Sieben.

233 21 1
                                    

Das läuten eines Weckers reißt mich aus einem Traumlosen Schlaf. Ich werfe meinen Arm nach vorne um dem nervigen Piep-Geräusch ein Ende zu setzen. Ich weiß nicht wie ich in mein Bett gekommen bin, alleine bestimmt nicht. Ich drehe mich um und ignoriere die Sonne die mir geradewegs ins Gesicht scheint, beziehungsweise versuche ich diese zu ignorieren. Aber jetzt kann ich so oder so nicht mehr schlafen. Im Gegenteil. Ich fühle mich hellwach, energiegeladen, top motiviert.
Ich werfe die Decke beiseite und setze mich auf die Bettkante. Ich strecke mich und gähne lautstark. Und traue meinen Augen nicht. Ich trage ein Kleid.
Ein weißes Kleid. Mit Pettycoat, Steinchen und es ist Trägerlos.
Weiß. Die Farbe des Absolut Bösen. Die Farbe seines Repräsentators.
Aber es fühlt sich nicht so an als würde ich ein Kleid tragen. lch stehe auf und begutachte das bauschige weiße Kleidungsstück, welches leicht aber trotzdem passend an meinem Körper hängt. Ich drehe mich im Kreis und sehe dem Tüllstoff bei seiner geschmeidigen Bewegung zu.
"Du siehst gut aus." Ich halte mitten in meiner Drehung inne. Zucke leicht zusammen. Dads Stimme hallt durch das großzügige Schlafzimmer. Er sitzt auf einem Sessel und sieht mich an.
Dad sieht erschöpft aus, er hat sogar Augenringe, wobei er sonst immer frisch aussieht. Man merkt ihm normalerweise nicht an das er seit dreißig Jahren nicht mehr geschlafen hat. Aber heute sieht man es. Es wirkt als würde er gleich in sich selbst, oder in dem grünen Sessel kollabieren. Trotzdem lächelt er.
"Was ist passiert?" Ich setze mich auf die bequeme Matratze meines Kingsize Bettes. Versuche die Sorge die sich in meiner Stimme und meinem Körper breit macht zu unterdrücken.
Er lächelt in den Raum. "Es ist alles gut verlaufen wenn du das meinst." Er spricht so als wäre ich gerade aus einem Koma nach einer Operation aufgewacht. Die Einzelheiten will ich auch gar nicht wissen. Trotzdem brennt mir eine Frage auf den Lippen. "Was wird jetzt weiter passieren?" Jetzt liegt es an mir so zu reden wie ein Patient der gerade aus der Narkose erwacht ist.
"Du wirst im Laufe der Zeit merken das er in dir ist. Er wird mit dir kommunizieren, wird dir Vorschläge jenseits der menschlichen Moral geben. Er wird dich irgendwann Nächte lang wachhalten, aber du wirst auch nicht mehr schlafen wollen." Es klingt grauenhaft und aufregend zugleich. "Deine Kräfte werden stärker. Du wirst mehr verlangen haben diese einzusetzen. Du wirst Gedankenlesen. Schneller rennen können als jeder Mensch und jedes Tier. Wirst Menschen noch mehr manipulieren, du wirst noch skrupelloser und grausamer." Bei den letzen beiden Adjektiven stockt ihm die Stimme, er schluckt hart. Ich nicke nur. Das weiß ich schon alles. Aber das muss ich auch sein. Wenn ich einmal Dads Position als Lucifer einnehme muss ich so sein.
Icb darf keine Gnade walten lassen bei Verstößen. Ich muss die Armee an Dämonen im Griff haben, die in ihrer Mystischen Gestallt keine menschliche Regung mehr an sich haben. Ich werde dann die Befehlshabende sein. Besser gesagt ich leihe dem Gefallenem Engel meine Hülle und meine Stimme. Ich repräsentiere ihn.
"Ron fährt dich gleich in die Schule." Mit diesen Worten erhebt er sich aus seinem Sessel und geht ohne ein weiteres Wort zu verlieren aus dem Raum. wJwJ?9ʲ

Lucifers TochterWhere stories live. Discover now