Ein ernstes Kapitel \(~.~)/

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Es existieren Spoilers für die zweite Sherlockstaffel. Es sind zwar eher bekannte Spoilers aber ja, man kann das Kapitel sicher auch sonst lesen. Es geht um den Reichenbachfall, wer Sherlock nicht kennt, kann dieses Kapitel ganz normal lesen. Ich bin sogar ein klein wenig stolz auf dieses Kapitel xD

Verwirrt sah ich mich um. Ich befand mich hundertprozentig nicht mehr in der Waffenfabrik. Es könnte natürlich auch sein, dass es mitten in der Waffenfabrik ein Portal gab, welches nach London führte, aber das war mehr als nur unwahrscheinlich. Ich konnte mich aber auch nach London verirrt haben, was bei meinem Orientierungssinn auch eine Möglichkeit wäre. "Alles in Ordnung, Sakura?",fragte John Watson, der ehemalige Mitbewohner meines Vaters, besorgt.  Von wo war der denn nun aufgetaucht? Ach ja, Wanda hat mich ja erwischt, Verräterin. "Jaja, war nur gerade leicht verwirrt", gab ich zur Antwort und folgte dem Doktor , da er sich unterdessen wieder in Bewegung gesetzt hatte.

Wanda zeigte einem seine grösste Angst und meine war ganz sicher nicht John. Vielleicht weil er Arzt war? Andernfalls, John war der einzige Arzt, dem ich vertraute, von daher war es auch äusserst unwahrscheinlich. Von was hatte ich noch Angst? Spinnen! Panisch umsehen, was mir seltsame Blicke einbrachte, Lage gecheckt, keine Spinnen.

Das nächste, was ich merkte, war, dass Noctura nicht hier war. War meine grösste Angst, in einer Welt ohne sie zu leben? Das würde doch eher ein Segen sein. Ein Blick auf mein Handy zeigte jedoch, dass ihre Nummer abgespeichert war. Was konnte Wanda also mit mir anstellen? Keine Spinnen, keine Ärzte, Noctura war da, was also sonst?

Mit einem weiteren beiläufigen Blick auf mein Handy, erstarrte ich zu einer Salzsäule. Mit nur einer Nachricht von Noctura wurde mir alles klar. "Nein... bitte... ich kann das nicht noch einmal erleben",flüsterte ich fassungslos, doch die Nachricht blieb weiterhin auf meinem Display

Wo bist du?

Dad hat mir doch tatsächlich Hausarrest verpasst 😂😔 hab seinen
Kuchen gegessen

"Was denkst du, wer hat uns die Nachricht geschickt, dass Miss Hudson  angeschossen wurde?",fragte John mich. Meine Stimme hatte sich selbstständig gemacht und antwortete: "Wahrscheinlich ein Scherz von Jevi oder so" Alles in mir wollte schreien, kicken, etwa tun, nicht einfach gelangweilt neben John herlaufen. Doch dies war eine Erinnerung, so viel war mir nun klar, und ich konnte das Geschehene nicht verändern.

Vor uns tauchte ein Gebäude auf. Ein Gebäude, welches ich zu fürchten gelernt hatte und welches auch immer in meinen Albträumen vorkam. "Na toll, dein Vater mal wieder",grummelte der Soldat und zog sein Handy hervor. Ich war zum Zuschauen verdammt, als John abhob. "Sherlock, ganz ehrlich, deine Tochter ist unmöglich",begann er das Gespräch. Ich hörte nicht, was mein Vater darauf antwortete, stattdessen kickte mein Fuss eine Dose quer über die Strasse. "Er will dich sprechen"

"Hey Dad"
"Sakura..." , flüsterte mein Vater leise. "Ich hab dich nach einem Kirschbaum benannt, schon seltsam oder?"
Mein Erinnerungs-Ich runzelte verwirrt die Stirn, doch ich selber schrie im Inneren auf. Warum hatte ich nicht gemerkt, dass etwas seltsam war? Warum war ich nicht losgerannt?

"Nun ja, du hattest sicher deine Gründe"
"Nein, hatte ich nicht, was mich nicht gerade zu einem guten Vater macht. Aber ich bin definitiv auch kein guter Vater, dass wissen wir beide"
"So langsam machst du mir Angst, hat Lestrade dich zusammengestaucht?",fragte mein anderes Ich, ein kleines Grinsen auf den Lippen. Mir im Inneren war absolut nicht zum Lachen zumute.
"Sakura, hör mir bitte genau zu, dass ist ein Abschied"
"Wie meinst du ?"
"Bitte verzeih, ich war wahrlich kein guter Vater. Was ich jetzt gerade tun werde, macht mich noch zu einem viel schlimmeren Vater und ich habe keine Ausrede dafür. Ich möchte nur, dass du eines weisst, es ist nicht deine Schuld, okay? Also schliess jetzt einfach deine Augen und wende dich vom Gebäude ab. Zähl am Besten auf 60, wenn du überhaupt so weit kommst"

Die Stimme meines Vaters brach für ein paar Sekunde und Erinnerungs-Ich und ich selbst wurden zu einer Person. Mein ganzer Körper zitterte und ich hatte meine Stimme vor Schreck verloren. Ein Wunder, dass mir das Handy nicht aus der Hand fiel. Mein Vater fuhr mit zittriger Stimme fort.

