Das Leben hat nur eine Richtung. Es gibt kein zurück. Worte können nicht zurück genommen werden. Taten können nicht rückgängig gemacht werden. Alles, was wir tun hat Konsequenzen. Wenn wir zurück blicken sind es die Taten, die wir sehen. Die Erinnerungen an all das was andere getan haben und wie wir reagiert haben. Erinnerungen daran, was wir taten und wie es andere beeinflusst hat. Es ist früher Abend und die Sonne scheint in mein Zimmer in Los Angeles. Ich sitze auf meinem Bett und schreibe Tagebuch. Wenn ich auf die vergangen Monate zurück blicke, gibt es einige Seiten zu füllen. Aber dafür ist heute keine Zeit - Liebes Tagebuch, du musst dich also mit diesen wenigen Zeilen für heute zufrieden geben. Fortsetzung folgt natürlich.
Ich klappe das Tagebuch, das Olivia mir heute zum Geburtstag geschenkt hat, zu. Für den Sommer bin ich nach L.A. geflogen und Henri, Olivia, Lauren und Nicolas sind unsere Gäste. Wie es zwischen mir und Henri steht? Nun was soll ich sagen? Rose und Olivia planen bereits unsere Hochzeit. Wer hätte gedacht, dass die zwei so begeistert von uns als Paar sein werden? Henri und ich sind jedoch nicht so weit, was die Planung angeht. Wir genießen einfach die Zeit zusammen - als Paar. Ich liege ausgestreckt auf meinem Bett, an die Decke starrend als es an meiner Tür klopft.
"Komm, wir fahren los!", ruft Roxy in mein Zimmer. Voller Elan springe ich von meinem Bett. Ich bin bereits in voller Montur gekleidet. Zu dem bodenlangen, lockeren weißen Kleid mit feien Schultern trage ich schwarze Chucks. Denn es geht nun zum Strand am Pier. Bei dem ganzen Sand sind Chucks neben Flip-Flops (die natürlich nicht schick genug sind) die beste Option! Eilig renne ich Roxy hinterher. Unten warten die anderen. Ich war nach dem Schwimmen als erste fertig und hab deswegen eine Ewigkeit auf die anderen gewartet. Aber das ist halb so wild, denn jetzt kommen wir perfekt zum Sonnenuntergang am Pier an.
"Ok, also ich fahre die G-Klasse.", sagt Roxy.
"Wofür haben wir dir denn ein eigenes Auto gekauft.", wirft Rose von der Seite ins Geschehen ein. Sie schenkt sich und Olivia gerade ein Glas Weißwein ein.
"Auf die alten Zeiten.", sagt Roxy in meine Richtung und Rose muss lächeln.
"Ich fahre natürlich bei Roxy mit - auf die alten Zeiten.", sage ich.
"Ich fahre bei Henri mit!", sagt Maxwell.
"Ich wusste gar nicht, dass ich fahre?", sagt Henri.
"Doch natürlich - mit mir.", sagt Maxwell und klopft Henri dabei kräftig auf die Schultern.
"Gut, dann werden wir wohl von Roxy kutschiert.", sagt Nicolas. Woraufhin er sich einen dummen Blick von Lauren einfängt. Ich muss lachen. Was würde ich nur ohne diese Menschen tun?
"Fahrt vorsichtig!", rufen Rose und Olivia uns noch zu.
Ich folge Roxy zum Wagen und steige vorne neben ihr ein. Roxys Handy verbindet sich sofort mit dem Auto und sie drückt auf Play während sie sich anschnallt. Dann wirft sie mir einen Blick zu der förmlich schreit: "auf die alten Zeiten.". Dann fahren wir los zum Sonnenuntergang. Es sind diese Momente, in denen ich mein Glück nicht fassen kann. Kleine Momente mit wichtigen Menschen. Menschen, die einem ans Herz gewachsen sind. Weil sie genau auf die richtige Art und Weise anders sind. Anders als man selbst. Lauren und Nicolas albern die gesamte Fahrt auf der Rückbank umher und ich und Roxy hören einen alten Song nach dem anderen. Bei jedem einzelnen singen wir lauthals mit. Wir sind fast traurig, als wir am Pier neben Henris Wagen parken. Dann springen wir raus und laufen langsam Lauren und Nicolas hinterher. Roxy legt ihren Arm um mich und ich umarme ihre Taille. Wir reden nicht. Wie so oft brauchen wir keine Worte. Dieser Moment ist perfekt, das wissen wir beide. Am Strand angekommen lösen wir uns und rennen zu den anderen. Ich bin als erste da und lasse mich neben Henri in den Sand fallen. Er küsst mich und ich muss dabei so sehr grinsen, dass ich den Kuss nicht einmal erwidern kann.
"Grinsebacke.", sagt er neckend mit einem Lächeln im Gesicht.
"Schuldig.", antworte ich ihm gespielt schüchtern.
