Die hängende Stadt

"Lusala, kommst du endlich? Sonst sind wir wieder zu spät", schrie Dayo über den gesamten Platz. Er hatte es endgültig satt wegen Lusalas Stundengesprächen immer und immer wieder zuspät zum Unterricht zu kommen. Versteht mich nicht falsch Unterricht macht keinem von uns Spaß, jedoch ist es um ein wesentliches Schlimmer länger als unbedingt notwendig in der Schule zu bleiben, was passieren wird wenn wir noch einmal zuspät kommen. Lusala sah enttäuscht zu Dayo rüber, verabschiedete sich von der Person mit der er eben ein Gespräch begonnen hatte und trotte nun auf ihn zu. Dayo schnappte sich die Hand seines Kupels hauchte noch ein leises aber bestimmtes "Irgendwann leg ich dich noch an die Leine! " und fing an Richtung Schule zu sprinten. Gerade noch rechtzeitig erreichten die zwei das etwas heruntergekommene Gebäude am Stadtrand und betraten nach Luft schnappen den Klassenraum. Dayo begrüßte laut lachend seine Freunde, während Lusala sich stumm auf seinen Platz begab. Der sonst so fröhliche Junge änderte sein Verhalten in der Schule, während er auf der Straße sofort mit jedem ein Gespräch beginnen könnte und auch meistens tat, sprach er in der Schule nur selten mit den anderen Schülern. Der Grund dafür war, dass seine Mitschüler seine fröhliche und offene Art eher als nervig empfanden. Was die Menschen in der hängenden Stadt freute war für den Klassenraum "falsches Verhalten".

Auch in den Pausen verhielten sich die Beiden so wie sie es immer während der Schulzeit taten. Sie redeten so gut wie gar nicht miteinander, Dayo war mit den anderen Mitschülern beschäftigt und Lusala saß allein am Rand des Pausenhofes. Er machte sich vermutlich wieder Gedanken darüber wie er die schlechten Noten seinen Eltern erklären konnte, doch diese hatten sich bereits mit den Noten ihres Sohnes abgefunden.