Sommer, Sonne, Strand und mehr...

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Das war wohl der beste Sommer, den Susi und ihre Freundinnen je erlebt hatten. Von zu Hause fort, ohne Familie, nur mit ihren allerbesten Freundinnen.

Genial! Da konnte ja jetzt nichts mehr schiefgehen. Und das stimmte wirklich.

Die ersten dreizehn Tage regnete es so unheimlich heftig, dass es eine Freude war zuzusehen, wie der Pool überlief. Und auch die Überschwemmung im Wohnwagen war das reinste Vergnügen.

Aber dann, am 14. Tag, dem Tag vor der Abreise, schien die Sonne und zwar so herrlich warm, dass Jasmin nach fünf Minuten im Freien auch schon einen leichten Sonnenstich bekam. Aber wer achtet schon auf einen leichten Sonnenstich, wenn man den Bus zum Strand noch erreichen will?

„Juhu!", riefen die Mädchen, als sie das Meer erblickten.

„Endlich! Jetzt müssen wir uns nur noch eincremen und dann schnell ein paar Jungs suchen!", meinte Lisa und so wurde es auch gemacht.

Nachdem die Freundinnen fast zwanzig Minuten über den brennend heißen Sand getrottet waren, um einen noch einigermaßen ruhigen Liegeplatz zu finden und jede von ihnen rote Schwielen unter den Füßen hatten, mussten sie sich erst einmal ausruhen.

„Komm, ich creme dich ein!", sagte jede zur anderen und die unheimlich preiswerten Sonnenbrand-Killer wurden hervorgeholt. Als arme Schülerinnen war ihnen das Geld für Sonnencreme einfach zu schade.

„Oh, seht mal!", flüsterte Lisa und wies auf drei Jungs, die sich ihnen näherten. „Sind die nicht süß?"

Schnell wurden die Haare nach hinten gekämmt, man tat auf cool und legte oder setzte sich unauffällig passierend hin. Als die Jungs vorbeikamen und zu grinsen anfingen, schien alles perfekt. Das Feuerwerk des Lachens, das aus den Mündern der Jungs brach, war sicherlich nur bis zum Campingplatz zu hören. Vollkommen verwirrt lächelten die Mädchen weiter und schauten sich an.

„Mist!", kreischte Susi und zerrte Sonja mit sich, die andern folgten ihnen.

Bis die Schuhcreme auf Sonjas Gesicht geschrubbt und ihr ganzes Gesicht mit roten Pusteln bedeckt war, dauerte es ja auch nur bis zu zwei Stunden.

Konnte man sich etwas Besseres vorstellen? Wohl kaum.

Zu ihrer aller Glück fiel dann auch noch Jasmin in Ohnmacht und die Rettungsschwimmer hielten den begeisterten Mädchen einen einstündigen Vortrag über das Tragen von Sonnenhüten und das Trinken von genügend Wasser bei der Hitze.

Sonja und Jasmin, mit Hüten, Wasser und Schokoladeneis versorgt, wurden am Liegeplatz zurückgelassen und durften freudig dabei zusehen, wie Susi und Lisa ins Meer rannten. Allerdings kamen die beiden bereits nach einer zehn Minuten wieder zurück. Wahrscheinlich hatten sie Sehnsucht nach den beiden komisch aussehenden Figuren am Strand oder aber es lag daran, dass Lisa von einem süßen, kleinen Bengel angepinkelt worden war und zu ihrer großen Freude auch noch ihre Regel bekommen hatte.

Susi hätte ebenfalls schreien können vor Glück, denn ihre Füße hatten soeben Bekanntschaft mit einer scharfen Muschel gemacht und hatte, für sie alle sichtbar, den schönsten Sonnenbrand der Welt auf den Schultern, auf der Brust und im Gesicht.

Als hätte dieser Tag nicht noch schöner werden können, fing es wieder an zu schütten. Die Mädchen jubelten, was hatten sie den Regen vermisst. Der nette Busfahrer wollte den Freundinnen auch noch Gelegenheit geben, die Landstraßen genauer zu betrachten, denn er fuhr ihnen genau vor der Nase weg.

Nach einem ewig langen, wunderschönen Abendspaziergang, der den Freundinnen so vorkam, als würden sie zum Campingplatz durch Schlick waten, stellten sie auch noch fest, dass sie den Schlüssel zum Wohnwagen verloren hatten. Lisa, Sonja, Jasmin und Susi freuten sich wie Königinnen, denn die Rezeption machte nach 20 Uhr abends nicht mehr auf und was gab es Schöneres, als nachts unter freiem Himmel und Regen zu schlafen? Dabei durfte eine Ganzkörper-Schlamm-Kur natürlich nicht fehlen, also legten sich die vier Mädchen der Reihe nach auf die Nase – in die größte Schlammgrube überhaupt.

Da sie seit dem Mittag nichts mehr gegessen hatten, wurde diese Nacht auch noch zur Diät genutzt. Was so ein Urlaub mit Freunden nicht alles bringt.

Am nächsten Tag fuhren die Mädchen schließlich nach Hause, aber nicht ohne das Beste mitzunehmen, was so ein Urlaub zu bieten hat: eine dicke, fette Erkältung!

Sommer, Sonne, Strand und mehr...Where stories live. Discover now