BETRAYAL

נכתב על ידי AlloraFiore

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Triggerwarnung! Das Buch spricht Themen wie Missbrauch, häusliche Gewalt, Drogenkonsum, SVV, Suizid und psyc... עוד

R Y O U
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XLIII
S O R A Y A
C A S T - I N T E R V I E W
C A S T - A N S W E R S

XXIII

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נכתב על ידי AlloraFiore

× 18 Days ×
× Aya ×

Als liefe ich auf Wolken, betrat ich die Station und steuerte auf den Aufzug zu. Heute hatte ich wirklich keine Lust die Treppen zu nehmen. Noch dazu wartete oben jemand auf mich. Jemand bestimmtes. Seinetwegen war ich heute Morgen wie ein eifriger, verliebter Teenager aus dem Bett gesprungen. Selbst die Fahrstuhlfahrt kam mir heute viel zu lange vor, denn meine Vorfreude aufs Arbeiten konnte ich kaum in Grenzen halten.

Als ich dann endlich in der Garderobe angekommen war und meinen Mantel aufhängen konnte, fiel mir schnell auf, dass alle versammelt vor der großen Wandtafel, die die wichtigsten, noch offenen oder schon abgeschlossenen Fälle sortiert hängen hatte, standen.

Ich erkannte Val, Morris und Kian. Sie hielten sich etwas zurück und als ich mich ihnen näherte, erkannte ich, dass Val einen Papierblock in der Hand hielt und sich leicht zitternd Notizen machte. «Hey, was ist los?» Ich quetschte meine Wenigkeit zwischen Kian und Morris und schaute dem Aschblonden unsicher in die Augen.

Bevor er mir aber antworten konnte, drehte ich mich auch zur Wandtafel und erkannte Magnete, die zwei Namen ausschrieben. Mir wurde kotzübel. Kian und Maximilian. Mir schlug es innerhalb weniger Sekunden ein. Er war hier gewesen.

Mich umhüllte wieder diese Kälte, die ich mit ihm verband und etwas zu hektisch drehte ich mich zu Kian, der beunruhigt um sich schaute. So, als würde er nach der Falle suchen, die für ihn platziert wurde. Auch Max, der nicht weit von uns entfernt mit Fynn dort stand, hatte einen unruhigen und verängstigten Blick aufgesetzt.

«Ihr zwei müsst von hier verschwinden. Jeder muss hier raus. Wir alle könnten in eine Falle treten», kam es von meinen Lippen, die vorlauter Kälte und Furcht immer trockener und spröder wurden. Kian schien etwas neben der Spur, was vollkommen verständlich war. Schließlich stand sein Name, geschrieben von einem Killer, an der Wandtafel.

Er brauchte also eine Weile, bevor er mir nickend zustimmte und sich zu Val und Morris drehte. Wir alle waren uns einig, jedoch hatte Haze andere Vorstellungen. «Okay, am wichtigsten ist es jetzt, dass wir alle Ruhe bewahren. So können wir es vermeiden eine Falle ungewollt auszulösen.» Es wurde ganz still. Jeder wandte sich an unsere Vorgesetzte und wir hatten keine Wahl. Wir mussten dasselbe tun.

«Am besten verlassen wir nacheinander das Abteil und warten draußen. Außer-» Ihr Blick flog über ihre Mitarbeiter und er stoppte bei Morris. «Mister Hellding und Mister Walker. Sie helfen beim Suchen der Fallen. Seien Sie aber vorsichtig.» Ich richtete mich schnell auf und suchte den Blick von Haze mit meinem.

Das konnte ich nicht zulassen. Und, wenn sie meine Teammitglieder hierfür benutzen möchte, dann bitte auch mich. «Ich helfe auch mit», sagte ich laut und deutlich, sodass mich alle hören konnten. Hazes Blick klebte förmlich an mir, aber sie blieb schweigend. «Ich auch», kam es dann von Val, die sich neben mich stellte. «Wir sind ein Team und sollten stets zusammenarbeiten», argumentierte sie und ich nickte synchron mit Morris.

