Kapitel 1

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Jonas Hunger, eigentlich kein schlechter Name für einen 15-jährigen. Doch ich wollte lieber mit Nachnamen heißen wie mein Vater, mein verstorbener Vater. Ich wollte die Ehre und Würde die er verdient hätte in mir weiter tragen und nach Außen allen zeigen, dass ich zu ihm stehe. Aber meine Mutter ließ unsere Nachnamen kurz nach Vater´s Tod umändern. Von Wintour zu Hunger, dem Geburtsnamen meiner Mutter. Sie meinte sie hat das alles nur gemacht um mich zu beschützen, aber ich glaube sie hat es auch gemacht um meinen Vater zu vergessen. Eigentlich passt sogar mein neuer Nachname sehr gut zu mir, denn ich habe Hunger, Hunger nach Rache

Scheiß Wecker, wieso muss der immer dann klingeln wenn ich tief und fest schlafe. Nein, ich will nicht aufstehen, es kann doch nicht schon wieder Montag sein, oder? Das Wochenende war viel zu schnell vergangen. Ich krieche aus meinem Bett und gehe kurz duschen, danach ziehe ich mich an. Nichts besonderes, nur eine blaue Jeans und dazu ein graues Shirt mit V-Ausschnitt. Eigentlich ist mein Ziel immer möglichst wenig aufzufallen. Ich hasse Aufmerksamkeit, denn Aufmerksamkeit lenkt mich ab, sie lenkt mich ab meinen Plan durchzuführen. 

"Guten Morgen mein Schatz", höre ich die gut gelaunte Stimme meiner Mutter als ich in die Küche komme. 

"Guten Morgen Mum", kommt es aus meinem Mund zurück. Ich setzte mich an meinen Platz und die Schüssel voll mit Müsli.

"Schreibst du heute eine Arbeit?", fragt mich meine Mutter wieder.

"Nein", antworte ich leicht genervt und hoffe, dass sie aufhört mich weiter aus zu fragen. Ich hasse nicht nur Aufmerksamkeit, ich hasse auch Gespräche, zu mindest die Meisten. 

Es scheint zu klappen, denn ich höre kein Wort mehr von meiner Mutter bis ich mir die Tasche über die Schulter werfe und noch ein "Tschüß" in die Küche rufe und noch beim raus gehen den typischen Satz "Tschüß mein Schatz, und pass auf dich auf." höre.

Mein Schulweg ist nicht lang, sodass ich ihn zu Fuß laufe. Früher habe ich meinen ehemals Besten Freund immer auf der Hälfte abgeholt, doch wir sind nicht mehr befreundet. Seit einem Jahr, seit ich angefangen habe mich mit meinem Vater zu beschäftigen. Am Anfang wollte er mir sogar helfen, doch irgendwann meinte er zu mir ihm würde das alles zu krass und er will nichts mehr darüber wissen. Seit dem habe ich nie wieder wirklich was von ihm gehört. In der Schule geht er mir aus dem Weg und ich versuche auch wenn ich ehrlich sein soll gar nicht unbedingt wieder mit ihm in Kontakt zu kommen. Ich habe sogar meinen alltäglichen Schulweg geändert um nicht mehr an seinem Haus vorbei laufen zu müssen.

Und ansonsten hatte ich nie wirklich viele gute Freunde. Ich war schon immer eher ein Einzelgänger und seit ich herausgefunden habe was wirklich passiert ist habe ich mich noch mehr abgeschanzt. Zum Leid meiner Mutter, wie oft hat sie mir schon gesagt ich solle doch mal wieder was mit Gorge unternehmen, doch ich hab immer nur mit dem Kopf geschüttelt und bin in mein Zimmer abgehauen. Auch die vielen Andeutungen die sie in Richtung Mädchen gemacht hat habe ich immer abgeblockt. Ich habe einfach kein Interesse an „dem anderen Geschlecht“, wie meine Mutter es ausgedrückt hätte. Es liegt nicht daran, dass ich hässlich bin, im Gegenteil, meine Erfahrungen sprechen eher für mein Äußeres. Wenn ich mich so zurück erinnere wie vielen Mädchen ich in den letzten zwei Jahren schon einen Laufpass gegeben habe ist es schon bewundernswert, dass sie trotzdem immer wieder ankommen. Viele andere Jungs aus meiner Klasse sind da anders drauf. Nicht so, dass sie nach der großen Liebe suchen, aber so gegen ne kurze Affäre hat keiner was. Vor allem die Klassenbitch haben soweit ich weiß schon fast alle durch. Aber so bin ich nicht. Ich weiß genau, dass wenn ich wollte ich jede haben könnte. Ich bin nicht unbedingt der durchtrainierteste, aber mit meinem Sixpack konnte ich beim letzten Mal schwimmen schon echt bei einigen landen können. Denn kurz darauf befanden sich ein dutzend neuer Liebesbriefe in meiner Tasche. Doch auf keinen reagierte ich wirklich, trotzdem versuchten es die Mädchen weiter. Ich versuchte sie immer möglichst nett abzuwehren, doch manche schien das noch mehr anzuspornen. Ich verstehe die Gedanken einfach nicht. Ich kann es nicht nachvollziehen wie man Gefühle für jemanden haben kann. Die einzigen Gefühle die ich empfinde sind Trauer um meinen verstorbenen Dad und Hass auf „die Gründe“. 

Endlich bin ich an der Schule angekommen. Sie ist nicht sehr groß, aber ich mag sie. Ich geh auf ein Gymnasium und bin auch soweit ein relativ guter Schüler, vielleicht noch ein Grund weswegen ich so viele Verehrerinnen habe...

Meine Lieblingsfächer sind Mathe und Informatik, so wie die es von meinem Vater waren. 

Hey Leute, 

nun mein neues Kapitel, hoffe es gefällt euch ;)

würde mich sehr über Anregungen und Tipp´s freuen.Ich widme das Kapitel meiner Besten Freundin, weil sie immer für mich da ist und mir unendlich viel bedeutet, auch wenn sie mich manchmal ärgert. <3

LG 

RacheplanWhere stories live. Discover now