Saphir

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Saphir

~Für die Frau,

die vom Bilderbuch bis zum Roman

stets an meiner Seite saß.~

Eine Kuppel aus buntem Glas ließ den Ballsaal in warmen Farben erstrahlen. Es war Sommer, das konnte man durch die hohen Fenster erkennen, die zum Schlossgarten wiesen. Der Raum war prächtig geschmückt worden,  in den Farben des Reiches – rot und gold. Am Abend sollte der Besuch eines wichtigen Gastes gefeiert werden und schon seit Tagen waren alle mit den Vorbereitungen dafür beschäftigt. Dennoch war sie allein. Sie saß auf dem Boden, direkt unter dem antiken Kronleuchter, der schon so alt war wie das Schloss selbst. Ihr Kleid umgab sie, wie ein smaragdgrünes Meer aus Seide.

„Steh endlich auf! Wir kommen zu spät!“

Das rothaarige Mädchen erwachte, schlug ihre braunen Augen auf und sah ihre Freundin Marie mürrisch an. Sie mochte es nicht aus einem Traum herausgeweckt zu werden, besonders wenn es ein so schöner war.

„Na und?“, fragte sie, drehte sich noch einmal im Bett um und vergrub ihr Gesicht zwischen den Kissen.

„Frau Wittich kriegt einen Anfall wenn wir schon wieder zu spät zur Chemiestunde kommen und ich habe keine Lust, heute meinen Nachmittag mit Nachsitzen zu verbringen. Also komm schon!!“ sagte Marie und zog Dana mit einem Ruck die Decke weg.

„Du blöde Kuh!“

„Ich hab dich auch lieb!“  Marie warf ihr ihre Uniform aufs Bett.

Dana und Marie wohnten nun schon etwa 4 Jahre zusammen im Internat und teilten sich ein Zimmer. Sie hatten schon so einiges zusammen erlebt und waren mit den Jahren beste Freundinnen geworden. Dana hatte braunes gewelltes Haar und war im Vergleich zu den anderen Mädchen ihres Alters recht mager.

SaphirWhere stories live. Discover now