~Eren's POV~
Meine Ausbildung als Polizist war hart. Jeden Tag 50 Runden um die Halle rennen und dann zusätzlich 30 Liegestütze. So viel zum Aufwärmen. Nacher kam das einserne Training, welches zeigt wie man uns in jeglichen Situationen verhalten müssen.
Unser Chef Pixis zeigte uns Techniken wie man jemanden die Waffe entnimmt oder wie man sich verteidigt. Es wurden ebefalls Griffe beigebracht, mit deren Hilfe man Knochen brechen könnte.
Tausende Sachen wurden uns in den Muskeln gebrannt doch keines von diesen Techniken sagte, wie man sich von einem Psychophaten mit Chefmesser retten soll, während man nackt in der Wanne lag.
Jedoch packte meine Hand instinktiv den nächstliegenden Gegenstand und ich schmiss es gegen diese verzerrte Fratze von der ich sicher noch ein paar Mal denken werde.
Aber anstatt, dass Levi zurückschreckte und sich die getroffene Nase rieb, fing er an, kehlig zu lachen und er hollte mit seinem Messer aus.
"Eeeerrreeennn!~~ HAHAHAH!!"
Alles was ich tun konnte war schreien und meinen Kopf zwischen den Knien zu stecken.
"NEIIIN!!!"
Und augenblicklich erstarb das verstörende Kichern in meinen Ohren und das Einzige, was zu hören war, war mein verzweifeltes Wimmern und Schluchzen.
Wo bleibt der Stich?! Wo bleiben die Schmerzen?! Verdammt, bin ich schon tot?! Was ist passiert?!
Ich wagte es meinen Kopf vorsichtig zu erheben, aber das erwartete Messer oder der kranke Levi war verschwunden. Er war nie da. Ich war alleine.
"W-Was zum.." Meine Hände packten die Duschvorhange und zogen sie weg. Auch dort stand keine Person.
Mit aufgerissenen Augen starrte ich auf meinen geworfenen Gegenstand, was die verfluchte Seife war, und konnte mir selber nicht erklären wie das möglich sein konnte.
Noch jetzt schlug mir das Herz bis zum Hals und ich war mir sicher, dass dessen Klopfen hörbar war. Hastig sprang ich aus der Wanne, zog mir meine verschmutzen Sachen halbwegs richtig an und stürmte aus der Toilette.
Ich konnte einfach micht mehr da drin bleiben. Das alles wurde mir zu viel und ich sah immer noch vor meinem inneren Auge, wie das Messer mit voller Kraft runterstach und mir eigentlich das rechte Auge herauszerren sollte.
Jedoch war es vielleicht doch besser gewesen drin zu bleiben, denn der echte Levi sass auf dem Bett und schaute gerade von seinem Telefon auf um mich verwirrt anzusehen.
Und als er dann meinen Namen sagte, war es komplett aus mit meinen Nerven.
~Levi's POV~
Das mir Hanji mit ihrer Sms mitteilte, dass sie immer noch lebte und leider nicht vor dem Eingang an Unterkühlung gestorben war, vermieste meine Nacht. Oder besser gesagt, werdener Morgen. Mein Handy zeigte mir, dass es schon 3:30 Uhr war.
Desinteressiert antwortete ich ihrer ach so schöner Mitteilung und gähnte schwer. Meine Schuhe liess ich auf dem Boden fallen und fegte sie dann unters Bett. Meine Jacke legte ich auf meinen Stuhl und nütze gerade noch die Gelegenheit aus, um den groben Dreck von dem Symbol abzuklopfen.
Es war ein Wappen welches überlappende Flügel zeigte. Ein Symbol der Freiheit, sagt man.
Naja, stimmt schon. Wir, von der Scouting Legion, machten unsere Taten aus freien Willen und wir stellen diesen Leuten die Möglichkeit, ihre Lebensweise auszuleben und unsere Mordaufträge zu erfüllen.
Yup, wir nehmen Aufträge auf. Dafür wird man hier ausgebildet und glaubt's mir, ganz viele und hochrangige Personen schicken uns Aufträge.
