Prolog

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Ein Stich ging durch den Kopf des Australiers.

Vor Schmerzen aufkeuchend öffnete Felix seine Augen. Relativ schnell erfasste er, dass er an dem Ort, an welchem er sich befand, eigentlich wirklich nichts zu suchen hatte.

Er saß auf einem Stuhl, welcher sich genau in der Mitte des kalten, leeren und dunklen Raumes befand.

Der Duft von Fenchel lag in der Luft, was den jungen Mann ein wenig irritierte, aber auch nicht zuließ, dass er sich davon all zu sehr stören ließ.

Stattdessen zog etwas anderes seine Aufmerksamkeit auf sich.

Ein feiner Schmerz an seinem Handgelenk.

Als sich der Kopf des Grundschulehrers etwas klärte, war er aufmerksam genug, um festzustellen, dass er offenbar an den Stuhl gefesselt wurden war.

Seine Hände lagen an dem Stuhlrücken und durch die stätigen Bewegungen seinerseits schnitt das Seil immer mehr in das feine Fleisch an seinen Handgelenken.

Keine Minute später konnte der Blonde schon die warme Flüssigkeit seine Fingerspitzen hinuntertropfen fühlen.

Der niedliche Mann biss sich auf die Unterlippe, um das Zischen zu unterdrücken. Jedoch konnte er bald feststellen, dass dies ihm nicht viel nutzte, als statt des Zischens nun ein Wimmern zwischen seinen Lippen hervorbrach.

Jedoch verstummte er in sekundenschnelle, als er Schritte hörte, welche hinter der Tür waren.

Es war offensichtlich, dass sich eine Person seinem Standort näherte.

Felix wusste noch nicht, was ihm zugestoßen war, aber er war auch nicht dumm. Er war schlau genug, um zu wissen, dass er offenbar entführt worden war.

Er spürte, wie sein Puls sich beschleunigte und versuchte ruhiger zu atmen, um diesen wieder runter zu fahren.

Als er genauer hinhörte, bemerkte er, dass die näher kommende Person fröhlich zu pfeifen schien, was ihn tatsächlich ein wenig aus der Fassung brachte und ihm ungewollt einen Teil der Angst nahm.

Die Tür wurde aufgestoßen und ein dunkelrothaariger, junger Mann trat durch sie hindurch. In seinen Ohren hatte er Kopfhörer und in seinen Händen hielt er ein Tablett voller lecker duftenden Speisen.

Als der rothaarige bemerkte, dass Felix wach zu sein schien und ihn aus wachsamen Augen musterte, zuckte er erschrocken zusammen und stützte sich außer Atem mit einer Hand an der Wand ab.

,,Oh mein Gott, erschreck mich doch nicht so!"

Mit großen Augen sah Felix ihn an.

Der rothaarige Mann schüttelte sich kurz, ehe er den Gefesselten wieder freundlich anlächelte. Etwas verwirrt zog der Gefangene versehentlich an den Fesseln, was ihm ein ungewolltes Wimmern entlockte.

Das Lächeln rutschte sofort aus dem Gesicht seines Gegenübers. ,,Was-...Oh mein-...du blutest!" Stellte der Mann erschrocken fest.

Er kniete sich vor Felix und lockerte seine Fesseln, wodurch diese Felix von seinen schmalen Handgelenken rutschten.

Fliehen war hierbei natürlich keine Option. Felix wusste nicht, wo er war, was ihm Fluchtmöglichkeiten entnahm. Er wusste nicht mal, warum er überhaupt hier war.

Er war doch lediglich nur ein ganz normaler Grundschullehrer.

Erst durch die Nähe konnte Felix zum ersten mal das Gesicht des Mannes genauer erkennen. Er war hübsch, was dem Blonden jedoch auf Grund seiner derzeitigen Situation keinen Vorteil erbrachte.

Überraschend sanft nahm der rothaarige die Handgelenke des kleineren in seine Hände. ,,Oh man, was machst du denn nur?"

Verwirrt sah Felix zu dem Mann herunter. Er war einer seiner Entführer. Warum war er so fürsorglich?

,,Seungmin." Sagte der Entführer freundlich und lächelte zu dem Blonden hoch.

Hatte er ihm gerade seinen Namen verraten?

