Prologue

1.1K 28 0
                                    

Ich weiß das ich so nicht weiter machen kann und ich will es auch nicht. Es ist der einzige Ausweg. Ich weiß es gibt noch andere Wege aber so ist es am einfachsten. Für alle von uns.

Ich zerstöre nur ihr Leben. Ich bin nur ein balast. Niemand braucht mich. Ich bin schon immer im Weg gewesen. Ohne mich sind sie glücklicher. Ich werde niemanden fehlen.

Meine Schwestern haben mir schon immer das Leben schwer gemacht. Ich weiß nicht was ich falsch gemacht habe, dass sie mich so hassen. Bin ich denn wirklich so schlimm?

Diese ständigen Sticheleien, weil ich etwas dicker als die anderen bin und nicht so hübsch bin wie sie. Meine roten Haare, die ich als einzige von meiner Mutter geerbt habe, waren auch oft Teil ihrer beleidigungen.

Diese Schläge und Tritte von der beiden wenn kein anderer zuhause ist haben auch nicht geholfen, dass es mir besser geht.

Dieser Schmerz psychisch und physisch.

Es ist einfach zuviel für mich.

Hier stehe ich nun. Allein und verletzt auf einer Brücke über dem Wasser des tiefen Meeres. Ich sitze auf dem schmalen Geländer und schaue in Gedanken in die Ferne.

Es ist gleich schon Mitternacht. Die Sterne leuchten hell am Himmel, genauso wie der Mond, der die Nacht ein Stück weit erleuchtet und es so aussehen lässt als ob alles in Ordnung ist. Als ob alles wieder gut werden würde.

Ich halte eine rote Rose in meiner rechten Hand. Ich habe sie auf dem weg hierher entdeckt. Ich liebe rote Rosen. Sie sind meine absoluten Lieblings Blumen. Sie sind einfach wunderschön.

Es ist ein Wunder das ich sie überhaupt gesehen habe so schnell wie ich gelaufen bin. Zudem hatte ich noch Tränen in meinen Augen.

Ich hatte nichts mehr um mich herum wahrgenommen und bin nur noch gerannt.

Irgendwann auf dem Weg hierher fiel mir dann etwas rotes ins Auge und weil rot auch noch meine Lieblings Farbe ist musste ich einfach stehen bleiben.

Wenigstens habe ich jetzt etwas schönes bei mir und etwas was mir gefällt wenn ich sterbe.

Durch einen sanften Windstoß fällt ein Blütenblatt von der Rose ab. Ein kurzer Moment indem die Rose einen Teil ihrer selbst verliert. Einfach so und sie wird nie wieder kommen, dafür ist er nämlich schon zu weit weg.

Es ist wie bei die schöne und das Biest. Mit jedem Blütenblatt, was von der Rose fällt, kommt das Biest seinem entgültigem Fluch ein Stückchen näher. Wenn es erstmal alle verloren hat, kriegt es keines mehr zurück und wird für immer in der Form eines Biestes bleiben.

Alles kann sich in nur einem Wimpernschlag verändern. Ob in gutem oder im schlechten.

Genau wie die Rose in meiner Hand werde ich die Stücke meiner selbst, die ich durch die qualen in meinem Leben verloren habe, nie wieder bekommen.

Wenn ich in den Spiegel gucke sehe ich immer noch mich selbst, wie ich von außen immer schon aussah.
Es fühlt sich allerdings falsch an, denn so bin ich schon lange nicht mehr.

Es ist nichts mehr so wie früher. Ich versuche nur jemand anderen zu sehen, der ich nicht bin. Es ist nur noch gespielt. Alles Fake.

Es fühlt sich an als hätte sich mein ganzes Leben verändert. Die Zeit wird dort auch nichts mehr heilen. Ich bin einfach zu kaputt.

Ich fühle mich so einsam. Keiner hört zu. Keiner versteht die versteckten Hilferufe. Es fühlt sich an als würde es niemanden geben, den es kümmert wie es mir geht.

Nichtmal Jayce und er kennt mich von meinen Geschwistern am besten. Naja was heißt Geschwistern, eher Brüdern, da meine zwei einzigen Schwestern mich eh hassen. Jayce und ich hatten schon immer die beste Beziehung zueinander. Er war immer auf meiner Seite und für mich da, wenn ich jemanden brauchte.

Aber auch er konnte nicht zwischen den Zeilen lesen. Niemand konnte es.

Ich weiß nicht wo mich das ganze hier hinführen wird aber es ist besser als mich weiter zu quälen.

Mein Schatten ist das einzige, was neben mir steht und mein Herz ist das einzige, was schlägt. Ich bin alleine.

Ich frage mich wie das eigentlich sein kann. Die Welt ist riesig. Es gibt Milliarden von Menschen auf der Welt. Trotzdem ist in diesem Moment niemand hier bei mir. Nur ein Rose. Wie armselig.

Ich sitze immer noch hier und weiß nicht ob es ist, weil ich will das mich doch jemand hier findet.

Mit meinen gerade mal dreizehn Jahren ist mein Leben eigentlich viel zu kurz, aber es waren schon genug Erfahrungen.

Ich habe keine Angst vor dem Tod, den alles ist besser, als mein momentanes Leben.

Ich habe genug erlebt.

Mit diesen Gedanken schließe ich meine Augen und stoße ich mich endlich, mit der Rose in meiner rechten Hand, vom Geländer der Brücke runter in die Tiefe des dunklen Meeres.

Ich komme allerdings nicht sehr weit, da mich plötzlich zwei starke Hände gefangen haben und wieder hoch über das Geländer der Brücke gezogen haben.

"Scheiße mach so etwas nie wieder. Egal was der Grund hierfür ist alles wird wieder gut werden. Ich kenne dich zwar nicht, aber es ist egal wie schlecht es einem geht man wird es immer wieder herausschaffen, wenn man nur den Mut hat es zu versuchen. Wir finden eine Lösung. Ich werde dir auch helfen. Du bist doch noch viel zu jung um zu sterben. Der Tod ist kein Ausweg. Es bedeutet nur das man aufgibt, aber in jeden Menschen steckt die Stärke weiter zumachen und zu kämpfen. Das Leben ist ein Geschenk, was man mit seiner Geburt bekommt und es gehört dir. Du darfst es dir nicht einfach von jemandem nehmen lassen und einfach aufgeben nur, weil du denkst das du es sowieso nicht aus der situation schaffst. Kämpfe für dein Leben. Du hast die kraft. Du musst nur tief genug danach graben. Egal was die Leute sagen Jeder Mensch ist es wert und hat es verdient zu leben. Also kämpf für deines"

 Also kämpf für deines"

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.
Unstoppable | ✍️🏻Where stories live. Discover now