" Oh Gott, bitte verzeih mir Sakura! Bitte verzeih, ich wünschte, ich wär ein Held, dann hätte ich die Stärke, dich nicht alleine zu lassen, aber ich bin kein Held. Bitte verzeih mir, ich flehe dich an, auch wenn ich kein Recht dazu hab. Mach einfach deine Augen zu. Sieh einfach nicht hin! Was jetzt geschieht, solltest du nicht sehen. Ich möchte, dass du weisst , du bist das Beste, was mir je passiert ist. Deine Anwesenheit hat mein Leben von Grund auf verändert und ich würde es nicht anders wollen. Ich habe es dir wahrscheinlich viel zu selten gesagt, aber ich liebe dich, meine wunderbare Tochter"

Mir entkam ein mehr als nur klägliches Wimmern und John riss mir erschrocken das Handy aus der Hand: "Sherlock, was hast du getan?" Doch ich blendete den Doktor aus, meine Augen huschten über die Häuserfassade, bis sie oben beim Krankenhaus stehen blieben. Eine schwarz gekleidete Gestalt stand dort mit wehendem Mantel. Es schien mir, als würde sie mir ein letztes Mal einen Blick zu werfen, ein letzter Abschied, dann stürzte sie von der Kante.

"SHERLOCK!",schrie John neben mir auf, doch ich rannte bereits los.

Die Tränen rannen mir übers Gesicht und mein Atem ging stockend, aber wenn ich rechtzeitig dort sein würde, dann könnte ich ihn mit meiner Katzenform fangen. Ich konnte ihn retten! Auf gar keinen Fall würde ich seinen Tod noch einmal erleben, ohne etwas verändern zu können. John, welcher neben mir rannte, wurde von einem Fahrrad angefahren und fiel zu Boden. Menschen schrieen auf, aber ich nahm sie kaum war, nur mein Vater zählte in diesem Augenblick.

Es gab einen gewaltigen Knall und ich wurde durch die Luft gewirbelt. Ein Auto hatte mich angefahren. Ich war kaum auf dem Asphalt angekommen, da rappelte ich mich auf und taumelte weiter. Der rationale Teil meines Hirnes schrie mir zu, dass es sowieso zu spät war, doch meine Gefühle hatten die Oberhand. Mein Blick ging durch die Menschenmenge hindurch und blieben an einer Gestalt am Boden hängen.

Ich sah sie nicht lange, doch ich erkannte meinen Vater auf der Stelle, selbst mit dem Blut welches sein Gesicht entlang lief und von seinen wunderbaren dunkeln Locken tropfte. Ärzte versperrten mir die Sicht und ich hörte einen markerschütternden Schrei. Er ähnelte dem Jaulen einer Katze, welche zu Tode gequält wurde und mir wurde bewusst, dass ich schrie.

Verzweifelt versuchte ich mich durch die Menge zu kämpfen. "Lasst mich durch! Ich muss zu ihm!" Einer der Umstehend bemerkte mich und hielt mich fest."Du kannst nichts für ihn tun" Panisch trat ich um mich und bemühte mich loszukommen, doch der Mann war stärker weder ich. Verstand er nicht? Ich musste zu meinem Vater. Er durfte nicht alleine sterben, nicht noch einmal. Doch statt zu meinem Vater zu rennen schrie ich nur . "Lasst mich zu ihm! Er ist mein Vater! Das ist mein Vater! Dad!"

Die Ärzte hatten währenddessen meinen Vater auf eine Trage geladen und verschwanden mit ihm ins Krankenhaus. "Gebt ihn zurück! Er ist mein Vater",schluchzte ich auf. Die Tränen benässten mein Shirt, meine Stimme krächzte und ich fühlte mich, als wäre ich lebendig gehäutet worden. Schlussendlich erschlaffte ich in dem Griff des fremden Mannes und fiel auf die Knie.

"Er kann nicht tot sein... Er muss leben... Er würde mich niemals alleine lassen..." Mein Hirn versuchte eine logische Lösung zu finden, wie er überlebt haben konnte, doch das Ergebnis blieb das selbe. Ich hatte ihn ein zweites Mal verloren. Ganz leise entrangen mir die grausamen Worte, bevor alles um mich herum dunkel wurde:

"Mein Vater ist tot"

Wie wir das Alter von Ultron herausfanden (Avengers FF)Kde žijí příběhy. Začni objevovat