Stupid Mistake II - Für immer...

By PoeticMind87

95.3K 4K 362

Das Leben von Hope geht in die zweite Runde. Mittlerweile hat sie sich damit irgendwo abgefunden nicht mehr... More

Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Epilog
Info

Kapitel 5

2.8K 129 2
By PoeticMind87

Das war doch nicht ihr Ernst, aber wie es aussah eher doch. Ich konnte es nicht fassen. Das durfte nicht wahr sein, denn wenn sie die Hochzeit vorverlegte und das noch bevor Luke sein Studium fertig hatte, müsste ich John tatsächlich heiraten und konnte nichts mehr dagegen tun. Das durfte auf keinen Fall geschehen. Niemals schenkte ich diesem Menschen mein Leben. Ich wollte nur einmal heiraten und bestimmt nicht dieses Arschloch. Der Trottel verdiente es nicht. Außerdem, sollte ich dann so enden wie meine Eltern, die sich dann nur ab und zu sahen, um das Nötigte miteinander zu besprechen?

Definitiv war zu hoffen, dass ich noch vorher passierte und bis ich die Chance bekam, die Liebe meines Lebens aufzuklären und mit ihm zu verschwinden. Vielleicht musste es doch anders geschehen. Noch eher. Möglicherweise hielt Luke doch den Mund und konnte sich zusammennehmen, bis er seinen Abschluss in der Tasche hatte. Seine Mutter würde mir definitiv helfen. Da war ich mir sicher. Ich hoffte es zumindest, denn wenn nicht, war ich wirklich am Arsch. Was brockte ich mir da nur ein? Vielleicht wäre die Sache, wenn ich nicht schwanger wäre, anders gekommen, aber den Gedanken daran zu verschwenden, war Nonsens. 

Was wäre, wenn... Was wäre, wenn... Es ist nun einmal nicht so und ich musste mit dem klarkommen, was ich hatte und das war nun einmal dieses scheiß Leben. Tränen stiegen in meinen Augen auf, aber ich versuchte sie so gut wie möglich, zu verstecken. Meine Mutter durfte nicht wissen, wie es wirklich in mir aussah, denn dann wusste sie, was mir Luke alles bedeutete und womöglich ging die ganze Sache dann erst recht komplett nach hinten los und ich musste den Bund der Ehe mit John gleich morgen eingehen. Zuzutrauen war meiner bescheuerten Mutter alles. Wirklich alles. »Wir kriegen das schon hin«, versuchte ich zu beschwichtigen, weil ich sicher sonst noch selbst in Panik ausbrach und das lag nicht daran, dass wir vielleicht weniger Geld hätten. »Beruhige dich einfach. Hast du mit ihm geredet?«, wollte ich wissen.

»Was soll ich denn da noch mit ihm reden? Wenn er eine andere liebt, dann kann ich ja schlecht etwas machen«, schniefte sie und wischte sich nicht gerade damenhaft mit dem Nasenrücken durch das Gesicht. »Vielleicht ist das ja nur eine Phase. Zeige ihm doch, dass er dir auch etwas bedeutet. Egal kann er dir nach den ganzen Jahren sowieso nicht sein« und ich dachte daran, dass sie oft in der Nacht in ein Auto verschwand, was ich nicht kannte. Anscheinend, um sich mit einem heimlichen Lover zu treffen, aber das konnte ich ihr ja nun schlecht vorhalten. »Vielleicht sollte ich das wirklich machen. Versucht habe ich es noch nicht, aber was, wenn er sich dann doch für sie entscheidet. Dann stehen wir da...« und ich erklärte: »Wieso? Du hast doch nicht weniger Geld als er. Außerdem müsste er dir dann sowieso Unterhalt zahlen, also sehe das nicht so eng. Und denke mal daran, dass ihr nicht von heute auf morgen geschieden seid.«

Zumindest war es das Einzige, was aus meinem Mund kam. Was sollte ich auch sonst groß darüber sagen? »Oder du nimmst dir einfach einen anderen reichen Schnösel?«, murmelte ich und sie sah mich mit großen Augen an. »Und das aus deinem Mund?«, sprach sie schon fast geschockt. »Was soll ich sagen? Du hast doch genügend Anwärter. Wenn es darum geht, kann ich mir nicht vorstellen, dass du nicht jemanden bekommen würdest und das weißt du doch selbst.« Es war wirklich so. Aus diesem Grund war ich mir sicher, dass es nicht allein daran lag, dass mein Vater sich eine andere Frau nahm. Oder sie war in ihrem Stolz gekränkt. Das konnte natürlich auch sein.

