Centra - Braut des Prinzen

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WARNUNG !!!  Diese Story gehört allein mir. Sie entspring meiner Fantasie. Bezüge zu lebenden oder toten Personen sind nicht beabsichtigt.
Ich bitte euch also, diese Story NICHT zu kopieren oder leicht abzuändern und als eure Arbeit auszugeben.

Zu eurer kleinen Info :
Die Welt in der das hier alles spielt, nennt sich Centra. Man kann sie mit der Weltanschauung von früher vergleichen.
Die Erde war eine Scheibe und wenn man zu weit ging, fiel man runter.
Centra ist in mehrere kleinere Kreise wiederum aufgeteilt. Den Hauptkreis in der Mitte mit dem Schloss, dann eine darum fünf Kreise für Reiche und Adlige und die restlichen von den 13 sind alles arme Leute, wie Bauern, Viehzüchter, Jäger, etc.

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Man sagte auf der Erde früher, dass die Welt eine Scheibe sei. Zumindest haben uns das das die Besucher, die aus der Erdwelt kamen, erzählt. Centra war eine Scheibe. Unsere Erde benannt nach dem Kreis im inneren des Kreises, war ein Paraleluniversium zur Erde, wie es sonst noch tausend andere geben soll. Bewiesen hat das bisher noch keiner, weder einer von unserer Scheibe, noch der Erde oder anderen Universen. Mich als Frau gehen solche elentaren Fragen nichts an, zumindest nicht in meinem Kreis. Kreis fünf, den Landarbeitern, war es nicht gestattet sich über etwas anderes Gedanken zu machen, als über die nächste Ernte und wie man unsere Familien durch den nächsten Winter würde bringen können. Anders als auf der Erde hatten wir nur zwei Jahreszeiten, unglaublich heiße Sommer und sehr kalte Winter.
>>Rina<<, die Tochter des Nachbarsbauern rannte den Trampelpfad entlang, der zu unserer Hütte führte. >>Es ist wahr.<<
Ich lachte. >>Was soll wahr sein ?<<
>>Dass der Prinz sich eine Frau aus den ärmeren Kreisen nehmen muss<<, keuchend blieb sie vor mir stehen. >>Sein Vater hat es in ganz Centra verkünden lassen....Verstehst du was das heißt ?<<, sie schüttelte den Kopf. >>Natürlich nicht<<, stempelte sie mich als dumm ab. >>Wir haben eine Chance diesen Kreis zu verlassen.<<
>>Du hast eine Chance<<, korrigierte ich sie. >>Ich bin zu jung.<< So traurig es war, aber ich würde wohl den Kreis nie verlassen können. Ich war mit meinen siebzehn zu jung für den Erlass des Königs, der neunzehn als jüngstes Alter für die Frau seines Sohnes vorsah. Meine besten Zukunftsaussichten bestanden darin, einen Bauern aus meinem Kreis zu heiraten und mit ihm Kinder zu bekommen. Wenn ich besonders glücklich dran war, war er nicht viel älter als ich und würde mich nicht misshandel. Vielleicht würde ich ihn sogar einen Tages lieben können. Oder zumindest nicht hassen. Eine friedliche Koexsitenz hatte dann auch etwas verführerisches.
>>Oh<<, sie versuchte enttäuscht zu klingen, aber es gelang ihr nicht. Ohne mich hatte sie eine Konkurrentin weniger mit der sie um die Gunst des Königs buhlen musste. So schlecht meine Chancen auf Glück standen, freute ich mich, dass sie wenigstens bessere hatte. Keine Frau oder Mann aus den ärmeren Kreisen durfte sich mit jemanden aus einem anderen Kreis verheiraten, selbst wenn es ebenfalls ein Armer war. Umso erstaunlicher war der Entschluss des Königs, vor seinem Abdanken seinem Sohn seine aus den ärmsten Verhältnissen und ohne jegliche Bildung zur Frau zur geben.
>>Wir sehen uns dann später<<, versprach Lotta. >>Ich muss es den anderen noch erzählen.<<