Kian hingegen sah nicht wirklich erfreut über unsere Loyalität aus. Ich spürte seine Hand, die langsam mein Handgelenk umschlang und sachte zog er mich an sich heran. «Bist du blöd? Begib dich doch in Sicherheit, wenn du schon die Möglichkeit dazu hast.»

Trotzig, wie ein kleines Kind schüttelte ich meinen Kopf. «Dein Name steht auf der Tafel. Ich werde keinen Millimeter von deiner Seite weichen, verstanden?» Ich konnte aus seinen Augen ablesen, dass er noch immer nicht damit einverstanden war, aber ich ließ ihn nicht kontern, denn ich wandte mich schnell an Val und Morris, die beide nicht wirklich euphorisch dastanden.

Das Abteil leerte sich laufend und die Luft verlor an Spannung, da ich nicht mehr die Furcht aller anderen auf meiner Brust zu spüren bekam. Nur noch meine eigene und die meiner Teammitglieder. Kians Hand, die vorhin noch um mein Handgelenk geschlungen war, hatte sich in meine Hand geschlichen und schenkte meinen Fingern Geborgenheit.

Gut so. Er durfte sich keinen Millimeter rühren. Und wenn schon, dann nur mit mir zusammen. Haze gesellte sich vorsichtig zu uns. Auch in ihrem Gesicht konnte man Unsicherheit erkennen. Ein ziemlich ungewohnter Anblick für mich und die anderen. «Am besten starten wir mit den jeweiligen Büros. Aber bitte, schaut, wo ihr hintretet und was ihr anfasst.»

Auch, wenn sie gewisse Unsicherheit widerspiegelte, blieb sie ernst und ließ uns gleich wieder allein zurück. Aber ich wusste, dass sie tief in ihrem Inneren Angst um sich und auch um uns vier hatte. Da versteckte sich definitiv ein Herz in ihrer Brust.

«Okay, dann machen ich und Aya Max Büro und Kian und Morris Kians», dirigierte Val, die ihren Papierblock wegräumte und sich an mich wandte. «Ich würde aber gerne mit Kian zusammenarbeiten», murmelte ich leise, denn eigentlich war ich mir im Klaren, dass es in einer Situation wie dieser wichtigeres gab.

Aber ich wollte selbst sichergehen, dass ihm nichts passierte. Um ehrlich zu sein, wollte ich, dass alle drei von hier verschwanden und ich das allein tat. Der Gedanke, dass ihnen etwas passieren könnte, ließ meine Fingerspitzen unschön kribbeln. Anders, als sie es bei Kians Nähe taten.

«Ach komm, Aya. Übertreib jetzt nicht. Kian ist ja nur ein paar Meter von dir entfernt.» Vals Stimme klang gereizt und genervt. Ich wusste, dass ich einen Streit provozieren würde, würde ich jetzt kontern und genau deshalb ließ ich Kians Hand aus meiner gleiten und sah ihm sanft lächelnd entgegen, als ich mich neben Val stellte, die das alles mit gleichgültigem Blick beobachtete.

«Lächerlich», zischte sie und zog mich mit zu Max Büro. Brenzlige Situationen können Menschen verändern und das passierte jetzt gerade vor meinen eigenen Augen. Val war ein ganz nettes Mädchen, aber unter Druck kam eine Diva hervor, die alles und jeden verabscheute oder hinterfragte.

Und genau das kann zu noch schlimmeren und gefährlicheren Situationen führen. Denn ihre Stimmungsschwankungen können mit anderen zusammentreffen und das kann zu Konflikten führen. Nein, sie kollidierte nicht mit mir.