Für ihr Alter war sie ziemlich hübsch, auch wenn ich noch immer nicht verstand, warum ich nichts von ihr geerbt hatte. Sie konnte schon immer die Männer um den kleinen Finger wickeln, also kam es darauf tatsächlich nicht an und vor allem, wenn es um die Kohle ging, wusste sie, wie man ihnen das Geld aus der Tasche zog. Also warum nicht gleich so? Dann hatte ich wenigstens ein Problem weniger. Ich verstand sowieso nicht, dass ich es ihr gleichtun sollte. Oder zeigte sie damit ihre Mutterliebe? Mit wem sie selbst zusammen war, ging mir am Arsch vorbei, denn irgendwann wäre ich hier sowieso weg und auch wenn sie glaubte, dass ich weiter nach ihrer Pfeife tanzte und wieder die alte Hope war, die immer ihre Fresse hielt, war ich längst anders geworden.

Luke hatte mir gezeigt, wie es sich anfühlte mit jemanden zusammen zu sein, den man über alles in der Welt liebte und das ließ ich mir nicht vollends zerstören. Weder von ihr, noch von John. Von gar keinen. Wahrscheinlich war mein Vater doch nicht so blöd und hielt sich auch mit Grund, aus der ganzen Sache heraus, weil er wusste wie sie war. Im Inneren wünschte ich ihm sogar Glück. Auch wenn wir uns nie nahestanden, könnte er wirklich glücklich mit einer anderen Frau werden, die er liebte und nicht mit dieser Hexe vor mir versauern. »Alles wird gut, Mutter.« Keine Ahnung, wen ich damit meinte. Bestimmt nicht sie. Eher mich, denn ich hoffte es wirklich. Vielleicht auch für diese Frau. Sie sollte meinetwegen im Geld schwimmen. Hauptsache ich hatte sie nicht mehr auf der Pelle. 

»Ach Hope. Wenigstens bist du da« und sie bettete ihren Kopf traurig an meine Schulter. Ich wuchs regelrecht mit dem Sofa zusammen, weil ich so etwas nicht von ihr kannte und um ehrlich zu sein, fand ich es regelrecht widerlich. Ich konnte keine Bindung zu ihr aufbauen. Niemals. Damit hatte sie es eindeutig schon vor Jahren vergeigt. Kurz schluchzte sie noch einmal auf, ließ dann aber wieder von mir ab und stand auf. »Du hast recht. Ich kann nicht hier sitzen und mich selbst bedauern. Entweder kommt dein Vater zu uns zurück oder ich werde jemanden anderen finden, der für uns sorgt.« Im Anschluss ließ sie mich nach ihren Worten sitzen und beachtete mich gar nicht mehr. 

Da sie aber gerade in ihrer emotionalen Phase war, rannte ich ihr regelrecht hinterher und rief: »Warte!« Wenn nicht, wann dann?, dachte ich so und konnte es nur probieren. Augenblicklich flackerte etwas in ihren Augen auf und ich hatte keine Ahnung, ob sie wusste, was ich von ihr wollte, aber ich begann einfach: »Ich bin seit Wochen hier drin und auch diese Ärztin hat gesagt, dass ich mal etwas anderes sehen muss. Ich kann nicht immer hier in diesem Haus bleiben. Ich verlange nicht viel und du weißt auch, dass ich... ich... ich würde niemals etwas tun, um... Luke...« Sein Name brannte regelrecht in meinem Hals. »... um ihm Schaden zuzufügen. Ich möchte nur etwas raus. Wenigstens immer mal in die Bibliothek.«

