Das Licht des Sonnenuntergangs, das durch das Fenster fiel, brachte ihre ohnehin schon glühenden Haare zum leuchten. Berührt sah sie mich an. „Ich mich auch", erwiderte sie lächelnd. 

Wenig später lagen wir in unseren Betten. Ich kuschelte mich in die Laken und kurz darauf war ich bereits eingeschlafen.

*

Es hatte sich über die Ferien nichts verändert. Harry war wie immer hoch motiviert und ehrgeizig, wenn es um Quidditch ging. Ginny war in seiner Gegenwart immer noch sehr schüchtern und verlegen. Ron war derselbe tollpatschige und liebenswerte Quatschkopf. Neville war sowieso ganz der alte, obwohl er sich schulisch vielleicht sogar ein wenig verbessert hatte. Luna war genauso liebenswürdig und seltsam wie sonst auch.

Es gab nichts besonders Neues und ich war froh darum, weil endlich etwas Ruhe nach Hogwarts gekommen zu sein schien. Nur das Verhältnis zu Ron schien ein bisschen merkwürdig zu sein. Vor einigen Wochen hatten wir uns einmal geküsst, doch anscheinend wussten wir beide nicht genau, was wir füreinander empfanden. Oder waren uns beide nicht sicher genug, ob wir den nächsten Schritt überhaupt machen wollten.

Manchmal waren wir total normal zueinander, doch in manchen Situationen waren wir plötzlich sehr angespannt und nervös, obwohl ich das Gefühl hatte, dass dies größtenteils von ihm ausging. Vielleicht war ihm die Erinnerung an den Kuss immer noch etwas unangenehm. 

Die meiste Freizeit verbrachte ich aber sowieso in der Bibliothek, um Schulaufgaben zu erledigen und noch zusätzlich zu lernen. Da meine Freunde jedoch auch begriffen, dass unsere Schullaufbahn nicht mehr so lange andauerte, war ich dabei nicht mehr so viel alleine wie früher.

Die Schule und ihr Unterricht gefiel mir wirklich sehr gut, besonders von Pflege magischer Geschöpfe war ich begeistert. Dabei hatte unser Lehrer Hagrid, der eigentlich ja der Wildhüter der Schule war, ein spannend klingendes Projekt angekündigt. Bei diesem war ich mit Ron eingeteilt, was mir ein bisschen Sorgen bereitete. Nicht nur wegen den unangenehmen Stimmungen zwischen uns, sondern besonders weil Ron nicht gerade der ehrgeizigste Schüler war. Und bei diesem Projekt war mir eine gute Note ausgesprochen wichtig. 

Doch auch etwas anderes bereitete mir an Ron bald Sorgen. „Mein Bauch", grummelte Ron wenige Tage später eines Abends im Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Das war ungewöhnlich, Magenprobleme hatte er nicht oft.

„Hast du vielleicht irgendwas Komisches gegessen und dir den Magen verdorben?", fragte ich.

 „Quatsch, Ron kann doch alles ohne Probleme essen", warf Harry grinsend ein, bevor Ron antworten konnte. 

„Das stimmt", stimmte ihm Ginny lachend zu. 

„Hey", beschwerte sich Ron gequält lächelnd, aber hatte wahrscheinlich zu große Schmerzen, um sich ernsthafter zu verteidigen.

„Vielleicht quält dich deine Sehnsucht nach Malfoy", gab Harry mit ernstem Tonfall zu bedenken. 

„Was du laberst, es ist eine Wohltat für meine Augen, ihn schon so viele Wochen nicht gesehen zu haben", musste Ron da lachen.

Ich sah meine Freunde an und blinzelte. Das war mir gar nicht aufgefallen. Manchmal war ich wahrscheinlich wirklich zu sehr auf das Lernen fixiert. „Er hat die Schule abgebrochen?", erkundigte ich mich.

„Keine Ahnung, jedenfalls läuft seine Gefolgschaft ständig ohne ihn herum", zuckte Harry mit den Schultern. 

Stimmt, auch in keinem der Unterrichtsfächer hatte ich ihn bisher bemerkt. Vielleicht war das ja der Grund für die plötzliche Ruhe und Entspannung in Hogwarts.

Zwei Tage später hatte sich Ron schließlich unter unserem Drängen in Madam Pomfreys Behandlung gegeben. Diese hatte Magendarm und irgendeinen Virus an ihm festgestellt, weshalb sie ihn ein paar Tage im Krankenflügel behalten wollte. Ron fand dies zwar sehr übertrieben, doch die Hexe ließ nicht nach.

„Und was wird aus dem Quidditchtraining?", hatte er schließlich niedergeschlagen gemault. 

„Und was wird aus unserem Projekt?", maulte ich seinen Tonfall nachahmend zurück, etwas sauer, weil er daran wohl keinen Gedanken verschwendet hatte. 

„Ach Hermine, dabei hätte ich dich doch wohl sowieso nur aufgehalten", grinste er.

Wahrscheinlich war er froh weil er sich jetzt der Arbeit entziehen konnte.

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Petrichor | ✓Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