Finger weg von Liebestränken!

TweetyPebbles द्वारा

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In einer Familie aufzuwachsen, die seit Generationen aus Zauberern besteht, ist gar nicht so schlimm, wie man... अधिक

Die Zubereitung
Die Verabreichung
Das Chaos
Der Vortrag
Die Wirkung
Die Party
Das Ende

Das Treffen

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TweetyPebbles द्वारा

Die hellen Sonnenstrahlen schienen durch die Spalten meines Rolladens und brannten in meiner Netzhaut. Von dem Licht aufgeweckt legte ich meinen Arm vor mein Gesicht, um mich davor zu schützen. Eine lästige Angewohnheit, es hätte völlig gereicht die Augen langsam zu öffnen. Aber nein, ich musste erstmal wach werden, bevor der Tag losgehen durfte.

Ein rascher Blick nach rechts auf mein Wecker verriet mir, dass es 9 Uhr in der Früh war. Heute war Sonntag, wohl der Beschissenste in der kompletten Woche, abgesehen natürlich vom Montag. Doch das besaß einen bestimmten Grund, weshalb ich nicht aus den warmen wohlfühlenden Lacken kriechen wollte.

Ein Klopfen an meiner Tür ertönte und ich antwortete mit einem missgelaunten Brummen. Die Klinke wurde runter gedrückt und herein trat kein anderer als mein großer Bruder. Er sagte rein gar nichts und setzte sich einfach auf meine Bettkante. Da wusste ich schon, etwas musste nicht stimmen. Tiefe Augenringe zeichneten ihn und er sah grauenhaft aus. Er hatte sich nicht mal die Mühe gemacht seine Frisur zurecht zu legen, was er nämlich jeden Morgen üblicherweise machte.

Ich verstand nicht recht, was in ihm vorging. Gestern unterhielten wir uns noch über die aktuelle Lage, während ich knapp probierte Naruto ruhig zu stellen. Der hatte mir innerhalb 24 Stunden nach unserem Treffen tausende von Nachrichten geschickt. Ob es die Frage nach meinem derzeitigen Wohlbefinden war oder was ich gerade 'so machte', machte wohl keinen Unterschied. Er wollte unbedingt, dass ich wieder zu ihm rüber komme, hauptsächlich wegen dem Projekt, jedoch war ich viel zu sehr mit Itachi beschäftigt. Wir diskutierten über irgendeine Vorgehensweise, bis uns auffiel, dass wir eigentlich keine besaßen.

Ich musste außerdem über einen Entfesslungszauber büffeln, den mir mein geliebter Vater hingeworfen hatte. Deswegen sagte ich schließlich dem Blonden ab und erkannte sofort die pure Vernichtung seiner blühenden Hoffnung.

Wie dem auch sei, konnte ich nichts daran ändern und schaute in diesem Moment gähnend meinen Bruder an.
„Ich fühle mich furchtbar.", presste er hervor und knetete seine Finger, welche nebenbei noch bleicher als sonst waren.
„Wirklich? Hätte ich nicht geahnt.", gab ich sarkastisch zurück, worauf er mich zum ersten Mal anblickte und mir das Herz fast stehen blieb. Sofort bereute ich meine Worte bei dem Anblick und fragte mich, was zur Hölle denn vorgefallen war.

Er wollte dennoch nicht mit der Sprache rausrücken, egal wie ich es anstellte. War ein Alptraum dran Schuld? Ich wusste nur zu gut wie verdammt real und traumatisch die Träume eines Zauberers sein können. Das war nichts für feine Gemüter. Manche wurden sogar bis an ihr Lebensende verrückt und mussten ihre letzten Atemzüge in einer spezifischen Anstalt verbringen. Aber derartiges kam ziemlich selten vor, weshalb ich es ausschloss.

Anschließend zog ich ihn auf die andere Seite meines Bettes, wo ich ihn mit meiner warmen Decke vergrub. Auch wenn er nicht quatschten wollte, sollte er trotzdem nicht wie Espenlaub vor mir sitzen und dabei frieren.
Während er langsam eine bequeme Stelle fand und vor sich hin döste, checkte ich mein Handy.

Wie nicht anders zu erwarten, war noch eine ungelesene SMS von dem Uzumaki offen. In jener wünschte er mir eine gute Nacht, allerdings war ich zu dem Zeitpunkt schon eingeschlafen, weswegen ich ihm nicht antwortete.