Dann lehne ich mich an seine Schulter. Mich wohl an die Tage erinnernd, als mir das ein Formel 1 Rennen im Herzen verursachte. Nun ist es nur noch ein kleines Wimmern, als würde mein Herz einen Schlag auslassen. Und dann ist da die Ruhe. Diese Ruhe, die nur Henri mir geben kann. Zufrieden blicke ich geradeaus zum Sonnenuntergang. Die Sonne trifft gerade das Meer und färbt er rot-gold.
"Das ist mit Abstand der beste Geburtstag überhaupt.", sage ich und die anderen müssen lachen. Dann betrachten wir am Horizont nur noch, wie die Sonne unter geht und es langsam um uns rum dunkel wird.
"Und jetzt gehen wir deine Torte im Café essen!", sagt Lauren aufgeregt.
"Habt ihr nicht!", rufe ich aufgeregt. Eine Torte für mich? Direkt hier im Café im Pier? Mein Herz spielt verrückt.
"Doch.", antwortet Maxwell. "Dein Gesicht ist drauf."
"Habt ihr nicht!", wiederhole ich. Die anderen springen auf und ich tue es ihnen gleich. Fast am Café angekommen bemerke ich etwas. Beziehungsweise Jemanden.
Cindy.
Sie steht ganz alleine am Pier. Ich weiß nicht, wie ich auf die Idee komme aber meine Beine tragen mich plötzlich wie von alleine zu ihr.
"Geht schon mal rein. Bin gleich da.", rufe ich meinen Freunden zu. Ich fange mir verwirrte Blicke und ein paar zuckende Achseln ein.
Desto näher ich ihr komme, desto aufgeregter werde ich. Und dann blickt sie auch noch zu mir. Plötzlich werden meine Beine schwach. Aber ich laufe weiter. Bis ich wenige Meter von ihr weg stehe.
"Hi.", sage ich.
"Was willst du?", fragt Cindy.
"Nichts.", antworte ich.
Eine Weile schweigen wir.
"Ich bin verabredet und warte hier.", sagt sie dann schließlich in einem selbstgefälligen Ton.
"Oh cool, wohin geht's?", frage ich sie.
"Ins Kino.", antwortet sie knapp, fast genervt. Ich schaue mir ihr Outfit an. Ein enges schwarzes Kleid mit langen ärmeln und freien Schultern.
"Oldies Night. Sex and the City?", frage ich. Lächelnd.
"Genau.", antwortet Cindy. Fast lächelnd. Auf jeden Fall nicht mehr so genervt.
Dann stehen wir beide mit verschränkten Armen da. Schweigend. Nicht lächelnd.
Als eine Weile später ein Auto auf uns zu fährt weiß ich, dass es Zeit ist sich zu verabschieden. So unfassbar nett es auch war.
"Dann viel Spaß.", sage ich zu Cindy und laufe Richtung Café und Menschen, die sich gerne mit mir unterhalten. Ich erwarte keine Antwort von Cindy, ich weiß ja schließlich, wie sie tickt. Doch dann einige Schritte von ihr entfernt fällt mir noch etwas ein. Und ich kann nicht anders. Ich drehe mich um und rufe ihren Namen:
"Cindy.".
Sie dreht sich um. In ihrem Blick liegt Überraschung und Neugier.
"Keiner von uns ist perfekt.".
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Nachwort
Meine lieben Leser, ich möchte ich dieses Nachwort nutzen um jedem einzelnen von Euch von ganzem Herzen zu danken. Das Verfassen dieser Geschichte hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich beende das schreiben an dieser Geschichte mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Zum Einen macht es mir unfassbar viel Spaß eine Geschichte aus dem nichts zu kreieren. Es war zwar ein beängstigendes Gefühl, das erste Mal auf veröffentlichen zu drücken und mein kleines Werk mit euch zu teilen. Aber ich wurde mit so viel Liebe und Begeisterung empfangen, dass ich mein Glück von Anbeginn nicht fassen konnte. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass so viele Leute meine Geschichte lesen würden. Ebenso möchte ich euch wissen lassen wie sehr es mir fehlen wird über Aurora und ihre Clique zu schreiben. Es war für mich eine große Herausforderung jede Woche diese Idee von mir weiter zu führen und ich bin definitiv daran gewachsen. Ich habe diese Herausforderung und das Schrieben so sehr genossen, das mir das ganz und gar nicht wie 22 Kapitel oder ein halbes Jahr vorkam - Die Zeit ist verflogen wie nichts. Und es wird definitiv etwas neues von mir geben. Ich habe einige Ideen und freue mich schon mich für eine zu entscheiden. Danke für jedes einzelne Mal, das Ihr auf Lesen gedrückt habt, jedes Like und jedes Kommentar!
Eure Sezen Elev
Zu Guter Letzt: Mein Traum-Cast!
Aurora - Dua Lipa
Henri - Henry Zaga
Roxy - Nicola Peltz
Maxwell - Anwar Hadid
Rose - Gwyneth Paltrow
Olivia - Catherine Zeta-Jones
Lauren - Stormi Bree
Nicolas - Lucky Blue Smith
Cindy - Hailey Baldwin