Prolog: Das Kennenlernen

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Es war der erste Schultag der 9. Klasse nach den Sommerferien. Ich saß im Klassenraum und wartete auf meine Lehrerin, Frau Bookhard. Die Tür öffnete sich und Sie trat mit dir und noch einem Jungen in den Raum. Ich beobachtete dich die ganze Zeit über, bis du dich hingesetzt hattest und mir nun gegenüber saßt. Als sich unsere Blicke trafen schaute ich verlegen weg und der Tag ging normal weiter. Ich erfuhr das Magdalena dein Name sei und stellte schnell fest das Chantal dich schon in Beschlag genommen hatte. Chantal war eine Person aus der Klasse die mich nicht wirklich mochte, was dazu führte das sie mich, dir gegenüber und eigentlich jedem, Schlecht redete.

Eines Morgens, als ich an der Bushaltestelle in der Nähe von meinem Zuhause auf den Bus wartete sah ich dich und deine Freundin ebenfalls auf den Bus warten. Ich freute mich. Jeden Morgen mit dir zur Schule zu fahren würde mir den Tag versüßen. Während ich euch vorsichtig aus dem Augenwinkel beobachtete, fragte ich mich wer deine kleinere Freundin sei. Sie hatte offensichtlich blond gefärbte Haare und war gefühlt zwei Köpfe kleiner als du. Du warst aber auch ziemlich groß für ein Mädchen. Ich würde schätzen so um 1,70 groß. Du hattest lange glatte Haare, welche ab der Hälfte abwärts ebenfalls blond gefärbt waren. Mit deiner blauen Jeans und dem Grünen, mit pseudo Pelz umrandete Kapuze, sahst du wie jedes andere Mädchen zu dieser Zeit aus. Es war die Mode in dem Jahr. Der Bus kam und wir fuhren in die Schule. Die nächsten Wochen waren ereignislos, bis drauf das Chantal überall rumerzählte das du und deine Freundin ein Liebespaar wäred.

Im Oktober stand das erste Praktikum an. Während ich mich fragte was du wohl machen würdest, Fing ich meines in dem örtlichen Supermarkt an. Ich konnte meine Überraschung kaum zügeln als ich dich dort gesehen hab. Doch bevor ich irgendwas weiter machen konnte warst du an dem Tag auch schon wieder weg. Am Abend habe ich dich dann angeschrieben über den Facebook Messenger, Deinen Facebook Account hatte ich schon vor Wochen herausgefunden.

„hey Magdalena! Hab gemerkt das wir im selben Markt unser Praktikum machen."

Zu meiner Überraschung antwortetest du mir recht schnell.

„Ja"

„Wieso machst du dein Praktikum dort?"

„weil meine Mutter hier arbeitet."

„und wieso bist du heute so schnell weg gewesen?"

„Ich war mit allem so überfordert. Ich kann nicht so gut mit Fremden sprechen."

Konnte das sein? Das ich jemanden gefunden hatte der ähnliche Probleme hatte wie ich? Wir schrieben noch eine Weile über unsere Probleme und Ängste. Als das Praktikum sich dem Ende neigte, hatte wir schon viel voneinander preisgegeben. Doch als das Praktikum vorbei war und die Schule wieder anfing schrieben wir nur noch selten.

Als wir eine Mathearbeit wiederbekommen hatten, welche wir vor dem Praktikum geschrieben hatten, sollten wir sie alle berichtigen. Ich stellte fest das du zwar Mündlich nicht sonderlich gut warst, ich schob das drauf das du neu seist, dennoch Schriftlich ziemlich gut warst. Dennoch bot ich dir an, sie für dich zu berichtigen. Du nahmst dankend an und ich begann. Nach etwa zwei Stunden war ich fertig und hatte sie eingescannt und dir geschickt. Es war das erste Mal dass ich eine Arbeit so sorgfältig berichtigt hatte.

Chantal zog dich und deine Freundin weiter mit dem Gerücht das ihr zusammen wäred auf und du schriebst mit mir darüber. Ich wäre es nicht auskotzen oder aufregen nennen, soweit war unsere Bekanntschaft nicht. Ich versuchte dir zu erklären wie es dazu gekommen war, dass Chantal mich nicht leiden könne und du erklärtest mir das da nix zwischen dir und deiner Freundin Isa laufen würde. Jetzt wusste ich wie sie hieß. Isa und Magdalena. Du erzähltestest mir wie einsam du doch in Wirklichkeit warst und wie sehr du dir eine BFF in der Klasse wünschtest. Isa war erst in der 7. Klasse und konnte daher nur in der Pause mit dir abhängen. Im Laufe der Wochen bot ich mich immer wieder als Pausenbegleiter, Freund zum Quatschen an, doch dies lerntest du immer ab. Ich war nicht sonderlich beliebt in der Klasse und seit dem Chantal lügen und Übertreibungen über mich rum erzählte, wurde es nur schlimmer. Du hattest angst die Klasse würde sich ebenfalls gegen dich stelle. Dies konnte ich natürlich verstehen, dennoch wollte ich für dich da sein. Ich wusste nicht wieso ich alles für dich machen wollte. Ich mein, ich hab dir die Arbeit korrigiert, hab dir zugehört, bzw. alles Gelesen was du mir geschrieben hast und wollte das es dir in der Klasse besser geht. Ich konnte die Gefühle dir gegenüber nicht einordnen. Während eines Chats konnte ich nicht mehr.