Sämtliche unverheiratete Frauen im Alter von neunzehn bis über dreißig, falls es solcher außer den Dirnen überhaupt gab, waren auf den Versammlungsplätzen im Dorf aufgereiht worden, damit der König und sein Sohn sie ausgehend mustern konnten.
>>Stuss<<, fluchte mein Vater nur, der mich nie dorthin gelassen hätte, selbst wenn ich alt genug gewesen wäre. Ohne mich fehlte ihm eine Kraft auf dem Feld, da meine Mutter wieder ein Kind unter dem Herzen trug und sich nicht stark körperlich betätigen durfte und meine drei kleinen Brüder für die harte Arbeit noch zu klein und ungeschickt waren.
Also kniete ich in der dreckigen Erde in einem ebenso dreckigen Kleid, dass seine besten Zeiten zuletzt gesehen hatte, als ich zehn Jahre alt gewesen war und seitdem einfach nur um Stoff erweitert worden war. Mit dem Ellenbogen wischte ich mir den Schweiß von meinem Gesicht und hackte weiter mit der Spitzhacke auf den trockenen Boden, um an die Kartoffeln zu kommen, die in guten dreißig Zentimeter oder mehr Tiefe nur wuchsen. Dann kniete ich mich wieder hin und grub mit Schaufel und Händen nach den Bodenfrüchten, ehe ich sie in einen Korb legte, der für den Winter eingelagert werden würde. Mein Vater hackte derweil auf der anderen Seite des Felds und ließ meine Brüder die Bodenschätze einsammeln, auch wenn dann später zur Kontrolle nocheinmal darüber sehen würde müssen.
Aus weiter Ferne ließ mich das Knarren von Holz und das Getrampel von Hufen innehalten. Die Kutsche des Königs vermutlich. Da sie mich absolut nicht interessierte, fuhr ich mit meiner Arbeit fort mit purer Wut auf den Boden einzudreschen. Doch die Kutsche kam neben dem Feld zum stehen.
>>Kind, was tust du da ?<<, erkundigte sich einer der drei Insassen im hinteren Bereich der offenen Kutsche. '
>>Arbeiten, euer Hoheit<<, erwiederte ich und knickste.
>>Warum warst du nicht im Dorf<<, verlangte der König unserer Welt zu erfahren.
>>Ich bin zwei Jahre zu jung, euer Majestät<<, erklärte ich mein Fehler bei der Brautschau. >>Außerdem wäre ich sowieso nicht ausgewählt worden.<<
>>Da irrst du<<, aus dem Augenwinkel heraus sah ich meinen Vater näher treten. '
>>Wie meint ihr das ?<<, wollte mein Vater wissen und legte einen Arm um meine Schulter. >>Was habt ihr mit meiner Tochter vor ? Wir brauchen sie hier auf dem Hof.<<
>>Ihre Tochter wird die Königin dieses Landes werden, mein Herr<<, antwortete ein anderer, der deutlich weniger auffällig gekleidet war, als die anderen beiden. Vermutlich war er nur der Begleiter und sollte bei der Entscheidung helfen. Seine Worten ließen mich den Atem anhalten.
>>Königin ?<<, wiederholte mein Vater.
>>Königing<<, bestätigte der König. >>Sie wird die Frau meines Sohnes und mit ihm nach meinem Abdanken regieren.<<
Verflucht. >>Wie..<< Wieso hatte ich eigentlich fragen wollen, doch diese Frage stand mir nicht zu. Die Entscheidungen des Königshauses hatten uneingeschränkt und ungefragt akzeptiert zu werden. Das bekam jedes Kind in Centra eingetrichtert.
>>Du wirst in drei Tagen hier abgeholt werden<<, informierte mich der Begleiter. >>Sei aufbruchbereit. Deine Eltern werden ausreichend entschädigt.<< Mit diesen Worten fuhr die Kutsche und mit darin mein Zukünftiger davon.
>>Scheiße<<, sprach mein Vater genau das aus, was mir soeben durch den Kopf gegangen war. Ich war die zukünftige König. Die baldige Frau eines Mannes mit dem ich noch kein Wort gewechselt hatte, der mich nicht angesehen hatte und für den ich nicht mehr als Luft sein würde. Tolle Zukunftschancen.

