. Ja, die gesamte Story wird so komisch sein. Ja, die meisten Kapitel werden höchstens diese Länge haben.

ICH HABE EUCH GEWARNT!

Jo. An der Seite das Auto (ein Ford Granada, weil wegen Baum).

Ace bekommt die Widmung, damit sie mich nicht mehr wegen Lonely Lovers hasst. ily ♥

xx Kat ---

The Hipster and the Punk (Harry Styles AU)Where stories live. Discover now