Ich glaubte nach einer Weile, Itachi penne wie ein Stein. Also wollte ich mich leise erheben, ohne ihn in einer Weise zu wecken. Da platzte meine Mutter schon in den Raum, weil sie vermutlich dachte, ich wäre noch nicht aus den Federn. Schließlich war ja heute 'Familientag'. Wie ich es hasste. Doch als sie begriff, wie wir dort zusammen lagen, formte sie ihren Mund zu einem schrillen „Aww".

„Mein 17- jähriger und mein 21- jähriger Sohn kuscheln!! Ich hol die Kamera, bleibt so liegen.", hüpfte sie geschwind nach unten und ich fragte mich, was sie überhaupt vermutete gesehen zu haben. Wir beide berührten uns noch nicht mal, geschweige denn das wir miteinander kuschelten. Ich schmunzelte über sie und beobachtete Itachi, wie er benommen keinerlei Notiz von dem Geschehen nahm.

Das Bild würde er im Nachhinein verbrennen, bekäme er es je zu Gesicht. Allerdings war Mikoto das klar und sie verstaute den Apparat wieder an ihren geheimen Platz, wo kein Sonnenlicht je hinkam. Wer weiß, was sie schon alles fotografiert hatte.

Später, so gegen Mittag versammelte sich die Familie im Esszimmer und es duftete köstlich nach den hausgemachten Spaghetti. Die Soße war ein Rezept, welches schon über Generationen weiter gegeben wurde. Das erzählte meine Mutter den Leuten jedenfalls gerne. Die Aufgabe meines Vaters im Kochen bestand hauptsächlich darin, lächelnd die Künste seiner Frau zu feiern. Egal ob es wirklich schmeckte oder nicht, aber das mussten wir Kinder auch machen. Denn manchmal nahm sie das gerne persönlich und verkündete, wir müssten demnächst unsere Sachen selbst kochen. Doch wenn sie uns Männern erst dabei zusah, wie wir hilflos probierten irgendwas zu kreieren, ergab sie sich ihrem Schicksal.

Dabei konnte ich kochen. Ich konnte es tatsächlich, denn nicht umsonst war ich der Beste im Brauen eines Trankes. Dann war das Essen für mich ein Kinderspiel. Jedoch hatte ich keine Lust dazu und war in dieser Sache faul. Deswegen beteuerte ich weiter das Talent meiner Mutter.

Ich kam gerade aus der frischen Dusche und meine Haare waren noch ganz feucht, aber ich hatte einen Bärenhunger und konnte nicht warten. Mein Hintern fand seinen Platz auf einem Stuhl, direkt an der Schüssel mit den leckeren Nudeln. Ob ich mir wenigstens noch ein Shirt anziehen könnte, wies mich Fugaku drauf hin. Gerade mal die Jogginghose hatte ich mir übergestreift und war dann die Treppen runter gerast.

Mit einem Seufzen kam ich der Bitte nach, da selbst meine Mutter sonst noch ein Anfall bekäme. Ich könnte krank werden, gemischt mit meinen nassen Haaren und Oberkörperfrei. Das war ja ein Verbrechen.
Also rutschte ich widerwillig von meinem Sitz, um nochmal flink in mein Zimmer zu flitzen.

Jedoch unterbrach mich ein eindeutiges Piepen der Klingel und nicht nur ich wurde hellhörig. Die Anderen am Tisch schauten verwundert in den Flur. Mit einem Schnipsen wurde der Zauber von den Haushaltsgeräten aufgehoben und der Besen, welcher noch eben seine Arbeit verrichtet hatte, krachte klappernd auf die Fliesen. Sicher war sicher. Von irgendwo war noch ein Rumpeln im Haus zu hören, aber dem schenkte man keine Beachtung.

Ich schaute an mir herunter. So konnte ich ja wohl nicht aufmachen! Es war eiskalt draußen.

„Wer ist das, Bärchen?", kam es von meiner Mutter neugierig und ich machte halt achselzuckend mit nacktem Oberkörper die Tür auf. Innerlich fluchte ich über ihre dummen Spitznamen und setzte eine freundliche Maske auf, sodass nicht der Postbote schreiend vor mir wegrennen würde. Ich sagte, ich versuchte es. Ob es mir auch gelingen würde, war nicht die Rede.

Aber den unangekündigten Besucher störte das nicht im Geringsten.
„Ich hab gedacht, ich komme mal vorbei...", nuschelte kein anderer als Naruto und glotzte mit einem undefinierbaren Blick direkt auf meine Brust.
Ja, da war er. Mein Untergang, den ich auch noch beschworen hatte, weil ich ihn unbedingt vermeiden wollte. Ich wollte mit aller Kraft verhindern, dass er hier aufkreuzt. Nun war ich viel mehr wütend, als überrascht und bedankte mich bei den Göttern, weil sie solche Penner zu mir gewesen sind.

Blitzschnell schaute ich nach hinten zu meiner Familie, die schon tuschelten, wer das denn sei und warum das so ewig dauerte. Dann zog ich die Haustür hinter mir so, dass noch ein Spalt offen war und sie nicht ganz zu fiel. Nun befanden meine Füße sich auf der Matte und ich hatte mit klappernden Zähnen die Arme vor dem Blonden verschränkt.
„Woher weißt du, wo ich wohne?!", wollte ich fordernd wissen. Doch das war noch nicht mal die Kirsche auf dem Sahnetörtchen, erst wenige Sekunden später, bemerkte ich den schwarzen Kater in seinen Händen.

„Rufus?", machte ich blöd und das Tier starrte mich an, als wolle er sich jeden Moment vor das nächste Auto schmeißen.
›Töte mich.‹, brummte er in seiner altbekannten sauren Stimmlage und litt anscheinend sehr darunter, wie Naruto ihn in seinen Armen knuddelte.

„Ich habe in der Klasse nachgefragt. Und den habe ich hier gesehen. Ist er nicht niedlich?", meinte der Uzumaki und um seinen Worten mehr Ausdruck zu verleihen, drücke er den Kater an sich. Er konnte gar nicht beschreiben, wie süß er ihn fand, obwohl er eher Hunden zugetan war. Nur schwer schaffte er es bei seiner Rede nicht die Spucke im Mund zu verlieren. Am liebsten hätte ich ihn noch darauf hingewiesen, dass meine Augen sich oben im Kopf befanden.

›Wenn er mich noch ein Mal süß nennt, lernt er meine rechte Kralle kennen.‹, drohte Rufus und war unzufrieden, wie noch nie in seinen sechs bisherigen Leben. Wahrscheinlich hatte Naruto damit seinen Stolz und seine Würde verletzt. Das war immer ein wunder Punkt.
Deshalb nahm ich ihm das Bündel aus den Armen und ich spürte sofort, wie die Muskeln der Katze sich bei mir wesentlich mehr entspannten.

Ich wollte den Blonden wieder nach Hause schicken, jedoch machte meine Mutter mir einen Strich durch die Rechnung. Sie stand plötzlich an meiner Schulter und jagte mir einen Schreck ein. Der Einzige, der das mitbekam, war der alte Sack in meinen Armen. Jener zuckte ebenfalls zusammen.
„Du musst ein Freund von Sasuke sein! Komm ruhig rein!", sprach sie euphorisch und zeigte nach Drinnen. Ich konnte erkennen wie fasziniert sie von seinen hellen Haaren war und wie entzückt sie sein Gesicht fand.

Die beiden gaben sich die Hand und für ein Bruchteil einer Sekunde sah ich ein Blitzen in ihren mütterlichen Zügen.
„Ach mein Junge.", hatte sie gemeint und fühlte sofort welch Schmerz Naruto durchleiden musste, weswegen sie ihn stattdessen in eine Umarmung zog.
„Du hast bestimmt Hunger.", führte sie ihn ins Esszimmer zu den Anderen.

Der Blondschopf warf mir einen überrumpelten Blick zu, während er von meiner Mutter eingelullt wurde.
Zurück blieb ich perplex im Flur mit Rufus, der sowieso keinen Schimmer hatte, was überhaupt abging. Aber es interessierte ihn auch nicht. Wie sollte das denn gut gehen? Es war zum Scheitern verurteilt.

›Hat da jemand trainiert?‹, witzelte der Kater gehässig und sprang auf den Boden, nur um selbst im Esszimmer zu verschwinden.
„Blödmann.", murmelte ich, bevor ich endlich ein Hemd in meinem Zimmer aus dem Kleiderschrank fischte.

Erneut unten angekommen saß ich diesmal neben Itachi, der aussah als wäre gerade jemand von den Toten auferstanden. Konnte ich nachvollziehen. Ihm war das Herz wahrscheinlich in die Hose gerutscht, als er Naruto erblickte, welcher nun genüsslich mit uns dinierte. Und genau dieses Szenario wollten wir beide die ganze Zeit über verbannen. Aus unseren Gedanken, aus der Welt.

