Rainbow Veins [boyxboy]

By Laufmasche

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Quentin hegt gegenüber vielen Sachen eine leidenschaftliche Abneigung: Teenager-Partys, übermÀßiger Alkoholko... More

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By Laufmasche


*Quentin POV*


Die restlichen Tage der Woche passierte nichts Außergewöhnliches, wie immer eigentlich. Aber das übliche reichte mir schon vollkommen aus, das war schon anstrengend genug und schaffte es mir jeglichen positiven Gedanken aufs Wochenende zu rauben.

Meine Schwester erzählte mir jeden Tag wie toll Derek doch wäre, wie gut er doch aussieht und das er ein Sixpack besaß. Woher sie das wusste, wollte ich lieber gar nicht wissen. Das war ein Thema für ein Gespräch was wir wohl niemals führen sollten. Und überhaupt: Warum sollte es mich interessieren ob ein 14 jähriger ein Sixpack besaß? Ich bin 18, schon alleine beim kleinsten Gedanken daran, komme ich mir wie ein Straftäter vor.

Von Adam durfte ich mir jeden Tag anhören, das Sarah langsam erwachsen wurde und es völlig normal war, was ich schon schnalle nur nicht wirklich wahrhaben will. Und er wollte unbedingt wissen woher sie wusste dass Derek ein Sixpack besaß. Was war nur los mit ihm? Er wusste auch nicht was angemessene Fragen waren.

Ophelia war verrückt wie immer und sie fing an immer mehr von Phillip zu reden. Ob ich es schon als schwärmen bezeichnen würde wusste ich nicht, aber bei Ophelia wusste man sowieso nie. Sie schwärmte niemals von Jungs, sie hatte zwar schon einen Freund, aber bevor Adam und ich überhaupt mitbekommen hatten das sie einen hatte, war auch schon wieder Schluss. Er hätte sie wohl abgeschossen, weil er Sex haben wollte und Ophelia fand den bloßen Gedanken daran schon so grauenhaft und wie Ophelia nun mal war hatte sie es ihm auch so ins Gesicht gesagt. Tja, welcher Typ will sowas schon gerne hören? Dabei mochte sie ihn. Hatte sie uns jeden Falls versichert.

Phillip ignorierte mich. Also, ich ignorierte Phillip, aber ich fand es besser nicht der Verantwortliche in dieser Situation zu sein. Was nicht ganz fair von mir war, aber ich hatte einfach keine bessere Idee wie ich mit der ganzen Situation umgehen sollte. Und Adam über die ganze Sache zu berichten hat sich auch erledigt, als ich gesehen habe, wie Adam Ophelia am Mittwoch darauf hingewiesen hat, das Phillip sie immer so anblicken würde. Da fing es auch an das Ophelia mehr über Phillip sprach.

Seit wann war mein Leben zu einer verkackten Soap geworden? Jeden Falls war es die schlechteste Soap überhaupt. Quasi RTL-Material.

"Er ist gleich da!" Sarah hüpfte auf und ab und hatte mir direkt ins Ohr geschrien. Wir beiden hatten das Wohnzimmer beschlagnahmt, unsere Mutter war sowieso arbeiten, wie immer eigentlich.

"Ich freu mich so!" Sie lachte und ihr ganzes Gesicht strahlte. Sie trug wie immer eine Jogginghose und ein Tank-Top. Nichts was ich zu einem Date anziehen würde, aber ich hatte ja auch schließlich keine Ahnung. Wie Sarah es äußerst genau betonte, als ich sie fragte wie sie hier rumlief. Tja.

Stillsitzen war momentan ein totales Fremdwort für sie. Sie setzte sich zwar hin, aber Sekunden später stand sie wieder auf, ging zum Fenster, vom dem man wohlgemerkt nicht auf die Straße gucken konnte, von der er kommen würde, dann fiel es ihr auf, dann ging sie zur Küche und kam wieder zurück. Und dann fing das ganze wieder von vorne an.

Wann habe ich sie das letzte Mal so aufgedreht erlebt? Das muss wohl vor ein paar Jahren gewesen sein, als unser Vater ihr versprach ihr einen Welpen zu schenken. Mutter hatte es natürlich nicht erlaubt, wie auch? Wir hatten für sowas kein Geld und keine Zeit. Danach hat Sarah mit unserer Mutter eine ganze Woche lang nicht geredet. Unser Vater war natürlich nicht schuld, nein, warum auch? Unsere Mutter war ja die blöde Kuh, die zu allem immer nein sagte.

