Unterricht

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"Fixiere dich auf mich." forderte er und ich nickte nur brav, dabei stieg mir das lang ersehnende  Essen hoch, was ich vor kurzem gegessen hatte. Ein Brot mit Butter und Käse, igitt. Ich konzentrierte mich weiterhin, doch meine Gedanken schweiften immer wieder ab.

Es war lächerlich was ich tat, ich war doch nicht einmal ein Nariwer.

"Stell dir vor, etwas leuchtet um mich herum." erklärte John weiterhin und ich hatte meinen Blick starr auf ihn gerichtet. Doch es hat keinen Sinn, so sehr ich es auch versuchte, es klappte nicht.

"Das klappt nicht." stellte ich resignierend fest und er schnaufte genervt.

"Jose, du musst es wollen." versuchte er und ich versuchte es zum letzten mal. Ich fixierte mich also auf meinen Gegenüber, stellte mir vor wie etwas schimmerte. Etwas schimmerte, etwas schimmerte, etwas schimmerte......Blau!

Stellte ich überrascht fest, meine Augen wurden groß und mein Mund stand offen, wurde aber zu einem breiten Grinsen.

"Das schaut gut aus, was siehst du?" fragte er erfreut und klatschte in die Hände.

"Ehhmmm, es scheint in dir und um dich herum zu scheinen, es ist intensiv dunkel blau und es ist so, als würde ich einen riesen Stern anglotzten." zählte ich alle Einzelheiten auf und sprang erfreut um meine eigene Achse. Als ich ihn wieder sah, war das ganze leuchtende Blau weg.

Doch ich blieb stehen, John stand da und grinste, doch mein Lächeln erlosch.

Mein Leben lang wurde ich belogen, mein Leben ist eine Lüge. Das ist toll. Einfach nur toll.

Ich hoffe ihr lest den Sarkasmus raus.

"Ich werde dich an eine Schule schicken." gab mein Vater Preis. Fassungslos klappte mir der Mund auf.

Ich setzte mich auf dem Schreibtisch und hatte gerade seit langem ein Brot verspeist, doch glaubte, dass ich das alles gleich wieder heraus würgte.

"Was?" fragte ich recht laut und vorwurfsvoll.

"Du lernst schnell, es ist besser du lernst mit gleichaltrigen." gab er, dabei hob er unschuldig die Hände und presste die Lippen fest zusammen, was soviel hieß wie: "Dagegen kannst du nichts machen."
"John, wir kennen uns erst, mit dem Vorfall im Wald zwei Tage lang, das kannst du mir nicht an tun." flehte ich. 

"Hat das was mit dem Telefonat zutun?" hackte ich bissig nach und verschränkte die Arme vor der Brust.

Er stieß genervt die Luft aus.

"Nein, nein, wie kommst du den darauf." ließ er das Thema fallen und hätte er nicht lauter als sonst gesprochen oder sich nicht die Hände gerieben, würde ich ihm das glauben.

"Also soll ich, ganz plötzlich die Schule wechseln. Obwohl ich gerade mal etwas gelernt habe?" zischte ich wütend.

Was sollte das, ich dachte sie hassen uns Todesengel...
"Kleine, du musst, ich glaube du kannst deine Kraft sehr gut beherrschen." sagte er stolz und ich? Ich war wütend und geschockt.
Endlich hatte ich etwas neues im Leben und musste nicht in die Schule, oder Menschen treffen und dann kommt es von neu, toll!
"Ehhmmm, meinst du mit Macht etwa Auren sehen? Ich bin mir nicht einmal sicher ob das Auren waren, vielleicht war es nur Einbildung. Und hassen sie uns nicht?" fragte ich ziemlich frech und er lächelte. War ja klar, dass er lächelte.
"Du musst nicht sagen was du bist, viele sagen das nicht, der Direktor dort ist neutral gegenüber von allen Rassen, er weiß schon bescheid, ich habe schon deine Tasche gepackt und keine Sorge, Neferia ist wundervoll." erklärte mein Gegenüber. Ich konnte kein Wort heraus bringen. Ich überlegte, was die letzten zwei Stunden passiert ist.

1. Er war lange telefonieren und wollte mir nicht sagen wer es war.

2.Er hat sich kurz wegteleportiert und ist mit einer riesen Tasche zurück gekommen.

3.Er bringt mir das Auren sehen bei und meint ich soll in die Schule in der sie mich jederzeit umbringen können.

Mein angeblicher Vater fand mich endlich, weil ich schon sechzehn Jahre alt bin, heißt, Ausbildungszeit. Ein Tag lang war ich schon bei ihm. Es fällt mir noch immer schwer ihn als Vater zu sehen. Als Beweis hatte er mir ein Foto von sich und einem Baby, das eindeutig ich war, was er in den Armen hielt, gezeigt. Ich bin mir trotzdem noch immer nicht so sicher. Wir lebten auf Neferia, eine magische Insel die so groß wie die Hälfte von Afrika war. Ich hatte aber noch keinen Fuß über die Türschwelle a.k.a Bernd gesetzt.

