Werwolf - das Blinzelmädchen

By darkred_diary

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"Jede und jeder von euch bekommt eine Karte. Eine Karte, die euch eure Rolle vorgibt. Eure zweite Identität... More

Prolog
Kapitel 1.
Kapitel 2.
Kapitel 3.
Kapitel 4.
Kapitel 5.
Kapitel 6.
Kapitel 7.
Kapitel 8.
Kapitel 9.
Kapitel 10.
Kapitel 11.
Kapitel 12.
Kapitel 13.
Kapitel 14.
Kapitel 15.
Kapitel 16.
Kapitel 17.
Kapitel 18.
Kapitel 19.
Kapitel 20.
Kapitel 21.
Kapitel 22.
Kapitel 23.
Kapitel 24.
Kapitel 25.
Kapitel 26.
Kapitel 27.
Kapitel 28.
Kapitel 29.
Kapitel 30.
Kapitel 31.
Kapitel 32.
Kapitel 33.
Kapitel 34.
Kapitel 35.
Kapitel 36.
Kapitel 37.
Kapitel 38.
Kapitel 39.
Kapitel 40.
Kapitel 41.
Kapitel 42.
Kapitel 43.
Kapitel 44.
Kapitel 45.
Kapitel 46.
Kapitel 47.
Kapitel 48.
Kapitel 49.
Kapitel 50.
Kapitel 51.
Kapitel 52.
Kapitel 53.
Kapitel 54.
Kapitel 55.
Kapitel 56.
Kapitel 57.
Kapitel 58.
Kapitel 59.
Kapitel 60.
Kapitel 61.
Kapitel 62.
Kapitel 64.
Kapitel 65.
Kapitel 66.
Kapitel 67.
Kapitel 68.
Kapitel 69.
Kapitel 70.
Kapitel 71.
Kapitel 72.
Kapitel 73.
Kapitel 74.
Kapitel 75.
Kapitel 76.
Kapitel 77.
Kapitel 78.
Kapitel 79.
Kapitel 80.
Kapitel 81.
Kapitel 82.
Kapitel 83.
Kapitel 84.
Kapitel 85.
Kapitel 86.
Kapitel 87.
Kapitel 88.
Kapitel 89.
Kapitel 90.
Kapitel 91.
Kapitel 92.
Kapitel 93.
Kapitel 94.
Kapitel 95.
Epilog
Nachwort
Fragen an die Charaktere

Kapitel 63.

115 26 5
By darkred_diary

Die Spielleiterin wartete, bis Noctana das Ende des flurähnlichen Raumes erreicht hatte. Mit einem letzten hilflosen Blick in die Richtung von Nolan drehte Noctana sich um.

„Lösch das Licht.", sagte die Spielleiterin, legte eine ihrer Hände auf Nolans Schulter.
Er zitterte, machte aber keine Anstalten den Lichtschalter umzudrehen.

„Jetzt, Nolan.", befahl die Spielleiterin streng, ihre Fingernägel krallten sich unsanft in Nolans Schulter. Mit schmerzverzerrtem Gesicht drehte er langsam den Lichtschalter.

Noctana sah erschrocken nach oben, als das Licht erlosch.

Nolan blinzelte, um mehr erkennen zu können, trotzdem dauerte es lange, bis seine Augen sich an die Dunkelheit um ihn herum gewöhnten.

Stand er in einer Pfütze?

Er hörte wie jemand etwas auf den Boden kippte, es fing an zu riechen wie an einer Tankstelle.

Und dann spürte er wieder die Hand der Spielleiterin auf seiner Schulter: „Jetzt bist du dran."

Er erkannte schwach die Umrisse der Streichholzschachtel, die die Leiterin ihm hinhielt.

Mit zitternden Fingern griff er danach, ließ die Schachtel fast fallen: „Aber hier ist nichts das brennen ka-"

„Da wäre ich mir nicht so sicher.", unterbrach ihn die Spielleiterin. „Zünde einfach ein Streichholz an und lass es links von dir fallen."

Nolan, der glücklicherweise keine Links-Rechts-Schwäche hatte, zog die Schachtel auf und holte eins der Streichhölzer heraus.

Das Holz war rau und nicht besonders ordentlich geschliffen. Es splitterte bereits.