Und dann klingelte es. Sarah ging, oder viel mehr hüpfte sie zur Tür, während ich im Wohnzimmer sitzen blieb und sich meine bis eben tapfer gehaltene einigermaßen-Laune winkend verabschiedete.

"Steh auf!" Sarah kam zurück ins Wohnzimmer, griff meinen Arm und zerrte mich hoch und in den Flur. Wo die Tür sperrangelweit offen stand.

Und nun warteten wir und lauschten den Schritten die sich den Treppenaufgang herauf kämpften.

Sarah hielt immer noch meinen Arm umklammert und zerdrückte mir fast den Arm. "Mensch, Mädchen, könntest du dich bitte beruhigen?" Mit diesen Worten pflückte ich ihre Finger von meiner Haut.

"Ich kann nicht", flüsterte Sarah.

Aber als sie beiden dann vor unserer Tür auftauchten, schien sie wie die Coolheit in Person. Sie hörte auf an ihrem Hosenbund zu knibbeln. Ihre ganze Körperhaltung hatte sich verändert.

"Hey", meinte sie, ging auf Derek und Phillip zu. Ich trottete hinter her.

Derek reichte erst Sarah und dann mir die Hand, oh mein Gott. In deren Familie schien es wohl Gang und Gebe zu sein.

Phillip reichte Sarah die Hand und kurz hatte ich Panik dass er auch mir die Hand geben wollen würde, aber er tat es nicht. Er wusste wohl dass ich es nicht so gut fand, aber wahrscheinlich reimte er sich einen eigenen Grund zusammen. Und da war ich froh drüber.

Stattdessen blickten wir uns beide kurz in die Augen. Er lächelte verlegen, und ich rollte mit den Augen, drehte mich um und ging wieder ins Wohnzimmer zu meiner Rettungsinsel: der Couch.

"Ich will in den Park!", verkündete Sarah, als wir nun alle Vier im Wohnzimmer waren. "In den Park?", fragte ich, eine meiner Augenbrauen schoss in die Höhe. Ich sah sie von unten herab an, weil sie genau vor mir stand. Derek stand neben ihr und Phillip setzte sich doch tatsächlich neben mir aufs Sofa. Meinte sie das ernst? Was sollen wir denn im Park? Ich saß doch gerade so schön auf der Couch, auch wenn Phillip neben mir ein bisschen den Moment zwischen mir und dem gepolsterten Möbelstück versaute.

"Ich will mit Derek spielen", sagte sie dann. Was? Sie wollte mit Derek spielen? Was will denn ein 14 jähriges Mädchen mit einem 14 jährigen Jungen spielen? "Bitte?!" Ich sah erst zu Sarah, dann zu Derek und dann zu Phillip. Keiner der hier Anwesenden wirkte annähernd so verwirrt wie ich.

"Ball oder Frisbee! Was weiß ich. Ich will nur bei diesem Bombenwetter nicht in der Bude hocken!" Sarah erhob sich und Derek stand auch auf. "Wir können daraus ja ein Picknick machen! Das ist eine super Idee!" Je mehr sie redete, desto größer wurden meine Augen.

Meine Schwester war schon immer mehr draußen, als das sie in der Wohnung saß. Und das Handy klebte ihr auch nicht die ganze Zeit in der Hand, aber warum musste sie das gerade jetzt vorschlagen. Hätten wir uns zu viert nicht einfach einen Film ansehen können? Ist zwar langweilig, aber wen interessiert's?

"Komm Derek, lass uns Sandwiches machen." Sie griff nach Dereks Handgelenk und zog ihn aus dem Wohnzimmer heraus. "Uhm .. warte! Ich helfe mit." Bevor ich großartig darüber nachdachte, was Phillip nun davon halten könnte, stand ich auf und folgte den beiden. Ich wollte unter keinen Umständen allein mit Phillip sein.

Und da er wohl auch nicht ganz alleine im Wohnzimmer sitzen bleiben wollte trottete er uns hinterher.

Die ganze Zeit als die Sandwiches gemacht wurden redeten Derek und Sarah, über dies und jenes. Während ich auf dem Küchentisch saß, wohl wissend das ich keine wirkliche Hilfe war. Aber den beiden Turteltäubchen, igitt, schien es nicht zu stören.

Und Phillip? Ja Phillip stand daneben und sah aus, als wäre er lieber ganz wo anders.

Wie gerne würde ich ihn an mich heranziehen und meine Arme und Beine um ihn schlingen, aber je mehr ich darüber nachdachte desto grimmiger wurde mein Blick.