Lange konnte ich aber das dunkelgrau auf schwarz gedruckte Zeichen nicht begucken, denn ich erhielt eine weitere Sms.
Ich sollte wirklich mal das W-lan hier unten deaktivieren. So viele Sms' sind lästig.
Doch mein Sender erinnerte mich wieder daran, warum ich mein piepsendes Ding angeschaltet lassen sollte.
"Levi. Wo warst du? Ich habe nicht gewusst, dass du draussen herumstreunst.", hiess die Nachricht meines Onkels.
Der wusste wohl wirklich alles. Komisch, denn er verliess nie seine Gemächte.
Leicht unwohl aber haupsächlich mürrisch tippte ich: "Ganz ruhig, Kenny. Ich habe mir nur gesucht, was mir fehlte."
Die Antwort kam sofort und ich setzte mich wieder aufs Bett, denn ich befürchtete, dass diese Konversation länger dauern wird als erhofft.
"Was dir fehlte? Meinst du damit einen Partner?"
"So zu sagen. Du weisst schon, einen Menschen damit ich was haben kann. Du weisst wie ich bin."
"Natürlich. Mein Neffe ähnelt seinem Onkel um einiges mehr als seinem Drecksvater. ;)"
Ich musste schmunzeln.
"Haha, stimmt schon. Aber kontrollier mich bitte nicht bei meinen Aktivitäten."
"Was ist das Problem daran?"
"Stalker."
"Ich bin der Boss vom Scouting Legion, Levi. Und es ist ja nicht so, dass ich noch nie merkwürdige Dinge von dir oder sonst welchen Mitglieder gesehen habe."
"Stimmt schon, aber ich fühle mich unwohl beobachtet."
"Verheimlichst du mir etwas?"
Bei dieser Frage konnte ich nicht sofort antworten. Ich wusste, was ich schreiben musste. Ich wusste aber nicht, ob es der Wahrheit entsprach.
Habe ich etwas zu verheimlichen?
War die Sache mit Eren irgendetwas, dass ich geheim halten sollte?
Oder.. wollte ich es ihm nicht sagen..?
Ich befürchtete, dass das Letztere der Grund war und automatisch kam mir die Frage auf: "Wieso?"
Wieso möchte ich es vor meinem geliebten Onkel geheim halten?
Bin ich denn schon so besitzergreifend gegenüber Eren geworden?
Bin ich schon so süchtig nach ihm..?
Meine Daumen kreiste vor der Tastatur und mein Schreibpartner hatte schon ein weiteres Fragezeichen geschickt, weil ich mit meiner Antwort ganz schon lange abwartete.
Schlussendlich tippte ich die vier Buchstaben und erhoffte, es war keine falsche Entscheidung.
"Nein."
Sofort hatte ich das Gefühl, dass Kenny sehr mistrauisch meine Antwort ansah. Aber ich konnte meiner Vermutung keinen Glauben schenken, denn er schien ganz normal damit umzugehen.
"Gut. Ach übrigens, hast du gefunden, was du gesucht hast?"
Diese Konversation gefiel mir überhaupt nicht. Es war normal, dass er sich dafür interessierte und meist machte es mir auch nichts aus, ihm zu gestehen, dass ich eine weitere Schlampe hergezerrt habe. Aber jetzt machte mich diese Frage aggressiv.
Natürlich würde ich dies nie in meinem Leben zugeben, weshalb ich meine Antwort geschickt überspielte und schrieb: "Nein, habe mir auch nicht wirklich Mühe gegeben. Musste eigentlich nur ein wenig an die frische Luft. Hey Onkel, es ist schon spät und ich bin müde. Gehe schlafen, liebe dich."
"Na gut, Levi. Schlaf gut und sag mir Bescheid wenn du was findest. Hab dich auch lieb."
Tch.. der kann lange auf eine Antwort warten.
Kurzerhand habe ich mich dazu entschieden, Eren für ihn tabu zu machen. Er muss wirklich nicht alles aus meinem Leben wissen und erfahren und so egoistisch wie ich bin, erzähle ich ihm meinen neuen Fund nicht.
Wie schon gesagt, gehörte Eren mir und niemanden sonst!