„Schneller.", zischte die Spielleiterin ungeduldig. Nolan zuckte zusammen und umklammerte das Streichholz fester, achtete nicht darauf, dass sich die Splitter in seine Haut bohrten.

Dann fuhr er über eine der beiden rauen Seiten der Schachtel.

Die Flamme erschien vor ihm mit einem leisen Zischen.

Das gelb-orange Leuchten erhellte nicht viel, aber Nolan erschrak leicht als der unheimliche Schein den Schatten der Spielleiterin verzerrt an die Wand warf.

Langsam bewegte er seine Hand zur linken Seite – und ließ das Streichholz fallen.

Es war, als hätte er ein Inferno losgetreten.
Eine Flamme schoss ruckartig nach oben, Nolan stolperte erschrocken zurück, hielt sich geblendet die Hand vor die Augen.

Innerhalb von wenigen Sekunden brannte die komplette linke Seite.

„Raus hier.", sagte die Spielleiterin barsch, packte ihn wieder an der Schulter und zog ihn mit sich auf den Flur.

Noctana spürte, wie es plötzlich warm wurde.

Dann hörte sie, wie die Tür zuschlug.

Sie drehte sich nicht sofort um. Ganz langsam verlagerte sie ihr Gewicht auf ihren rechten Fuß und drehte sich dann langsam um sich selbst.

Noctana dachte, sie würde träumen.

Der Flur war gewissermaßen unterteilt.

Die von ihr aus gesehen linke Seite lag ruhig da, wie auch zuvor.

Aber dann war da die rechte.
Die rechte Mauer war komplett verdeckt von Flammen, die hoch aufloderten und deren Schatten fröhlich über die dreckigen Wände tanzten – das hier war kein Spiel mehr. 

Sie stand in einem brennenden Zimmer.

Der Rauch drang in ihre Atemwege, brachte sie zum Husten und Röcheln, jeder Atemzug ließ neue Schmerzen durch ihre Lunge schießen.
Sie musste hier raus!

Aber was, wenn sie an das Feuer kam? Was, wenn sie sich verbrannte?

Die Angst ließ sie zögern. Was würde Ophelia in solch einer Situation tun?

Die wäre jetzt schon raus hier, du Idiotin! rief die Stimme in ihrem Kopf. Renn! Jetzt!

„Aber was wenn ich dabei sterbe?", brüllte Noctana, Schweiß rann ihr über die Stirn, sie schnappte nach der heißen Luft.

Trotzdem ging sie keinen Schritt vorwärts.

Was willst du lieber?
Beim Versuch sterben oder sterben, weil du nichts versucht hast?

„Tot bin ich dann eh.", scherzte Noctana zitternd.

Der Raum war nicht so unglaublich lang – sie müsste nur kurz rennen und sie wäre raus, oder?

Willst du den anderen das wirklich antun? Willst du, dass sie erfahren, dass du gestorben bist, weil du aufgegeben bist?

Oder willst du, dass sie erfahren, dass du gestorben bist, weil du gekämpft hast?

„Sie würden es nie erfahren."

Ach ja? Sie haben auch erfahren wie Lena starb, oder? Geheimnisse sterben nicht mit den Menschen. Das müsstest du eigentlich mittlerweile selbst wissen, oder?

„Aber-"

Renn.

„Aber-"

RENN!

Und Noctana rannte los. Ohne es jemals selbst beschlossen zu haben.

Sie rannte an den Flammen vorbei, schrammte gegen die linke Wand, keuchte und hustete.

Ihre Haut schien zu brennen, ihre Lunge fühlte sich an wie ausgetrocknet. Doch wenn sie schluckte wurde es nicht besser.

Alles schien mit Feuer versetzt zu sein.

Dann knallte sie gegen die geschlossene Tür. W

o war die Klinke?

Hektisch fuhr Noctana über die Tür, bildete sich ein, die Flammen schon an ihrem Rücken spüren zu können.

Doch ihre Hand fand die Klinke, drückte sie mit aller Kraft hinunter.

Die Tür öffnete sich ruckartig und Noctana stolperte ungeschickt heraus, knallte die schwere Tür hinter sich zu.

Ihre Beine gaben unter ihr nach und an die Tür gelehnt blieb sie auf dem Boden sitzen.
Erschöpft, geschockt und schwitzend.

Aber lebendig.


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