Kapitel 1 - Neuanfang

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„ I don't want your body but I'm picturing your body with someone else" ich versuchte mich auf die Musik zu konzentrieren, während ich langsam aus unserer Einfahrt hinausfuhr. Ich habe gehofft nie wieder in diese Stadt zurückkehren zu müssen, ich habe sie gehasst, eine Stadt voller Menschen mit leeren Gesichtern. Das Klingeln meines Handys riss mich aus meinen Gedanken „Dad?" ich drehte die Musik leiser um meinen Vater am Telefon verstehen zu können „Emma? Ich komme etwas später, es gibt einige Probleme in der Produktion, die ich noch schnell klären muss", ich seufzte, er hatte nie Zeit für uns, Arbeit geht über Familie. „Alles klar... Ich bestell einfach schon, das übliche?" „Ja bitte, wir sehen uns in ca 20 Minuten, ich liebe dich, Engel" „ich dich auch" ich legte auf, ich hasste es wenn er mir süße Spitznamen in Situationen wie diesen gibt.

Ich betrachtete mich noch einmal im Rückspiegel und korrigierte etwas verwischte Mascara bevor ich das Cafe betrat. „Hey was kann ich für dich tun?" hinter der Theke stand ein brünetter Junge, etwa in meinem Alter, der mich mit durchbohrendem Blick anstarrte. „Ehm, einen großen Cappuccino und einen Iced-Latte bitte" bevor ich meine Bestellung beendet konnte, klingelte mein Handy noch einmal „Hallo?" es war mein Vater, wieder „Ich fahre jetzt auf der Arbeit los und bin in etwa 5 Minuten da, wie siehts bei dir aus?" „Ich bin gerade mitten in der Bestellung, Dad" „Okay, dann will ich dich nicht weiter aufhalten, wir sehen uns gleich" er legte auf. „Also wo waren wir?" ich lächelte den Jungen hinter der Theke verlegen an „Einen Cappuccino und einen Iced-Latte" er lächelte zurück. „genau, außerdem hätte ich gerne 2 Stück von dem Strawberry-Cheesecake" „Gerne". Er drehte sich um und begann den Kaffe zu machen, währenddessen guckte ich mich ein bisschen in dem Cafe um. Klein, wenig Menschen, süß. Mir gefiel der Ort. „ Auf wen wartest du denn?" fragte er, während ich versuchte sein Namensschild zu entziffern „Auf meinen Dad, hab ihn etwas länger nicht gesehen, lange Geschichte" mit zusammengekniffenen Augen starrte ich auf die kleinen Buchstaben auf seinem Schild. „Noah. Ich bin Noah" ich sah ihm ins Gesicht und und wieder einmal sein breites Lächeln. „Wieso hast du deinen Dad länger nicht gesehen?" er stellte den Cappuccino auf die Theke und drehte sich erneut für meinen Iced-Latte um „ Er is nach New York gekommen kurz bevor die Ferien angefangen haben. Du musst wissen, dass wir eigentlich an der Westküste leben, jetzt aber hergezogen sind. Und naja wie gesagt, er kam her bevor die Ferien angefangen haben aber meine Mom, mein Bruder und ich haben die Ferien in Los Angeles verbracht" „Gibt es einen Grund warum ihr hergezogen seid?" er sah mich wieder mit diesem durchbohrendem Blick an „Die Agentur meiner Mom ist hergezogen und mein Dad wollte an die Ostküste und hat sein Studio dann auch hierher verlegt". „Hey Emma" mein Dad stand hinter mir „Hast du schon bestellt?" „Ja, du kannst dir schonmal nen Tisch aussuchen" ich lächelte ihn an. „Okay" er gab mir einen Kuss auf die Wange, nahm die zwei Kaffeetassen und saß sich an einen Tisch am Fenster ein paar Meter entfernt von uns. „Moment? John Montgomery ist dein Dad? DER John Montgomery" Noah sah sehr überrascht aus, ich seufzte „Jup, das ist mein Dad und das erklärt auch warum ich hier nicht ihm sitze und nicht mit meinem potenziellen Lover" ich rollte mit meinen Augen „Dein Vater ist der Grund warum du single bist?" Es huschte ein Lächeln über Noahs Lippen jedoch sah er mich ziemlich fragend an „Naja er ist ziemlich streng und ich bin seine jüngste Tochter und du kannst du vorstellen wie die meisten Jungs reagieren wenn du so einen besitzergreifenden Vater hast" ich nahm die Teller mit dem Kuchen vom Tresen und versuchte sie nicht fallen zu lassen „Man sieht sich Noah" ich lächelte ihn noch einmal über die Schulter an und setzte mich dann zu meinem Vater, welcher schon ungeduldig wartete.

„Erzähl mir über deine Ferien, was hast du alles gemacht?" er versuchte zwanghaft ein Gesprächsthema aufzubauen. „Die meiste Zeit war ich mit Freunden in der Stadt oder am Strand, die letzten Wochen warmes Wetter genießen, wie siehts bei dir aus?" ich konnte ihm nicht in die Augen sehen, ich konnte mich nicht darauf konzentrieren was er sagte, nicht nachdem was er abgezogen hat... Wahrscheinlich ist das der Hauptgrund diese Stadt zu hassen. „Hey Emma, hörst du mir zu?" ich schreckte auf „Sorry, war abgelenkt" ich lächelte ihn schräg an und konzentrierte mich voll und ganz auf seine Worte was mit der Zeit ziemlich anstrengend sein kann, wenn er seine Geschichten erzählt. „Freust du dich schon auf deinen ersten Schultag? Vielleicht triffst du alte Freunde wieder" „Dad, ich war 7 als wir von New York an die Westküste gezogen sind, ich glaube nicht, dass ich irgendwen Wiedererkennung werde" ich musste lachen „Außerdem hoffe ich nicht, dass ich alte Freunde treffe" ich musste an den letzten Sommer denken und bekam Gänsehaut am ganzen Körper, als ich daran dachte, was im Camp passiert ist. „Mach dir keine Gedanken über die Sache vom letzten Sommer. Das ist alles Geschichte und dir wird nichts passieren. Okay?" Seine braunen Augen sahen mich mitleidend an und er nahm meine Hand. Zum ersten Mal seit langem fühlte ich mich sicher.

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⏰ Last updated: Sep 23, 2016 ⏰

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