Mit leicht zitternder Unterlippe öffnete der Blonde seine rosigen Lippen, ehe er von Seungmin schon unterbrochen wurde. ,,Lee Felix. Ich weiß, dummerchen." Zwinkerte der Rothaarige ihm zu.

Felix biss sich unsicher auf die Unterlippe, während Seungmin sich daran machte seine Handgelenke zu verbinden.

,,Pass bitte auf dich auf. Wir brauchen dich im ganzen, weißt du?" Lächelte Seungmin ihm zu.

Natürlich, wie konnte der Blonde auch nur eine Sekunde denken, dass er das alles aus Sympathie ihm gegenüber tat?

Das beruhigende Lächeln seines Gegenübers hingegen verwirrte ihn schon ein wenig, da es nicht zu dem passte, was er sagte.

Erneut öffnete Felix seinen Mund und fragte den größeren mit feiner Stimme: ,,Was tue ich hier?"

Erst jetzt schien Seungmin seinen Fehler zu bemerken. ,,Oh, verzeihung, ich hätte damit vielleicht anfangen sollen." Stellte er für sich selbst fest.

,,Du bist naja...entführt wurden. Von uns. Seo Mafia, freut mich. Allerdings bin ich wirklich kein Fan von dem Wort entführen. Ich bevorzuge...entwendet." Zuckte der rothaarige mit den Schultern.

Nun bekam Felix es langsam aber sicher schon mit der angst zu tun. Er hatte zu Hause jemanden, der auf ihn wartete und konnte sich nicht vorstellen, wie es diesem jetzt gehen müssten. Vermutlich hatte Jisung sich schon um das Problem gekümmert, jedoch verschwand die Sorgenfalte auf Felix' Stirn nicht.

,,Wieso?" Fragte Felix ihn verwirrt. Es ergab für ihn keinen Sinn. Was für einen Nutzen hätte jemand wie er für die Mafia? Hatten sie sich geirrt?

,,Du hast etwas, dass uns gehört." Klopfte Seungmin sich den Staub von der Hose und stand wieder auf.

,,Und was wäre das?" Fragte Felix ihn und versuchte so ruhig wie möglich zu sein. Sein innerer Jisung hingegen war am ausflippen und redete ihm in einer Dauerschleife ein, dass sie an seine Organe wollten.

,,Seo Takoyaki."

Erschrocken weiteten sich Felix rehbraune Augen, während sein Gehirn versuchte, die Puzzelteile zu verbinden.

Als jedoch sein Gehirn die Nachricht erhalten hatte, veränderte sich die leichte Unschuld in seinen Augen und wurde zu purem Zorn.

,,Sein Name ist Lee Takoyaki und wenn ihr ihm auch nur ein Haar krümmt zögere ich nicht euch in Essigsäure zu ertränken!" Knurrte Felix, während seine Stimme um locker zwei Oktaven tiefer wurde.

Leg dich nicht mit einer Mutter an.

Selbst Seungmin musste zugeben, dass ihm der plötzliche Stimmwechsel ein wenig angst gemacht hatte, aber er konnte traurigerweise auch am besten verstehen, warum Felix so reagiert hatte.

,,Du hast ihn also wirklich..." Murmelte Seungmin, ehe er seinen Rücken etwas gerader machte. ,,Keine Sorge, wir haben ihn nicht. Noch nicht."

Nun konnte man fast schon Feuer aus den Augen des Australiers austreten sehen. ,,Ihr werdet Yaki in Ruhe lassen-"

Seungmin hob abwährend seine Hände. ,,Wir wollen ihn lediglich zu seinem Vater bringen." Versuchte der rothaarige ihr Handeln zu entschuldigen.

,,Ich BIN sein Vater!" Sagte Felix nun deutlich lauter und aufgebrachter.

Jedoch sah Seungmin unbeeindruckt zu ihm herunter.


,,Vielleicht auf Papieren, aber biologisch gesehen ist er der Sohn meines Bosses."





*Story ist noch nicht beendet, die restlichen Teile versuche ich schnell fertigzuschreiben, damit ich den Rest komplett in einem Rutsch hochladen kann. Wollte euch nur schonmal einen kleinen Teaser geben, damit ihr entscheiden könnt, ob so eine Art von Story euch interessiert :)

The Good and the Bad ~ Stray KidsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt