Ich steige aus meinem geparkten Auto aus und sehe mir das Studio erstmal genauer an. Hätte man mir vor ein paar Wochen gesagt, dass ich heute, nach über 2 Jahren, Shawn endlich wieder sehen würde hätte ich es vermutlich nicht geglaubt.
Ich habe ihn unglaublich vermisst, dennoch war die Pause zwischen uns nötig. Damals wollte ich es mir nicht eingestehen, aber jetzt mit etwas Abstand betrachtet, muss ich gestehen, dass ich mich während der Arbeit an dem Song in ihn verliebt hatte.
Es gab immer wieder Momente, in denen ich die Hoffnung hatte, dass er vielleicht auch wie ich fühlen würde, Momente, in denen wir uns näher kamen. Aber vermutlich hatte ich damals einfach zu viel in sein Verhalten hinein interpretiert und war noch sehr naiv.
Es hatte mich innerlich kaputt gemacht ihn jeden Tag zu sehen und doch so weit entfernt von ihm zu sein, ihn belügen zu müssen und in Interviews jedes mal wieder zu betonen, das wir nur Freunde sind.
Die Pause hat mir geholfen wieder klar denken zu können und mich auf mich selbst zu konzentrieren. Außerdem habe ich in dieser Zeit Nick, meinen Freund den ich über alle Liebe, kennengelernt. Er hat mir sehr dabei geholfen wieder zu mir selbst zu finden und aus meiner Selbstmitleid Phase heraus zu kommen.
Ich bin endlich wieder glücklich und unbeschwert wie früher. Als Island Rekord dann vor ein paar Wochen angefragt hatte, ob ich Lust hätte wieder mit Shawn zusammen zu arbeiten, fiel mir die Entscheidung leicht.
Gutgelaunt mache ich mich auf den Weg in das große Aufnahme Studio vor mir. Mit jedem Schritt steigt meine Aufregung. Ob er sich freut mich wieder zu sehen? Hat er sich sehr verändert? All diese fragen rauschen mir durch den Kopf und sorgen dafür das ich immer nervöser werde.
Als ich vor der Türe mit der Nummer sieben ankommen, atme ich noch ein letztes Mal ein und aus um ich zu beruhigen. Dann betrete ich den großen Studio Raum.
"Oh hey Camila, schön dich wieder zu sehen", begrüßt mich Andrew, Shawns Manager, fröhlich. "Hey Andrew, auch schön dich wieder zu sehen!", antworte ich dem älteren Mann freundlich und sehen dann durch das große Fenster in das Studio.
Und dann sehe ich ihn. Shawn, meinen besten Freund, die Person die ich in den letzten Jahren so unglaublich vermisst habe. Genau in diesem Moment beginnt er zu singen, erst jetzt bemerke ich, wie sehr ich seine Stimme vermisst habe.
Seine Haare sind ein Stück länger als früher, ein paar der Strähnen hängen ihm leicht ins Gesicht, was ihm meiner Meinung nach unglaublich gut steht. Außerdem sind seine Arme viel muskulöser und er wirkt an sich viel selbstbewusster. Shawn der mich bis jetzt nicht bemerkt hat, da er wie so oft, wenn er singt seine Augen geschlossen hat, blickt plötzlich auf und unsere Augen treffen sich.
Augenblicklich hört er auf zu singen und seine Augen beginnen zu strahlen. Genau an dieses Stahlen in seinen Augen hatte ich mich in den vergangenen Monaten und Jahren so oft erinnert und es hatte sich kein bisschen verändert, seit ich es das letzte Mal gesehen hatte.
Er lächelt mich überglücklich an und kommt dann aus dem Studio zu mir gelaufen. Als er bei mir ankommt, zieht er mich in eine Umarmung und flüstert "Hey.". Völlig unvorbereitet treffen mich in diesem Moment all die Erinnerungen, all die Gefühle und all die Sehnsüchte die ich so lange Zeit verdrängt hatte.