Nach einer gefühlten Ewigkeit waren die Sandwiches fertig und wurden in einen Korb verstaut. Dann suchte Sarah noch nach den Plastikbechern und ein paar Flaschen und packte sie dazu. Der Ball und der Frisbee durften auch nicht fehlen.

"Nun können wir los!", verkündete Sarah und grinste uns an.

Den ganzen Weg zum kleinen Park, sprachen nur Derek und Sarah. Phillip und ich schwiegen wie die Weltmeister. Super Situation, aber ich will es ja auch gar nicht anders.

"Hier sitzen wir!" Als wir im Park angekommen sind, breitete Sarah die Decke am wirklich sonnigsten Platz aus den sie hätte finden können.

"Ich will Schatten", maulte ich rum, als ich mich auf die Decke fallen ließ. "Mensch Quentin, du brauchst Sonne! Sonst gehst du irgendwann ein!" Sarah versetzte mir einen Stoß gegen den Kopf. "Ich bin keine verdammte Blume!" Genervt schlug ich ihre Hand weg. "Nein, eine Blume bist du nun wirklich nicht." Sarah lachte.

"Komm Derek." Sarah griff sich den Frisbee und Dereks Hand.

Oh. Mein. Gott.

Und sie zog ihn weg von uns.

Nun saßen nur noch Phillip und ich auf der Decke. Hätten die nicht erstmal ihre Sandwiches essen können?

"Was ich mich die ganze Zeit schon gefragt habe und ich dich jetzt fragen möchte: Kann es sein das du mich nicht sonderlich leiden kannst?" Phillip sah mich nicht an, aber dafür ich ihn, mit riesigen Augen. Seine Kiefer mahlten aufeinander, er wirkte angespannt.

Das ist viel schlimmer als sich anzuschweigen. Können wir das bitte nochmal probieren?

Ob ich ihn nicht leiden kann? Wenn du wüsstest Phillip. Dann würdest du nicht so leichtfertig mit mir auf der Decke sitzen.

"Ich .. uhm, ich kann dich schon irgendwie leiden", presste ich hervor.

"Okay, dieses 'schon irgendwie' werte ich mal als Nein." Er schien wirklich verletzt. Oh Gott, bitte nicht. Alles nur das nicht. Aber ist es nicht das was für mich nur von Vorteil wäre? Wenn er der Meinung wäre ich würde ihn nicht ausstehen können? Aber wenn ich so darüber nachdachte, dann wollte ich das nicht. Warum war ich so kompliziert?

"Kannst du mich denn leiden, Phillip?", fragte ich ihn stattdessen. Wenn wir schon mal beim Thema waren, dann konnte ich ihn auch ruhig mal fragen.

"Auch wenn du dir anscheinend alle Mühe gibst ein Arsch mir gegenüber zu sein, ja. Ich mag dich Quentin", antwortete er, sah mich aber immer noch nicht an.

"Ich mag dich auch", murmelte ich in meinen nicht vorhandenen Bart. Ich wusste nicht mal ob er es gehört hatte. "Und was machen wir nun mit der Information?", fragte ich nun lauter.

Na super. Er mag mich. Mein Herz schlug mir bis zum Hals.

"Also, ich würde gerne dein Freund sein", fügte er dann hinzu, sein Blick war immer noch auf die Picknickdecke gerichtet.

"Ja. ich .. meine. Ich. .." Mein Hals wurde ganz trocken. "Wäre auch blöd wenn wir keine Freunde wären. Schließlich hängen wir immer mehr mit einander rum. Schon alleine wegen dir und Ophelia", stammelte ich. Warum war es auf einmal so schwer Wörter zu formen und sie auch auszusprechen?

"Mir und Ophelia?" Nun sah Phillip mich doch an. Er sah so aus, als hätte ich ihm gerade gebeichtet das ihm ein zweiter Kopf gewachsen wäre.

"Na klar. Das sieht doch jeder, oder nicht?", fragte ich. Super Themawechsel. Das war wie vom Regen in die Traufe. "Naja, du weißt schon. Das ihr euch .. naja .. das da zwischen euch was ist?" Das fühlte sich an als würde mir gerade jemand die Gedärme, ganz langsam, durch ein winziges Loch in meiner Bauchdecke entfernen.

Aber bevor Phillip antworten konnte, ließ sich Sarah neben mir fallen. Derek setzte sich etwas ruhiger neben seinen Bruder.

"Habe ich einen Hunger!", verkündete Sarah, griff in den Korb, schnappte sich ein Sandwich und biss großzügig hinein.


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