You left me ~ pjm.

By serendipity_mochi

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Yuna war gerade einmal 17 als eine Welt für sie zusammenbrach. Von ihrer damals großen Liebe verlassen und a... More

Prolog
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Epilog

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By serendipity_mochi


Jimin p.o.v.

"Mister Park. Mister Park bitte bleiben sie bei mir, schließen sie nicht ihre Augen."

Alles fühlte sich an als wäre ich in Trance gefallen. Meine Augen waren halb geöffnet aber ich konnte mich nicht bewegen. Auch lag ich auf etwas, einer Trage oder einem Bett, denn ich starrte geradezu an die Decke eines Gebäudes und sah wie die Deckenleuchten über mir vorbeizogen. Halb über mir lehnte außerdem eine Frau, die versuchte mir irgendetwas zu sagen, doch schien es so als stünde sie hinter einer dicken Plexiglas Scheibe, welche Dreiviertel der Lautstärke ihrer Stimme absorbierte. Ihr Gesicht war mit einem beunruhigenden Gesichtsausdruck geschmückt und sie gab, so wie es aussah, hektisch Anweisungen an mehrere Leute bevor sie mir erneut in die Augen sah und danach etwas tiefer in Richtung meines Brustkorbes.

"Mister Park ich brauche sie hier, sehen sie mich an."



Schwarz. Auf einmal gingen alle meine Lichter aus und ich merkte wie sich mein ganzer Körper schlagartig entspannte. Es fühlte sich an, als wäre mir eine massive Last von den Schultern gefallen.

Und auf einmal fand ich mich selbst in meiner alten Schule wieder. Auf einer der Tribünen in der hintersten Reihe der Sporthalle und ich sah zwei Personen vor mir. Die Beiden schienen mich aber nicht zu bemerken, da sie viel zu sehr auf sich fokussiert waren. Ein genauerer Blick und ich bekam eine Gänsehaut. Das da vor mir waren Yuna und ich in der 12. Klasse genau an dem Tag, als ich mir meinen Arm beim Basketball spielen angebrochen habe weil mich ein bestimmter Jemand nicht gerade sanft schubste und ich mit voller Wucht auf eine der Bänke fiel.


"Jimin!"
Quiekte Yuna auf der Zuschauertribüne geschockt als ich mit einem lauten Knall auf der Holzbank neben mir aufschlug. Schmerzhaft keuchte ich auf und merkte sofort, dass etwas mit meinem linken Arm nicht stimmte, denn er tat höllisch weh. Hinter mir vernahm ich nur ein gedämpftes Lachen, welches von Chan kam und das wusste ich ohne mich umdrehen zu müssen.

"Was zur Hölle Chan?! Das war komplett unnötig."
Meine Freundin stand mittlerweile mitten auf dem Spielfeld und schubste Chan mit beiden Händen ein Stück von sich weg bevor sie sich in meine Richtung umdrehte und mir besorgt näher kam.

Das Spiel wurde fortgesetzt und ein Teamkollege für mich eingewechselt, wodurch die Aufmerksamkeit der Zuschauer glücklicherweise wieder ganz dem Spiel gewidmet war.

"Hey, alles in Ordnung?"
Yuna kniete sich vor mich und strich mir eine Haarsträhne aus meinem Gesicht was mich zum Lächeln brachte.

"Halb so wild."
Lächelte ich sie an, doch als ich mich aufrichten wollte kniff ich schmerzerfüllt meine Augen zusammen und hielt meinen linken Arm fest.

"Tu nicht so auf starken Mann du Dummkopf. Ich sehe doch wie sehr es dir wehtut. Zeig mal her."
Sie rutschte näher an mich ran und kurz darauf spürte ich ihre warmen Fingerspitzen auf meiner Haut. Behutsam inspizierte sie meinen schmerzenden Arm wohingegen ich sie fasziniert ansah. Doch sie riss mich wenig später aus meinen Gedanken.