„Ihr kennt euch also von der Schule?", unterbrach Fugaku das Schweigen und ich biss auf meine Unterlippe. Hoffentlich würde das Essen bald vorbei sein. Das einzig Gute, was ich in dem Auftreten des Uzumakis sah, war die Tatsache, dass nun der Familientag hinüber war. Ich musste glücklicherweise keine peinlichen Flugstunden mitmachen.

„Ja, wir sind seit der Fünften zusammen in einer Klasse.", lächelte der Blondschopf mit der typischen Verliebtheit in seiner Stimme, sowie in seinem Gesichtsausdruck, die jedem an diesem Tisch aufgefallen war. Mein Vater hob erstaunt die Augenbraue und schaute zwischen uns hin und her. Dann aber kicherte er und wand sich an seine Frau, jene reagierte nicht anders. Ich wusste nicht, was daran so komisch ist. Und jetzt vermuteten die auch noch ich habe tatsächlich was mit dem Chaoten.

Natürlich glaubten sie das! Meine Mutter behandelte ihn ja schon wie ihren zukünftigen Schwiegersohn. Mein Bruder hingegen schluckte hart und ich tat es ihm gleich. Je mehr wir über mich sprachen, desto eher würden sie noch hinter den Trank kommen.

„Sasuke! Du solltest dich schämen, dass du uns diesen wundervollen jungen Mann nicht eher vorgestellt hast." , tadelte mich die Hexe des Hauses, woraufhin Naruto rot wurde und sich tausendmal für die Speise bedankte.

›Und wir dachten alle, Itachi wäre derjenige von euch mit gewissen Neigungen.‹, ächzte es an meinem Bein und ich hätte den Kater gerne für den Kommentar zur Seite gekickt. Aber ich war ja kein Arschloch. Meistens zumindest nicht.

„Wer hat eigentlich die blöde Katze reingelassen?", stellte Itachi in den Raum, da er ebenfalls gehört hatte, was Rufus sprach.

„Ich bin dafür, er sollte nicht hier rumstreunen, während wir essen.", erwiderte ich mit einem teuflischen Grinsen, da mir bewusste war, wie sehr der Alte den Geruch von einer Mahlzeit mochte. Er gab nie die Hoffnung auf auch mal was abzubekommen. In dieser Hinsicht waren Hunde und Katzen gleich. Obwohl er auch einfach auf den Tisch gesprungen wäre, wenn er was haben wollte. Doch er hatte nur ein einziges Mal mit dem Zorn meiner Mutter gespielt. Seitdem traute er sich sowas nicht.

Rufus war ein schwarzer Kater, schon etwas älter und hatte sehr viel erlebt. Jedenfalls beteuerte er das. Wenn der Tag lang war, konnte er einem schon das Ohr abkauen. Ich hatte ihn mit 14 Jahren im Park getroffen. Damals war ich sauer auf irgendeinen Freund gewesen, weil er keine Lust mehr gehabt hatte mit mir rumzuhängen. Rufus erzählte mir viele Geschichten über dunkle Magie, die mich wahnsinnig interessierten und er heiterte mich auf. Seitdem war er mir immer mal über die Füße gelaufen und wir verbrachten den größten Teil meiner Freizeit zusammen. Wo er wohnte und zu wem er gehörte wollte er mir nie verraten. Als kleiner Milchbube war ich der Meinung, er lebe bei einer Hexe, die wirklich auf des Teufels Schoß säße und das Böse von der Hölle auf die Erde frei setzte. Er wollte mir nur nicht sagen, wer denn sein Besitzer genau war, um mich nicht in Gefahr zu bringen. Das war meine Theorie.

Erst später wurde mir klar, wie dumm das überhaupt war. Nur weil er viel über schwarze Mächte wusste, hieß das noch lange nicht, dass er auch von so jemand Schrecklichem gehalten wurde. Meine Mutter hatte damit stets ein Problem gehabt. Sie traute ihm nicht über den Weg und nannte ihn meinen einzigen Freund, da ich nie jemanden mit nach Hause gebracht hatte. Das war irgendwie traurig.

Doch sie war ebenfalls davon überzeugt, Rufus habe ein Geheimnis, was genau so finster war, wie seine Fellfarbe. Man müsse das mal von außen betrachten. Mikoto stritt sich mit einem Kater, der sie blöd anfauchte. Irgendwie hatte ich sie schließlich davon überzeugen können, dass er wenigstens in unserer Wohnung ein paar Stunden verweilen durfte. Trotzdem musste ich ihr hoch und heilig versprechen mich niemals auf seine böse Magie einzulassen.