Aber dafür mit jemandem, der wohl gerade am meisten unter Druck stand. Seine eisblauen Augen verrieten ihn gnadenlos und vielleicht bildete ich mir das bloß ein, aber die Tatsache, dass ich ohne ihn Max Büro betrete, ließ ihn nur noch unruhiger werden.

«Schau, dass du deine Hormonschwankungen in den Griff bekommst», floss es ihm aus seinem Mund, als wäre es das tödliche Gift einer Schlange. «Meine Hormonschwankungen?!» Val drehte sich zu ihm um und zog mich immer noch mit sich mit. Mein Unterarm würde das nicht überleben.

«Halt die Klappe, Kian. Deinetwegen stehen wir doch hier.» Morris und ich sahen uns hilflos entgegen. Wir sollten diese Diskussion drosseln, bevor sie das Geschwindigkeitslimit überschreitet und es dann wirklich zu einer schrecklichen Kollision kommt. «Hey, jetzt ist wirklich nicht der richtige Zeitpunkt dafür, Leute», mischte sich Morris ein, der neben Kian eher schmächtig aussah.

Ich zog etwas an Vals Arm, denn sie lief geradewegs auf Kian zu. «Meinetwegen? Kann ich etwas dafür, dass mein Name auf der scheiß Tafel steht?!» Morris umgriff Kians Oberarm, aber er zog ihn einfach mit sich mit, als er einen Schritt auf mich und Val zukam.

Vielleicht wäre es besser, wenn Morris und ich die Plätze tauschen würden. Er hatte sicherlich größere Chancen zu Val hindurchdringen zu können. Und bei mir war es dasselbe bei Kian. «Das habe ich nicht gemeint, du Aschenbecher!»

Sie ließ mich los und zeigte mit ihrem Finger auf mich und dann auf Kian. «Nur, weil du ihr eine verfickte Hirnwäsche verabreicht hast und sie nur noch mit ihren Brüsten denkt, wenn sie dich sieht, stehe ich jetzt hier.» Etwas überrumpelt von ihrer Wortwahl zuckte ich zusammen.

«Wie bitte?!» Kian riss sich von Morris los und sah auf Val herab, doch sie wich keinen Zentimeter zurück. Solche großen Eierstöcke möchte ich auch haben. «Du stehst hier, weil du dich verdammt nochmal selbst dazu bereitgestellt hast!»

«Ey, kommt schon, Leute. Das muss jetzt echt nicht sein», versuchte ich dazwischenzureden. Aber nur eins der beiden Augenpaare widmete sich meinem. Und ich hoffte, dass Kian mir ansehen konnte, wie sehr ich wollte, dass sie aufhörten.

«Ich stehe hier, weil ich Aya nicht allein dastehen lassen wollte. Aber sie steht hier, weil du dich in ihren Kopf gebohrt hast.» «Valeria, bitte. Das können wir doch später klären, nicht wahr?», versuchte ich es wieder und ich war froh darüber zu sehen, dass Kian sich beruhigt hatte.

Offensichtlicher Weise suchte Valeria einfach nach einem Schuldigen, denn sie konnte mit dem jetzigen Druck nicht umgehen. Und wahrscheinlich handelt es sich bei diesem Druck nicht nur um das, was jetzt vor sich ging, sondern um den ganzen Fall, der den Killer betrifft.

Sie war einfach komplett überfordert und jetzt lag es an ihren Teammitgliedern sie zu beruhigen und ihr zu helfen. «Wenn du nicht hier sein willst, kannst du auch einfach gehen», brummte Kian, dem es wohl doch schwerfiel in einem freundlichen Ton zu sprechen.

Kurz blieb es still, bis Val sich kerzengerade aufrichtete und mit hohem Kinn nickte. «Genau das werde ich jetzt tun.» Ich wollte sie zurückhalten, doch sie sah mich bittend an. So als würde sie selbst verstehen und kapieren, dass es ihr hier zu viel war.