Alleine durch diese eine Berührung und sein sanft geflüstertes Hey, fühle ich mich zurückversetzt in die Zeit in der ich mir nichts sehnlicher als seine Berührung gewünscht hatte.
All die Stunden, in denen ich weinend an ihn dachte, all die Zeit, in der ich mir verboten hatte an ihn zu denken, all die verdrängten Erinnerungen an unsere gemeinsame zeit spielten sich in Gedanken immer wieder ab.
Ich weiß nicht wie lange wir einfach nur so da standen, eng umschlugen in unserer ganz eigenen Welt. Doch als die erste Träne sich den weg aus meinen Augen bahnt, löst ich ihm von ihm. Noch immer stehen wir uns nah gegen über und er sieht mir mit einem undefinierbaren blick in die Augen.
Vorsichtig hebt er seine Hand und wischt mir die Tränen, die noch immer ihren weg aus meinen Augen finden weg. Dann zieht er mich nochmal in seinen Arm und flüstert, " Verlass mich nie wieder so lange", mein Herz setzt einen schlag aus, meine Körper überzieht sich mit Gänsehaut und in meinem Bauch flattern schon die ersten Schmetterlinge, als ich realisiere, was er gerade gesagt hat.
Doch dann denke ich an Nick und löst mich abrupt von Shawn. Ich darf und ich will nicht mehr so auf Shawn reagieren. Ich liebe Nick und ich bin ihm unglaublich dankbar dafür, wie er für mich da ist und mich immer unterstützt.
Ich bin glücklich oder zumindest dachte ich es bis jetzt. Aber der verwunderte vielleicht auch verletzte blick mit dem Shawn mich grade angesehen hat als ich mich von ihm löste hinterlässt ein Stich in meinem Herzen.
Ohne seine starken Arme um mich, fühle ich mich einsam, hilflos und so unglaublich verloren. In meinem Herzen spüre ich das Loch, dass Shawn vor über zwei Jahren hinterlassen hatte und welches ich so sehr versucht hatte zu schließen, immer mehr aufbrechen.
Erst als sich Andrew räuspert schaffe ich es, meine Gedanken und die Gefühle, die so plötzlich über mich herein gebrochen waren wieder wegzuschieben und meine über die Zeit hinweg perfektionierte Maske aufzusetzen. Auch Shawn scheint in Gedanken gewesen zu sein, denn er schaut ähnlich erschrocken auf und sieht zu seinem Manager.
"Also da wir nun alle versammelt sind können wir über den Song reden.", setzt er einfach fort und deutet auf die Plätze neben sich, auf die wir uns fallen lassen. Nach etwa einer halben Stunde hatten wir die Termine alle durch gesprochen und Andrew gibt mir den Text des Songs, den ich zu Hause üben soll.
Anschließend verabschiede ich mich von Andrew und umarme Shawn flüchtig bevor ich das Studio schnell verlasse. In meinem Auto angekommen atmet ich erstmal aus und lasse meinen Kopf in meine Hände fallen. Ein paar Minuten sitze ich einfach nur so da und versuche meine Gedanken zu ordnen. Dann hebe ich meinen Kopf wieder und verdränge alle Gedanken zurück in die kleine Ecke meines Herzens.
Anschließend fahre ich los in Richtung meiner Wohnung in der Nick bereits auf mich wartet. Bevor ich die Haustüre aufschließe, fahre ich mir noch einmal durch die Haare und verdränge die letzten Gedanken, dann schließe ich auf. "Hey Schatz, ich bin wieder da!", begrüße ich Nick, der auf der Couch sitzt und Fußball schaut, mit einem schnellen Kuss.
"Hey, na wie wars?", fragt er mich lächelnd und zieht mich neben sich. "Ganz gut, denke ich.", lüge ich Nick zögernd an, aber was hab ich schon für eine andere Möglichkeit. Nick ist extrem eifersüchtig und bei Shawn hat er schließlich auch nichts zu befürchten.