Toll. Einfach nur Toll. Ein Ahnungsloses Kind in die weite magische Welt aussetzten.
"Es ist nicht so das sie uns hassen, sie haben Angst vor uns." erklärte er noch einmal und ich funkelte ihn böse an.
"Das ist fies von dir, wir kennen uns nicht einmal richtig, ich weiß kaum etwas über dich. Was wenn ich wieder gemobbt werde, hmm. Ich vertraue sehr schwer Menschen! U-" sagte ich und funkelte ihn weiterhin böse an, doch er unterbrach meinen Rede Fluss.

"Du musst mich nicht so anschauen, wir müssen dich noch vorbereiten." forderte er und zog einen Rucksack her, den er die ganze Zeit in der Hand hielt. Das Schwarze Leder Ding war so groß wie eine Schultasche. Mir fiel wieder ein mal die Kinnlade runter.
Einfach so ignoriert!

"Was für vorbereiten?" hackte ich nach und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Damit gehst du hin, Kleidung hast du dort, hier sind Waffen, Hygieneartikel, ein Handy und ein bisschen Essen. So aber jetzt gib mir dein Messer." er holte dabei aus der Leder Tasche eine seltsame Glasflasche, sie war gerade mal so groß wie seine Hand, hatte einen fünf Millimeter langen Hals und der Rumpf war breit. Nun stellte er das Fläschchen auf seinen Schreibtisch, neben dem er die ganze zeit über stand.

Mit Schwung ging ich vom Schreibtisch runter und griff skeptisch nach meinem Messer, der auf dem Tisch neben dem Sofa lag, und drückte die Klinge in seine Hand. Er nahm das ding in seine zwei Hände und.......und zerbrach es in zwei Teile. Was! Mein Messer! Er hat gerade etwas sehr wichtiges von mir in zwei Teile zerbrochen. Obwohl, es war die Waffe mit der ich Rover umgebracht hatte, aber dieses Messer hat mich ein Jahr lang beschützt.
"Hey, was soll das?" fragte ich leicht wütend und fuchtelte wild mit den Armen herum.
"Wir müssen den Geist von Rover weiter geben, ich weiß nicht ob ich dir das gesagt habe, aber, Rover hat schon sechs Mädchen vergewaltigt, er ist ein böser Geist." sagte er in einem Ton, als wäre, dass das normalste auf der Welt und ich war wieder mal fassungslos. Beim kleinsten Gedanken an Rover bekam ich eine Gänsehaut und Schuld Gefühle, die mich immer wieder runterziehen. Er hat mehreren so etwas angetan. Das ist grauenvoll. Wut schwappte in mir und ich war verletzt. Ich wusste nicht, ob ich Schuld Gefühle oder Hass empfinden soll.

"Und wieso hast du mir das nicht früher gesagt?" zischte ich und er zuckte mit den Schultern.

"Vergessen." behauptete er nur schnell und wand sich wieder dem Messer zu. 

Oh Gott. Dieses Gefühl jemanden vor Wut einfach die Augen raus zu kratzten.

Aus dem Messer glitt ein grauer Rauch oder Staub, keine Ahnung, so wie beim Teleportieren, nur dies war hell grau.Mein Vater ließ das Messer nun auf dem Schreibtisch und öffnete die Glasflasche. Das graue Ding glitt rein und begann in der Flasche zu schwirren. Fasziniert beobachtete ich das Geschehen, bis ich doch fragend mein Gegenüber an blickte.
"Der Geist von Rover, wenn du ihn nicht einsperrst wird er andere heimsuchen. Hier." erklärte er und warf es mir zu, panisch fing ich das Fläschchen. Es war Eiskalt.
"Wir suchen dir später eine bessere Waffe aus." fügte er noch hinzu.

Mein Mund wollte nicht mehr zu klappen. "Wow, das ist Rover?" fragte ich nach und er nickte. Huh, das ist.... seltsam...

John nahm den Rucksack und ging zur braunen Holz Tür. Er zog den Schlüssel raus und steckte das Metall in die Tür. Neugierig ging ich zu meinem Vater und schaute über die Schulter.
Das ist Neferia...

Das geht alles zu schnell!
Langsam öffnete er den knarrende Bernd (den ich ganz sicher nicht vermissen werde) und ich hielt den Atem an. Endlich war sie ganz offen und ich war geschockt.
Mit verwirrter Stimme brachte ich nur diese einzelne Wörter raus.
"E-eine Abstellkammer?"

Todesengel/pausiertWhere stories live. Discover now