Da konnte ich ihr nicht reinreden und genau deshalb blieb ich an Ort und Stelle stehen. Kian und Morris gesellten sich zu mir und ohne wirklich darüber nachzudenken, schlang ich meine Arme um den Bauch des Aschblonden.

Morris trat unsicher von einem Fuß auf den anderen und seufzte dann laut aus. «Ich begleite sie, okay?» Kian und ich nickten und um in Kians Gesicht sehen zu können, legte ich meinen Kopf in meinen Nacken.

Als hätten wir beide denselben Gedanken gehabt, blickte er zeitgleich auf mich herab und das entlockte uns beiden ein sanftes Lächeln. «Hier geht es jetzt zum Beispiel genau darum», fing ich an und flüsterte es gegen seine Lippen. «Du kannst nicht nachvollziehen, wie sie sich fühlt und was sie denkt. Genauso, wie sie nicht wissen kann, was in deinem Kopf vorgeht.»

Ich sprach über Kians Ziel auch so denken zu können und er rümpfte seine Nase, nachdem sie kurz meine berührt hatte. «Das ist verdammt schwer, Aya. Vor allem, wenn man grundlos beschuldigt wird.» Ich löste einen Arm von seinem Bauch und strich ihm eine Strähne, die ihm über sein rechtes Auge hing, zurück.

«Ihr beide habt scheiße reagiert», zuckte ich mit meinen Schultern. Ändern konnte man es jetzt sowieso nicht mehr. Wir lächelten uns verschmitzt entgegen und die Verlockung war riesig. Ich hätte ihn am liebsten geküsst, aber kurz vor seinen Lippen stoppte ich und erinnerte uns beide an die Tatsache, dass wir eigentlich nach Fallen suchen müssten.

«Stimmt. Voll vergessen, dass mich jemand töten will», scherzte Kian, als er sich von mir entfernte und wir steuerten gemeinsam auf sein Büro zu. «Aber stimmt es?», fragte er beiläufig nach, als wir den Boden unter seinem Schreibtisch untersuchten.

«Was denn?» Ich band mein Haar zu einem Zopf zusammen und suchte an der Unterseite des Stuhls nach einem Auslöser. «Na ja», fing er an und hob die Pflanze, die in der Ecke stand, vorsichtig an. «Das mit der Hirnwäsche und dass du nur noch mit deinen Brüsten denkst, wenn du bei mir bist.» Mir entfloh ein klangvolles Lachen und ich schüttelte meinen Kopf. «Glaub mir, ich denke momentan mit etwas ganz anderem als mit meinen Brüsten, wenn ich bei dir bi-»

Ein lauter, dumpfer Knall ertönte und Vals Schrei füllte das ganze Abteil. Kian und ich ließen alles stehen und liegen. Und das nur, um mit aufgerissenen Augen sehen zu können, wie der komische Schrank mit den gefährlich spitzen Nieten, den ich mal erwähnt habe, auf einer nun regungslosen Valeria lag.

Langsam bildete sich eine Blutlache um ihren Körper. Ich wusste nicht, was ich tun sollte und traf kurz auf Morris Blick, der völlig unter Schock vor ihr stand und am ganzen Körper zitterte. Kian, neben mir, hatte wohl vergessen, wie man atmete, denn er stand stocksteif da. Komplett mit der Situation überfordert. So sehr überfordert, dass sich sein Gesicht keinen Millimeter regen konnte.

Erst als ich mich rührte, meine Hände auf meinen Mund presste und in Tränen ausbrach, schaffte er es aus seiner Starre zu brechen und schwungvoll, aber doch so sanft wie ich mir Wolken vorstelle, zog er mich an sich ran und drehte uns beide von dem schrecklichen Bild weg.

Genauso wie damals, als der Polizist vor unseren Augen in die Falle getreten war.

Ups?

Na ja... Hab'n neues Cover gemacht. Wie findet ihr es?

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