Aber ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Rufus ein Begleiter dieser Art von Zauberern war. Er war viel zu alt für den Mist. Heute dachte ich, er wollte mir nur nie sagen wo er wohnte, weil er eigentlich kein Heim besaß und es seinen Stolz verletzte, wenn ich ihn dann bemitleidete. Wow. Wie sehr wir uns ähnelten. Er ist wie ich, nur eine Katze.

›Verräter!‹, strampelte Rufus zischend, als ich ihn unter den Bauch griff und ihn kurzer Hand in mein Zimmer sperrte.
„Sitz.", lachte ich schadenfroh und er miaute in einem animalischen Ton. Dann sprang er auf meinen Schreibtisch, nur um provokant meine Stifte runter zu schubsen.
›Ups.‹, machte er scheinheilig und ich warnte ihn, wenn er nicht aufhörte, dass ich sonst den Gartenschlauch höchstpersönlich hier reinholte. Keine Sekunde später gab er endlich Ruhe.

Im Esszimmer war mein Vater schon am Werk das schmutzige Geschirr abzuräumen und es in die Spüle zu stellen. Naruto bestand darauf zu helfen. Deswegen huschte ich zu meinem Bruder, um ihn nach Rat zu fragen, was ich denn jetzt mit dem Blonden machen sollte. Eine große Unterstützung war er mir dabei nicht, er war lediglich der Ansicht, dass ich mit ihm von hier verschwinden sollte.

Mir sprang eine Idee bei den Sätzen in den Kopf, die mir selbst überhaupt nicht gefiel. Jedoch wenn ich mir so den Uzumaki und meine Eltern anguckte, hätte ich wohl keine Wahl. Ich war zu siebzig Prozent sicher, dass sie schon etwas witterten. Doch sie taten so unwissend und unterhielten sich einfach mit meinem Schulkamerad. Als wäre das nicht von Bedeutung. Denn erst wenn ich allein mit ihnen wäre, bekäme ich den Deckel volle Kanne auf den Schädel.

Deshalb war es einleuchtend, was ich tun musste. Raus.
Anschließend krallte ich mir meine Jacke und meinen Geldbeutel. Naruto schliff ich mit mir vor den Eingang, was gar nicht so schwer war, da er mal wieder gebannt von meinem Griff war. Mochte zu gern wissen, was für Gedanken so in ihm flogen. Obwohl, ich passte lieber. Wenn ich mir vorstellte, wie er nachts von mir einen feuchten Traum erlitt. Zu viel des Guten.
Ich schüttelte meine äußerst unangebrachten und unangenehmen Fantasien von mir, indessen liefen wir zur Bushaltestelle am Tor des Parks.

„Du hast wirklich tolle Eltern.", brach er die Stille und ich nickte ihm zu. Natürlich empfand er sie als toll, weil er nie welche gehabt hatte. Ich wusste nicht, ob seine Tante das Sorgerecht besaß und ob er von Anfang an bei ihr gewohnt hatte, bevor er es noch nicht allein konnte. Er empfand meine Eltern womöglich als so toll, da er es nicht kannte, so herzlich willkommen geheißen zu sein.

Und wie ich ihn mir in diesem Augenblick anschaute war dort wieder dieser Kerl, der sein ganzes Leben nur Scheisse erfahren hatte. Doch trotzdem schaffte er es mit einem Dauergrinsen rumzulaufen, was mir noch nicht mal an den besten Tagen gelang. Und dann lachte er über seinen besten Freund, weil der ein genau so bekloppter Idiot wie er war.

Ich schmunzelte. Wäre mir sein gleiches Schicksal geschehen, zerfräße mich der Hass von oben bis unten. Ich könnte keinen Schlaf mehr finden ohne dabei ständig an Rache zu denken, weil ich unbedingt einen Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen wollen würde. Was ich bloß für ein monotoner Arsch gewesen wäre.

„Wo gehen wir eigentlich hin?", war er neugierig.

„Ins Kino.", brummte ich und konnte das Staunen seinerseits auf meiner Haut spüren. Eine bessere Option war mir nicht eingefallen. Außerdem war es arschkalt und ich war nicht gewillt mir den Hintern abzufrieren.

„U-Und welchen Film schauen wir an?" Seine Wangen brannten und gerne hätte ich sie als eine Heizung missbraucht, da meine Finger kein Gefühl mehr hatten. Allerdings brächte ihn das wahrscheinlich um. Mit dem Kinobesuch verpasste ich ihm schon genug Herzklopfen.