Bei uns auf dem Land wurde eine Hochzeit vollkommen anders gefeiert, als in den Städten oder gar dem Zentrum. Meine Vorstellungen von einer bunten Hochzeit mit Tanz, Gesang und Witz waren einfach nur noch Träume, die niemals in Erfüllung gehen würden.
>>Du meldest dich doch, oder ?<<, meine Mutter hielt mich an meinen Schulter von sich weg. In ihren Augen standen Tränen.
Ich nickte einfach nur, unfähig etwas zu sagen, dass nicht in einer Flucht von Tränen geendet hätte. Weinen hasste ich und in der Gegenwart von anderen schon gleich zweimal. Musste ich wohl von meinem Vater haben. >>Ihr auch<<, quetschte ich dann schließlich hervor. Das "ich will nicht" musste ich stark unterdrücken. Ich wurde nicht gefragt, Frauen hatten sogut wie keine Rechte und schon gar keine von meinem Stand. >>Ich liebe dich, meine Kleine<<, wieder drückte sie mich eng an sich, ehe sie mich meinem Vater übergab.
>>Pass auf dich auf<<, bat er mich und zog mich in eine knochenbrecher Umarmung. >>Melde dich...Und lass dich von denen am Hof nicht herum schubsen...Du kannst jederzeit wieder kommen<<, er hob mit seinem Zeigefinger mein Kinn an. >>Du bist und bleibst unsere Erstgeborene, unsere Tochter.<< Damit waren die Dämme, die meine Tränen zurückhalten sollten, gebrochen. Schluchzend brach ich in seinen Armen zusammen.
Eine halbe Stunde später hatte ich es geschafft mich auch von den drei Nervensägen zu verabschieden und saß in der Kutsche, die mich in mein neues Leben bringen sollte.
>>Angst ?<<, erkundigte sich der Mann, der letztes Mal den König und seinen Sohn begleitet hatte. >>Keine Sorge, Lukas ist nicht einmal so übel...Du wirst ihn mögen.<<>>Ich kenne ihn nicht einmal<<, meinte ich nur.
>>Heiratet ihr hier nicht fremde Männer ?<<, er wirkte erstaunt.
>>Doch, doch<<, beeilte ich mich zu sagen, >>aber hier hat jeder von jedem schon mal etwas gehört und sich mehrfach gesehen...Aber den Prinzen hatte ich bis vor kurzem nie wirklich gesehen und er nicht mal einen Gedanken an meine Existenz verschwendet.<<
>>Das mag stimmen<<, er nickte. >>Du warst die erste Frau, die er gesehen hat. Nachdem wir euer Dorf besucht hatten, meinte er nur, eine sei so schlimm wie die andere und gesagt, die Nächste, egal welche es ist, werde ich heiraten...Das...<<
>>...war dann wohl ich<<, verfollständigte ich seinen Satz. >>Sowas in der Art hatte ich mir schon gedacht.<<
Das Schloss war umgeben von einer riesigen Stadt. Ich, deren größte Häuseransammlung ein kleines Dorg gewesen war, staunte über all das hier nicht schlecht. Weiße Türme schwarzen Dächern ragten hinter den hohen Schlossmauern hervor.
>>Dein neues Zuhause für die nächsten Jahrzehnte<<, erklärte mein Beifahrer mir, ehe wir in den Burghof einfuhren. Kaum hatte Trevor, wie er mir seinen Namen verraten hatte, mir beim Aussteigen geholfen wurde ich von einer Scharr von Frauen umringt, die mich in ein Badezimmer führten und mir deuteten mich in das heiße Wasser zu setzten.
Heißes Wasser war bei uns eine Seltenheit und ich genoss das warme Nass, während an mir herum geschrubbt, geschniegelt und gebügelt wurde, um mich für die Hochzeit in wenigen Stunden herzurichten.

Die Haare kunstvoll hochgesteckt und in einem pompösen weißen Kleid stand ich nun vor dem Spiegel und wartete darauf, dass man mich holen würde.
Es war definitiv nicht zu vergleichen mit einer Hochzeit bei uns. Staunend berührte ich die Kette aus Diamanten, die mir vor wenigen Minuten die Königin höchstpersönlich angelegt hatte. So etwas teueres hatte ich noch nie gesehen, geschweigedenn getragen.
Hinter mir öffneten sich die Türen. Tief einatmend drehte ich mich um und stand Trevor gegenüber.
>>Keine Sorge<<, beruhigte er mich. >>Alles wird gut.<<
>>Das bezweifle ich irgendwie<<, ich lächelte leicht, fuhr ein letztes Mal über mein Kleid und ließ mich von ihm zu meiner Hochzeit und an den Altar führen.Prinz Lukas hatte ich bisher nur aus der Entfernung gesehen. Aus der Nähe sahen seine längeren blonden Haare und die blauen Augen umso besser aus. Sein schwarzer Anzug brachte die Haare und Augen nur noch mehr zum Leuchten.
Sanft nahm er meine Hand aus Trevors. Dann begann der Pfarrer zu sprechen. Mein Herz schlug laut in meiner Brust. Jetzt gab es kein zurück mehr.
>>Ich will<<, antwortete Lukas auf die Frage des Pfarrers, die mich zurück ins jetzt holte.
>>Und wollen Sie Rina Marvella Kartess den hier anwesenden Kronprinzen Lukas Mortimer von Centra zu ihrem angetrauten Ehemann nehmen, ihn lieben und ehren, bis das der Tod euch scheidet ? So antwortete mit ja ich will.<<
Ich hatte ja keine andere Wahl, oder ? >>Ja, ich will.<<
>>Dann erkläre ich Sie für Mann und Frau. Sie dürfen die Braut jetzt küssen.<<
Ich sah auf und verlor mich in der Tiefe seiner Augen. Vielleicht war diese Hochzeit doch keine so schlechte Idee gewesen. Dieses Funkel in seinen Augen verriet mir jedenfalls, dass es ihm genauso ging wie mir.
Er beugte sich vor und dann spürte ich, wie seine Lippen meine berührten und ich verlor mich in dem Gefühl seiner Lippen auf meinen. Um uns herum brach tosender Applaus auf.
Auf den Kronprinzen und die Kronprinzessin, auf ihre Liebe und auf ihre Zukunft.

Centra - Braut des PrinzenWhere stories live. Discover now