" Kannst du deinen Arm noch bewegen?"
Auf ihre Frage hin versuchte ich meinen Arm zu bewegen was nur dazu führte, dass ein qualvoller Laut über meine Lippen glitt.

"Jimin...meinst du er ist gebrochen...?"
Ich zuckte nur mit meinen Schultern und realisierte danach etwas. Meine Augen weiteten sich und meine Hand fand ihre.

"Mein Vortanzen nächsten Monat...Yuna, wenn mein Arm gebrochen ist kann ich das vergessen."
Ihr Gesichtsausdruck glich nun auch meinem, jedoch drückte sie beruhigend meine Hand und sah mir ermutigend in die Augen.

"Hey...geh nicht vom schlimmsten aus okay? Das wichtigste ist, dass du dir jetzt keine Panik machst. Du musst jetzt stark sein, ich glaube an dich. Und ich weiß, dass du das schaffen wirst."


Du musst jetzt stark sein. Ich weiß, dass du das
schaffen wirst.





Die beiden Sätze schwirrten in meinem Kopf herum und schließlich hörte ich ein gedämpftes regelmäßiges Piepen um mich herum. Mein Kopf dröhnte und fühlte sich so an als würde er 3 Tonnen wiegen. Meine Augen bekam ich nur mit Mühe einen Spalt geöffnet und ich erkannte, dass ich irgendwo in einem weißen Raum lag, höchstwahrscheinlich ein Krankenhaus. An meiner rechten Hand spürte ich etwas woraufhin ich meinen Kopf in die besagte Richtung drehte und ich erkannte eine Person, die meine Hand hielt und ihren Kopf darauf ablegte. Ich versuchte meine Hand etwas zu bewegen und es zeigte Erfolg, denn die Person schreckte wie in Lichtgeschwindigkeit auf und sah mich mit weit aufgerissenen Augen an. Es war meine Mutter. Sie sah erschöpft aus, gerötete Augen, tiefe dunkle Augenringe und ein wenig zerzaustes Haar.

"Jimin mein Liebling. Gott sei Dank..."
Ihre Stimme brach am Ende ihres Satzes und ihre Hände fanden den Weg zu meinem Gesicht, welches sie wenig später genauestens inspizierte.

"Ich hole sofort einen Arzt."
Sobald sie das sagte eilte sie auch schon aus dem Zimmer und ließ mich verwirrt zurück.

-

"Mr.Park wie geht es ihnen? Haben sie irgendwo Schmerzen?"
Vor mir stand ein Arzt der ein paar Papiere in der Hand hielt und immer wieder abwechselnd von seinen Papieren zu mir herüber sah.

"Hm ziemliche Kopfschmerzen."
Meine Stimme fühlte sich an als würden meine Stimmbänder gegen Sandpapier reiben und davon überrascht musste ich mich selbst erstmal räuspern. Der Arzt am Ende meines Bettes lachte nur leicht.

"Keine Sorge Mister, es ist ganz normal, dass die Stimme etwas einrostet wenn man sie fünf Tage lang nicht benutzt."

Wie bitte was. Wenn man sie fünf Tage nicht benutzt? Was sollte das denn nun heißen. Er schien meinen sichtlich verwirrten Gesichtsausdruck zu bemerken und fuhr fort.

"Um ihre Erinnerungen kurz auf den neusten Stand zu bringen. Sie wurden vor fünf Tagen gegen 20 Uhr mit einer schweren Schussverletzung oberhalb ihres Herzens in unser Krankenhaus eingeliefert. Wir haben sie ungefähr 4 Stunden operieren müssen, da die Kugel an einer sehr ungünstigen Stelle lag. Sie haben sehr viel Blut verloren und es sah für längere Zeit nicht gut aus. Doch die Operation war erfolgreich, wir konnten die Kugel entfernen und wie durch ein Wunder verfehlte sie ihr Herz um wenige Zentimeter. Nur lagen sie kurzzeitig in einer Art Koma, das bis vor wenige Minuten andauerte."

