Chapter 2

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Die kommenden Tage konnte ich Adrians Worte nicht aus dem Kopf bekommen. 

Sein Wechsel zu den Wirtschaftswissenschaften hatte mich wirklich neugierig gemacht. Während meiner Vorlesungen im Strafrechtskurs schweiften meine Gedanken immer wieder ab, während ich verzweifelt versuchte, meinen Fokus zu behalten.

Eines Morgens befand ich mich erneut auf dem Weg zur Vorlesung, als ich plötzlich Adrian vor mir stehen sah. 

Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als sich unsere Blicke trafen.

„Hey", begrüßte ich ihn, während wir uns gegenüberstanden.

„Hey", erwiderte er mit einem echten Lächeln. „Wie läuft's mit den Strafrechtsbüchern?"

Ich zuckte mit den Schultern und verstaut meine Notizen in meinem Rucksack. „Naja, ich kämpfe mich so durch. Und wie sieht's aus mit den komplizierten Sachen in den Wirtschaftswissenschaften?"

Adrians Lächeln wurde noch breiter. „Kompliziert, wie immer. Aber auf eine gute Art."

Meine Neugierde konnte ich nicht länger zurückhalten. „Darf ich fragen, was du genau studierst?"

Er schien kurz zu überlegen, wie viel er verraten wollte. „Vor allem Marktdynamiken", gestand er schließlich.

Ich hob überrascht eine Augenbraue. „Das ist eine interessante Wahl."

Er lachte. „Ich hab ja gesagt, ich mag es, die Dinge kompliziert zu gestalten."

Wir standen einen Moment lang schweigend da, bevor ich mich zu einer Frage durchrang, die mir seit unserer ersten Begegnung im Kopf herumschwirrte. „Übrigens, ich hab mich gefragt, wie du deine Zeit verbringst, wenn du nicht mehr in der Bibliothek bist?"

Adrian hob eine Augenbraue, als hätte er meine Frage erwartet. „Nun, meine Tage sind meistens mit Vorlesungen und Seminaren gefüllt. Und danach..." Er zögerte einen Moment, bevor er fortfuhr, „...denke ich über verschiedene Dinge nach."

Seine Worte verrieten mir, dass da mehr war, als er gerade preisgab. Ein Hauch von Geheimnis lag in seiner Stimme.

„Über was für Dinge denkst du nach?", hakte ich nach, meine Neugierde kaum mehr im Zaum zu halten.

Ein amüsiertes Funkeln glitzerte in seinen Augen. „Oh, verschiedene Themen. Wirtschaft, Finanzen, Marktdynamiken."

Ich spürte förmlich, wie er absichtlich vage blieb. „Das klingt faszinierend. Ich hab mich immer gefragt, wie es ist, sich in solche tiefen Fragen zu vertiefen."

Adrian lächelte. „Es ist definitiv spannend, aber manchmal auch echt herausfordernd."

Das Läuten der Universitätsglocken riss uns aus unserer Unterhaltung und erinnerte uns daran, dass wir uns beeilen mussten. 

Diese Glocke konnte ich auch nur noch verfluchen. Nun war es bereits das zweite Mal, dass sie mich aus meinem Gespräch mit Adrian riss.

„Ich sollte wohl besser weiter", sagte ich bedauernd.

„Ja, ich auch", stimmte Adrian zu. „Aber wenn du möchtest, könnten wir uns wiedersehen. Wenn du Zeit hast, meine ich."

Sein Angebot überraschte mich, aber ich konnte nicht leugnen, dass ich gespannt darauf war, mehr über ihn und seine Geheimnisse zu erfahren.

„Das klingt gut", antwortete ich schließlich mit einem Lächeln. „Ich würde gerne mehr über die komplizierten Dinge erfahren, die du in den Wirtschaftswissenschaften erkundest."

Er lachte, und es klang angenehm und herzlich. „Ich bin sicher, wir könnten einige interessante Gespräche führen."

Während wir uns voneinander verabschiedeten und in verschiedene Richtungen eilten, freute ich mich innerlich auf die zukünftigen Begegnungen mit Adrian. 

Die Geheimnisse, die er mit sich trug, waren ebenso faszinierend wie der Mann selbst, und ich war fest entschlossen, mehr über beide Seiten zu erfahren.

.....

Nach meinen Vorlesungen am Nachmittag fand ich mich in einem gemütlichen Café in der Nähe des Campus wieder. 

Die Tische waren mit Büchern und Laptops bedeckt, und das Summen der Gespräche füllte die Luft. Ich hatte mich mit einigen meiner engsten Freunde verabredet, um ein wenig Zeit außerhalb der Vorlesungssäle zu verbringen.

Die Uni stresste mich momentan viel zu viel.

Am Tisch saßen schon Lena und Tom. 

Lena kannte ich seid der Grundschule und Tom hatten wir auf dem Campus getroffen. Er studierte im fünften Semester Medizin bereicherte unseren Tag immer wieder mit seinen interessanten Anekdoten aus dem Krankenhaus.

Unsere Gruppe war bunt gemischt, aber wir verstanden uns blendend.

„Hey Zarah, wie läuft das Jurastudium?", fragte Lena mit einem verschmitzten Lächeln, während sie ihren Kaffee schlürfte.

Ich rollte mit den Augen. „Du weißt genau, wie es läuft. Ich versinke in Gesetzbüchern und Fallstudien."

Tom lachte. „Und wie läuft's in der Welt der Wirtschaftswissenschaften?", fragte er mich und zwinkerte.

Ich schenkte ihm einen skeptischen Blick. „Woher weißt du das?"

Er zuckte mit den Schultern. „Ein paar Gerüchte hier und da. Und außerdem hör ich zu, wenn du und Lena stundenlang über eure Studien plaudert."

Lena grinste. „Stimmt, und während du über Paragraphen brütest, erzähl ich ihm von meinen neuesten Abenteuern in der Welt der Mode."

Ich musste lachen. „Na, da hab ich wohl das spannendste Thema verpasst."

Unsere Unterhaltung driftete in verschiedene Richtungen ab, von akademischen Herausforderungen bis zu alltäglichen Geschichten aus unserem Leben. 

Es war eine angenehme Abwechslung von den trockenen Studienbüchern, die normalerweise meine Tage bestimmten.

Plötzlich sah ich über Lenas Schulter hinweg jemanden in das Café eintreten. 

Es war Adrian, und er schien einen Moment lang nach etwas zu suchen. Als sein Blick auf unseren Tisch fiel, lächelte er und machte sich auf den Weg zu uns.

„Hey", grüßte er, als er bei uns ankam.

Lena warf mir einen aufgeregten Blick zu, den ich gekonnt ignorierte. 

„Adrian, das sind meine Freunde Lena und Tom. Lena und Tom, das ist Adrian."

Die Vorstellungsrunde verlief recht locker, und es entwickelte sich eine lebhafte Unterhaltung. Adrian fügte sich nahtlos in unsere Runde ein, als ob er schon immer dazu gehört hätte. 

Wir plauderten über verschiedene Themen, von Studium bis hin zu unseren Interessen außerhalb der Universität.

Irgendwann, als die Sonne langsam hinter den Gebäuden unterging, schlug Tom vor, zusammen Abendessen zu gehen. 

Die Idee fand Anklang, und so verließen wir das Café in Richtung eines nahegelegenen Restaurants.

Während wir am Tisch saßen, konnte ich nicht anders, als mich darüber zu freuen, wie das Leben manchmal unerwartete Wendungen nehmen konnte.

Crown of HeartsWhere stories live. Discover now