Oh, wenn man schon gleich von ihm sprach, kommt er durch die Tür. Jedoch ist an ihm irgendetwas seltsam. Er wirkte so, als ob er in mir ein Dämon sah. Weit geöffnete Augen und Schweisstropfen an der Schläfe. Sein ganzer Körper war versteinert als er mich erblickte und ich war mir im ersten Moment nicht mal sicher, ob er überhaupt atmete.
Verwundert erwiederte ich seinem Starren, bis ich dann die unheimliche Stille mit seinem Namen durchbrach.
"...Eren?"
Er zog hörbar die Luft ein und er fing an zu zittern, als ob ich kurz davor war, ihn zu erstechen. "G-Geh w-weg..!", stotterte er.
"Was ist los mit dir? Ich sitze nur!", meinte ich verwunderter und erhob meine Hände um zu zeigen, dass ich in ihnen nichts Gefährliches hielt. Ich liess sogar mein Handy los.
"Geh weg, habe ich gesagt!!", schrie der Verrückte jetzt und hielt seinen Gürtel der Hose in der Hand. Wahrscheinlich als Verteidigung.
"Ey! Ganz ruhig!", befahl ich und stand nun auf. "Alles ist okay, Eren..!"
"Wag es nicht näher zu kommen!!", warnte er mich und presste seinen Körper gegen die Wand, als ob eine unsichtbare Kraft ihn dagegen drückte.
Was ist denn los?! Vorher konnten wir ganz normal reden, als ob wir ganz gewöhnliche Menschen wären. Doch jetzt verhielt er sich so, als ob ich der neue Diktator wäre.
Naja, es stimmt so halb, aber ssssh.
Ich trat vorsichtig einige Schritte auf ihn zu. Man wusste nie wie sich eine Person in solcher Verfassung verhaltet. Solche Leuten könnte mit Leichtigkeit einen Kopf ausreissen.
Ich spreche aus Erfahrung.
"Beruhig dich, Eren..", sagte ich mit sanfter Stimme und machte weiche Bewegungen mit meinen Händen.
"G-Geh weg!! Fass mich nicht an!!", brüllte er und seine Beine trugen ihn weiter bis zur Ecke, wo er sich auf den Boden setzte.
Es tat weh..
Es tat weh ihn so zu sehen, wie ungerne ich es auch sagte.
Schlimmer war aber die Tatsache, dass es wegen mir war, obwohl ich 'nichts' getan habe.
"Sssh!" Um nicht ganz bedrohend zu wirken, kniete ich mich runter um auf der gleichen Höhe wie Eren zu sein. "Alles ist okay.."
Heftig schüttelte er seinen Kopf und in seinen Augenwinkeln bildeten sich Tränen. "N-Nichts ist okay..!! D-Du.. D-Du bist b-böse..!! Du willst m-mich umbringen!!"
Ich wusste nicht warum mich in diesen Moment diese Worte so fest packten. Ich wusste nicht warum ich mich nicht mehr bewegen konnte und ihn nur verletzt aber auch geschockt ansehen konnte.
Er hatte mir diese Worte vorher schon einige Male gesagt und sowieso habe ich schon schlimmere Sachen zu Ohren bekommen.
Und doch.. zerriss es mich.
"Eren..", sagte ich dann, als ich mich von seinen erröteten Augen wegreissen konnte und meine Stimme wieder fand. "Beruhig dich."
Langsam und bedacht, streckte ich meine Hand aus und rückte näher. Aber mit jedem Zentimeter den ich mich ihm näherte wurde er sein Wimmern und sein Flehen lauter.
"N-Nein..!! Nicht!! Tu mir nicht weh!! H-Hör auf!!"
"Eren, sssh! Ich tu dir nichts."
"L-Lügner! Alles nur Lügen!! Das ist das Einzige, für was du gut bist!! Nur für Lügen dient dein verschissenes Mundwerk!!"
"Eren!! Schrei nicht!"
"ICH DARF SO VIEL SCHREIEN WIE ICH WILL, VERDAMMT!!"