Und außerdem war das sicher nur ein kleiner komischer Moment ich bin mir sicher, dass nächste Mal ist alles wie früher zwischen uns. "Ach Cami, über was denkst du den so angestrengt nach?" reißt mich Nick aus meinen Gedanken und lächelt mich sanft an. "Woher.. ?", will ich fragen werde aber von ihm unterbrochen. "Wenn du über etwas nachdenkst, legst du deine Stirn immer leicht in falten", erklärt mein Freund lächelnd und küsst mich auf die Wange.
Doch anstatt mich über die Aufmerksamkeit meines Freundes zu freuen, kommt in mir ein schlechtes Gewissen auf. Er ist so fürsorglich und mir fällt nichts Besseres ein, als wieder in mein altes Muster zurückzufallen.
"Camila?, was ist den heute los mit..." weiter kommt Nick nicht da ich meine Lippen auf seine Presse und ihn somit zum Schweigen bringe. Erst sieht mich Nick überrascht mit weit aufgerissen Augen an, erwidert den Kuss anschließend aber schon nach wenigen Sekunden grinsend.
Doch etwas war anders als sonst, es fühlte sich nicht richtig an, nicht so vertraut wie sonst, wenn wir uns küssen. Aber trotzdem unterbreche ich den Kuss nicht und drücke mich stattdessen näher an ihn. Ich verdränge das komische Gefühl aus meinem Kopf und knabbere leicht an seiner Unterlippe. Nun werden unsere Küsse immer fordernder und unsere Zungen kämpfen um die Dominanz, die eindeutig Nick gewinnt.
Endlich gelingt es mir meinen Kopf komplett auszuschalten und mich nur auf Nick zu konzentrieren. Welcher mich nur kurze zeit später auf seinen Schoß, zieht und begingt an meinen Hals zu saugen. Während sich meine Hände in seine Haare krallen wandern seine Hände langsam unter mein Shirt und streichen mir über meinen Körper.
Als er höher wandern will, nutze ich diese Chance und beginne seinen Hals entlangzuküssen und dabei immer weiter hinunterzugehen. Provozierend drücke ich mich gegen seinen trainierten Körper so das er stöhnend seinen Kopf in den Nacken legt.
Es dauerte nicht lange und ich ziehe Nick sein graues T-Shirt, das er noch bis eben getragen hat über den Kopf. Ich zeichne seinen Sixpack nach, während ich ihn wieder auf den Mund küsse und mit einer Hand leicht an seinen Haaren ziehe. Er wollte mir grade mein Shirt ausziehen, als mein Handy einen Ton von sich gibt und ich mich von ihm löse.
Genervt stehe ich auf und sehe auf mein Handy, welches ich auf dem Couchtisch abgelegt habe. Auf dem Display wird mir eine Nachricht von Shawn angezeigt.
Hey Cami, können wir reden?
Ich kann nicht verhindern, dass meine Gedanken wieder zu Shawn wandern. "Wer hat geschrieben?", fragt Nick hinter mir interessiert und reißt mich damit aus meinen Gedanken. "Ach, dass war nur Shawn.", antworte ich ihm dieses Mal ehrlich und tippe schnell eine Antwort.
Hey, ja ok wann und wo?
Dann stecke ich mir mein Handy in die Hosentasche und wende mich wieder Nick zu, der sich Mittlerweile wieder mit dem Fernseher, in dem noch immer Fußball läuft beschäftigt .
Nachdem ich meinen Freund eine Weile lang dabei beobachtet habe, wie er seine Lieblingsmannschaft anfeuert und dabei herum springt, wie ein kleines Kind beschließe ich, in die Küche zu gehen und etwas zu kochen.
Als ich damit fertig bin, bringe ich Nick einen Teller mit dem essen und setzte mich mit meinem Teller wieder neben ihn auf die Couch. Während wir noch ein paar Folgen einer Serie schauen, kuschle ich mich an Nick und schlafe erschöpft von diesem Tag ein.
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Herzlich willkommen bei meiner neuen Geschichte, ich würde mich sehr über Feedback von euch freuen.