„Ich mag dich und ich weiß natürlich, dass so ein hübsches Mädchen wie du niemals auf jemanden wie mich stehen würde."

Darauf hattest du dann nicht mehr geantwortet.

Ein paar Tage später, als ich in die Schule kam, wurde ich bereits mit Gelächter empfangen. Jeder aus der Klasse wusste was ich für dich empfand. Ich erfuhr, dass du einen Screenshot von dem Chat gemacht hattest und den wieso auch immer an Chantal geschickt hattest. Die hatte es zweien ihrer Freundinnen geschickt und dann wusste es auch schon jeder. Nicht nur mich zogen die aus der Klasse auf, sondern auch dich. Es war ja so peinlich das Ich dich „lieben" Würde. Schnell tat ich es als Test ab. „Ich wollte wissen wie lange es dauert bis die ganze Klasse davon erfahren würde." Es tat mir so leid dass du wegen mir so aufgezogen wurdest. Ich wollte dich bloß aufmuntern, dir mitteilen, dass jemand da ist der dich mag und du nicht immer denken müsstest das dich niemand mögen würde. Daraufhin hatten wir eine Weile keinen Kontakt mehr. Ich weiß nicht wie und wann wir wieder mit einander schrieben, aber das taten wir. Ich erfuhr, dass du wirklich enttäuscht von Chantal warst und dich jetzt noch weniger trautest was mit mir in der Schule zu machen. Auf den folgenden Ausflug zur Stadtbibliothek bist du nicht mitgekommen. Du wolltest nicht alleine sein, du hattest Angst, dass niemand mit dir in eine Gruppe möchte und mit mir wolltest du erst recht nichts innerhalb der Klasse machen. So ging ich wohl oder übel alleine zu diesem Ausflug. War ein keiner gruppe und musste alles alleine machen. Mittlerweile wusste ich, dass du eine Busstation vor meiner wohntest und am Anfang nur an meiner eingestiegen warst, wegen Isa. Ich wusste sogar in welchem Haus du wohntest. Deshalb blickte ich aus dem Fenster der Stadtbibliothek, welche schräg gegenüber von deinem zuhause lag, in Richtung des Hauses und wünschte mir das du bei mir wärst.

Einige Wochen später, es war Ende Januar, der 21.01.2016, war das Sportfest. Du hattest aus bekannten Gründen nicht wirklich Lust drauf da hin zu gehen aber musstest. Isa lies den Tag in der Schule sausen. Sie hätte eigentlich ganz normal Schule gehabt, da am ersten Tag des Sportfestes lediglich die Klassen 8, 9 und 10 antraten. Die Klassen 5, 6 und 7 sollten am nächsten Tag dran sein. Das lag daran dass die Sporthalle zu klein für die ganze Schule war. So saßen du, ich und Isa auf der Tribüne und schauten zu. Wir mussten zum Glück nicht mitmachen, da alle Teams schon voll waren. Wir redeten und tauschten gegenseitig Nummern aus. Ich hatte nun Isa's und deine Nummer und wir konnten über Whatsapp schreiben. Insgeheim war ich froh endlich deren Nummern zu haben, einerseits da ich den Facebook Messenger nicht mochte und andererseits da ich jetzt versuchen konnte über Isa an Informationen über dich heran zu kommen. Chantal, die irgendwo in der Nähe gehockt hatte kam wieder an und mobbte uns. Du musstest dich zusammen reißen nicht weinend weg zu laufen. Doch als sie dir etwas an den Kopf geworfen hatte bist du weg gewesen. Wir haben noch etwas Geschrieben und ich machte Frau Bookhard klar was so eben passiert war. Dennoch war sie nicht begeistert das du einfach gegangen warst. Ich versuchte dich zu beruhigen und schrieb mit dir bis du zuhause warst. Isa ist mit dir gegangen und dann auch nach Hause. Nun saß ich da und überlegte mir was ich nun machen sollte.


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⏰ Last updated: Dec 12, 2017 ⏰

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Magdalena, die Liebe meines LebensWhere stories live. Discover now