Gerade wollte sie mich unterbrechen, doch ich warf schnell ein: »Ich würde mich auch an Zeiten halten, wenn du mir welche aufstellst. Das schwöre ich, aber ich drehe hier drin irgendwann durch. Bitte verstehe das. Du sperrst mich die ganze Zeit ein und du bist immer unterwegs. Hier ist niemand, außer John manchmal. Ich brauche aber auch etwas anderes um mich herum. Ich bin doch auch nur ein Mensch.« Meine Stimme wurde immer leiser; flehender und sie schien auch kurz zu überlegen. »Ich glaube dir.« Natürlich riss ich sofort die Augen auf. »Ich werde darüber nachdenken« und ich atmete erleichtert auf, denn wenn sie das sagte, war es besser, als wenn sie gleich »nein« von sich gab. 

»Es würde auch dem Kind dadurch besser gehen«, versuchte ich zu erklären und sagte noch hinterher: »Du würdest... Ich wäre dir wirklich dankbar und ich würde auch das machen, was du verlangst. Hauptsache ich hätte etwas mehr Freiheiten.« Sie nickte und sah mich zugleich prüfend mit ihren braunen Augen an. »Ich lass es mir durch den Kopf gehen« und auf Anhieb verschwand Mutter traurig aus der Tür. Irgendwie tat sie mir eine kurze Sekunde doch leid, aber es war eigenartig sie so zu sehen. Ihr Auffassungsvermögen von Leid und Schmerz war ganz anders. Sie war nicht menschlich. Ich würde ja sagen, dass es an ihren Eltern lag, aber mit denen hatte ich kaum etwas am Hut. Sie waren viel zu oberflächlich. Nicht wirklich anders. Was mich aber wunderte war, dass Eva, ihre Schwester ein ganz anderes Wesen an den Tag legte. Ihre Art war traumhaft. Liebevoll. Nett. Herzlich. Nicht so wie der Rest dieser komischen Familie.

Sie passte eigentlich gar nicht wirklich rein. Genauso wie ich. Vielleicht waren wir beide wirklich vom anderen Schlag. Sie kapselte sich auch mit Absicht von allem ab. Da war ich mir definitiv sicher. Und irgendwann machte ich das auch. Dann konnten mich alle mal kreuzweise. Einen Moment starrte ich meiner Mutter noch hinterher, als sie dann wieder durch die Tür verschwand. Mir war bewusst, dass sie sich noch eine Flasche Wein holte und ihre Sorgen darin ertränkte. Sie hätte einen wirklich extrem leidtun können, aber dachte sie das gleiche von mir? Nein. Sonst säße ich nicht hier fest und müsste John...

Ob er wohl bald wieder mit mir Sex wollte? Ich würde es niemals ertragen können, ihn zwischen meine Beine zu lassen. Davor hatte ich nämlich mit am meisten Angst. Ich schluckte schwer und lief traurig in mein Zimmer. Wie ich den Rest des Tages verbrachte? Mich sicherlich wieder auf mein Bett legen und die Decke anstarren; in der Hoffnung, dass sich alles änderte und vor allem, wie sich Luke auf meiner Haut anfühlte, wie es mit ihm war, als wir uns noch trafen und er mich mit seiner angenehmen Wärme und der Liebe, die er mir gab, um den Verstand brachte. 


Continue Reading

You'll Also Like

239K 5.7K 37
Selena ist ein selbstbewusstes, hübsches Mädchen, das noch bei ihren Eltern wohnt. Bis ihre Eltern sie einfach so verkaufen. Sie versucht zu fliehen...
28.8K 604 37
Wir erwarten alle vom Leben irgendwann von niemandem mehr abhängig zu sein, eine perfekte Liebe zu finden und zusammen mit Kindern alt zu werden, doc...
20.9K 1.5K 52
Avery Nach außen hin scheint Avery alles zu haben: Geld, Luxus und ein Leben in der High Society. Doch hinter dieser Fassade verbirgt sich eine tiefe...
2.2K 265 40
[İlacı Aşk=Das Heilmittel ist Liebe] »Loslassen und aus Fehlern lernen, Tränen wegwischen und Lächeln, die Vergangenheit akzeptieren und die Zukunft...