"Oh, hey Jungkook! Du siehst aber fertig aus, ist alles in Ordnung?", ganz Jin-like kommt er sofort kümmernd auf mich zu und betrachtet mich besorgt.
Unangenehm kratze ich mich im Nacken, fahre mir nervös erneut durch die Haare.
"Alles gut, ich brauche nur dringend 'nen Kaffee", ich versuche ein leichtes Lächeln. "Ist momentan viel Arbeit mit den Kleinen", hänge ich noch dran, damit er keinen Verdacht schöpft.
Verstehend nickt er. "Da hast du Recht, ihre Probleme werden nicht weniger. Aber du kümmerst dich doch gut, die Kleinen mögen dich", lächelt er mich am Ende aufmunternd an.
Fast verschlucke ich mich an meiner eigenen Spucke. Wenn du wüsstest...
"Danke Jin", lächle ich gefaked zurück, verbirge meine Zerknirschtheit hinter den nach oben gezogenen Mundwinkeln.
Leicht nicke ich mit dem Kopf, schlängele mich an ihm vorbei in Richtung Kaffemaschine.
Mit aufgeplusterten Wangen drücke ich den Knopf, bevor ich die Luft wieder durch die Lippen entweichen lasse.
Mein Magen dreht sich, Jin ist so ziemlich die schlechteste Variante der Personen, der ich hätte begegnen können. Er hätte jetzt ruhig mal Unterricht haben können.
"Wo wir gerade von den Kleinen reden, ich würde gerne nochmal mit dir über Yoongi und Jimin reden."
Zum Glück stehe ich mit dem Rücken zu Jin, sodass er meinen gerade nicht besonders neutralen Gesichtsausdruck nicht sehen kann.
Schleichend drehe ich mich um, setze einen professionellen Gesichtsausdruck auf und verbanne meine Unsicherheit in mein innerstes.
Langsam lehne ich mich gegen die Theke, mein Kaffee beginnt mit einem leisen plätschern in die Tasse zu laufen.
"Ja?", gebe ich möglichst sachlich von mir.
"Ich hab dir ja letztens schon erzählt, dass die beiden im Unterricht recht abwesend wirken und ich habe vorhin Herrn Jung getroffen, der die beiden gesucht hat. Anscheinend kamen sie eine halbe Stunde zu spät", erzählt er, schaut mich mit einem was-hälst-du-davon-Blick an.
Meine Gesichtszüge sind wie eingefroren. Oh Shit.
Mich räuspernd nehme ich den fertigen Kaffee in die Hand, werfe diesem einen sehnsüchtigen Blick zu und setze mich schließlich zu Jin an den Tisch.
"Das geht natürlich überhaupt nicht. Ich hatte eigentlich das Gefühl dass es besser wird?", rede ich mich schnell heraus, übergebe die Aufgabe des Redens so schnell wie möglich wieder an Jin.
Dieser schaut nachdenklich, während ich endlich einen Schluck von meinem Kaffee nehmen kann. Göttlich.
"Ja, das dachte ich eigentlich auch", überlegend schaut er ins nichts. "Vielleicht kannst du nochmal mit ihnen sprechen? Ich denke es wäre hilfreich, wenn du eine Therapiestunde mit beiden zusammen abhälst."