In diesen Augenblick konnte ich die geringe Distanz zwischen uns nicht mehr aushalten. Meine Arme schossen raus, rissen ihm den Gürtel aus seinen Händen und zogen ihn dann an mich.
Sein Weinen erstarb für wenige Sekunden. Alles war still und ich war mir fast sicher, dass das Ganze wieder okay war, aber da lag ich falsch.
Sein plötzliches qualvolles Kreischen liess mich sorgen, ob mein Gehör noch gut zu gebrauchen wäre nach dieser verstörenden Aktion. Er kreischte kratzig und es ähnelte an eine Ansammlung von heulenden Babies.
Er kreischte so, wie meine einsten Opfer gekreischt haben. Als ich sie mit dem Messer folterte oder als ich ihnen die Augen auskratzte.
Doch extremer..
"Eren, alles ist okay!! Schrei nicht!!", brüllte ich und versuchte sein unmenschliches Heulen zu übertreffen.
Doch er hörte nicht auf. Er schlug mir mit aller Kraft auf den Rücken und ich war mir sicher, dass dies einige blaue Flecken, wenn nicht Knochenbrüche gibt. Jedenfalls fühlte es sich so an.
Aber ich liess ihn nicht los. Ich würde ihn nicht los lassen, solange er mir nicht die Haare ausreist.
Ich spürte die Tränen, die auf meine Schultern tropften und sich schnell anhäuften. Ich spürte wie seine Finger anfingen an meinem Rücken zu kratzen.
Aber ich liess ihn nicht los.
"Eren.. Hör auf.. Hier ist nichts was dich verletzen könnte.."
Da er mich nicht zu hören schien, drückte ich ihn fester und strich ihm sachte über den Rücken. Und tatsächlich hörte er auf, meinen eigenen zu demolieren.
Sein Kreischen zerbrach in einzelne Stücke bis es dann komplett erstarb.
Das Einzige, was man noch von ihm hörte war sein klägliches Weinen. "F-F-Fass m-mich nicht a-an.."
"Alles ist gut..", sagte ich nun sicher zum zehnten Mal und bewegte mich nicht von ihm weg. Nicht solange er meine Umarmung erwiederte.
Wieder schüttelte er denn Kopf und mehr Tränen flossen seine weiche Wange runter. "D-Du willst m-mich erstechen.. W-W-Warum tust d-du so was..?"
Seiner Frage gab ich keine Antwort. Ich konnte diese Frage nicht mit Worten definieren. Doch vielleicht könnte ich es ihm anders zeigen.
Ganz langsam entfernte ich meinen Kopf von seiner Brust und sah ihm tief in die Augen. Er erwiederte schwächlich und ängstlich meine tote Starre.
Behutsam strich ich über seine vernässte Wange und ignorierte seine Ablehnungen.
"N-Nein..!! L-Levi, bitte..! E-Erstich mich nicht.. T-Tu es nicht..!! Levi..!"
Bei jedem anderen Menschen hätte ich es geliebt. Bei jeder anderen Person hätte ich dieses Flehen vergöttert. Aber nicht bei Eren.
Warum nicht?
Warum liebte ich es nicht, dass er weinte oder mich so verletzt ansah?
Warum gefallen mir seine verheulten Augen nicht..?
Warum..?!
Meine zweite Hand fand sein Gesicht ebenfalls doch er schüttelte leicht seinen Kopf. "B-Bitte.. B-Bring mich nicht um.. B-Bitte erstich m-mich nicht..!"
Ich streichelte seine Wangen mit meinen Daumen und nie drehte ich meine Augen von seinen weg. "Ich werde dich nicht umringen, Eren.."
"D-Doch..!", flüsterte er zittrig und griff nach meinen Händen. Er hielt sie fest, zog sie aber nicht von seinen Wangen runter. "D-Du hast e-es vor.."
"...Nie könnte ich dich umbringen."
Noch bevor er irgendetwas sagen konnte, küsste ich ihn.
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PEACE!
Wie geht's euch?? Mir gehts supiiiii! Warscheinlich interessiert das keinen aber egal XD
Ich wünsche euch eine tolle Woche und man sieht sich!
Eure Ann4575