„Such's dir aus."
„Uh, wie wäre es mit: Ein ganzes halbes Jahr?"
Abrupt blieb ich wie angewurzelt stehen.
„Auf keinen Fall!", protestierte ich und rieb meine Hände aneinander, um dadurch ein bisschen Wärme zu gewinnen.

„Ich hab gehört der soll gut sein.", erwiderte er und zog mit einem Ruck seine Handschuhe aus, nur um sie mir bittend hinzuhalten.
„Was? Nein. Die brauchst du selbst.", wollte ich die Dinger ihm wieder geben, jedoch nahm er sie nicht an und packte meine Hände sanft, während er mir tief in die Seele blickte.

„Schon in Ordnung. In meinem früheren Leben war ich ein Werwolf.", sagte er und strich unbewusst mit seinem Daumen über meinen Handrücken. Beinah hätte ich nervös aufgelacht, weil ich es ihm fast abgekauft hätte. Doch ich konnte es gerade noch so unterdrücken und zog mir schließlich den wärmenden Stoff über.

„Na schön, dann gehen wir eben in deine bescheuerte Romanze.", ergab ich mich gütig, als wir in den Bus einsteigen und er uns direkt vor das Kinopolis fuhr.

Ich sprang dort kurz an die Kasse, um die Karten zu bezahlen. Naruto sträubte sich davor, dass ich Geld für ihn ausgab, doch ich verklickerte ihm, es sei keinesfalls ein Problem. Ich wusste, er hatte nicht viel Kohle. Zumindest sah man es an seiner heruntergekommenen Bude, in der er hauste und an dem wohl ekelhaftesten Viertel in ganz Konoha, wo diese Wohnung stand.

An den Getränkeschaltern kaufte ich ihm ein Päckchen Gummibärchen, die viel Ähnlichkeit mit seinem tollwütigen Fuchs aufwiesen. Darüber freute er sich wie ein Honigkuchenpferd und ich war zufrieden. Ich achtete ebenfalls darauf ihm keine zu große Cola zu holen, sonst würde er alle fünf Minuten zum Klo rennen. Man könnte meinen, ich hätte an alles gedacht und wäre bestens für diesen Film vorbereitet.

Jedoch war ich das überhaupt nicht gewesen, denn als er seinen Höhepunkt erreicht hatte, vernahm ich ein leises Schluchzen neben mir und es zerriss mich innerlich. Ich blickte zur Seite und erkannte Naruto, wie er sich hastig die Tränen aus den Augenwinkeln rieb, damit auch ja keiner davon erfahren würde. Allerdings hatte ich ihn direkt erwischt, woraufhin er in den Sitz rutschte und den Anschein machte, als möge er im Erdboden versinken.
„Hey.", flüsterte ich ruhig und reichte ihm eine Serviette.
Peinlich berührt nahm er sie an und wollte mich gar nicht angucken.

„Ich muss hier raus sonst fang ich jeden Moment an hysterisch zu heulen und ich glaube so gut ist der Film dann doch nicht, dass er meine männlichen Tränen verdient hat.", log ich mit einem gespielt verzogenem Gesicht und grinste, da ich exakt die Reaktion bekam, die ich wollte.
Ein Lächeln.

Gemeinsam flüchteten wir aus der schlechten Buchverfilmung und liefen nach draußen an die frische Luft. Dort sollten unsere Wege sich trennen, da wir beide in eine andere Richtung mussten.
„Also sehen wir uns morgen?", wollte er sich verabschieden und stand drei Schritte entfernt von mir.

„Ja und geh nochmal deinen Text durch, sonst vergisst du ihn wieder." , trug ich ihm auf und dachte seufzend an den Vortrag, welcher mich am Montag erwartete.

Er nickte, kam auf mich zu und schloss mich in eine innige Umarmung. Zögernd erwiderte ich sie und legte meine Arme ebenso um ihn. Dabei entging mir nicht, wie er leicht auf den Zehenspitzen stand, um mit mir auf einer Höhe zu sein.

„Ich weiß, dass du nicht wirklich weinen musstest. Aber danke, dass du es meinetwegen gesagt hast. Dann stand ich nicht ganz wie ein Trottel da.", hauchte er und sein heißer Atem streifte abermals mein Ohr.

Daraufhin löste er sich von mir und strahlte mich an, wie es noch nie ein Typ zuvor bei mir getan hatte.

Idiot.

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