Ungläubig sah ich den etwas älteren Mann vor mir an. Ich lag für fünf Tage hier bewusstlos, nachdem Chan versucht hat mich umzubringen und es ihm fast gelungen wäre.

Chan. Ich riss meine Augen auf und drehte mich zurück zu meiner Mutter.

"Was ist mit ihm passiert? Wo ist meine Tochter?!"
Panik machte sich in mir breit und ich erinnerte mich genau an die letzten Momente in denen ich noch bei Bewusstsein war. Ich schrie sie an sich zu verstecken. Er schoss mich an. Ich fiel zu Boden. Er rannte ihr hinterher.

Ich griff nach meiner Decke und drückte sie so fest in meinen Fäusten zusammen bis man das Weiß meiner Knochen sehen konnte. Meine Mutter legte ihre Hände beruhigend auf meine.

"Alles ist gut. Die Polizei hat ihn. Er wird für seine Taten ins Gefängnis kommen. Eine junge Frau sah das Geschehen und wählte sofort den Notruf laut der Polizei. Sie trafen wenige Minuten nachdem er den Schuss abgefeuert hat ein und nahmen ihn fest bevor er weiteren Schaden anrichten konnte. Sie haben ihn Jimin. Der Terror ist vorbei."

Erleichtert. Genau das beschrieb meine Gefühle gerade ziemlich gut, doch ein noch größerer Teil in mir war unzufrieden mit ihrer Antwort.

"Mom. Wo ist meine Tochter? Wo ist Sumi?"
Sie seufzte für einen Moment. Kein gutes Zeichen. Und sofort war ich alarmiert.

"Körperlich ist sie unversehrt, Chan hat sie zum Glück nicht finden können. Aber sie hat sehr gelitten Jimin... sie dachte, dass sie euch beide verlieren würde."
Mein Herz zerbrach in Tausend kleine Einzelteile.

"Wo ist sie?"
Hauchte ich nur leise.

"Im Wartezimmer mit deinen Freunden, ich hole sie.  Bleib liegen."
Sind die Jungs etwa allesamt nach Busan gekommen? Einige Minuten später hörte ich Gemurmel aus dem Flur kommen und danach öffnete sich die Tür und vor mir stand Yoongi. Yoongi, wahrscheinlich auf Schlafentzug und noch blasser als sonst, stand im Türrahmen und hielt Sumi im Arm, die sich fest an sein Shirt krallte. Und bei diesem Anblick konnte ich nicht anders als meinen Tränen abermals still freien Lauf zu lassen. Sie sah so zerbrechlich und angreifbar aus, es machte mich krank.

Er setzte sie ab und erst jetzt schien sie zu bemerken wo sie sich gerade befand. Ihr Kopf schnellte zu meinem Bett herüber und wir sahen uns direkt in die Augen. Unsere Blicke sagten mehr als tausend Worte und obwohl sie noch nicht einmal 5 Jahre alt war, wusste ich, dass sie genau denselben Schmerz wie ich verspürte.

"Papa..."
Hauchte sie, sprang auf mein Bett und krabbelte in meine offenen Arme. Im Augenwinkel konnte ich erkennen wie die anderen langsam den Raum verließen. Meine Arme schlang ich fest um sie und ich hob sie auf meinen Schoß.

"Mein Baby... geht es dir gut? Bist du verletzt?"
Besorgt betrachtete ich sie und fuhr mit meinem rechten Daumen über ihre Wange um eine dicke Krokodilsträne wegzuwischen. Sie nickte zögerlich.

"Alles okay. Mein Schorf an den Knien ist bloß wieder weg, es hat doll geblutet...Ich hab dich so vermisst Papa."
Es schmerzte innerlich so ein kleines Mädchen in dieser Verfassung zu sehen. Schniefend legte sie ihren Kopf in meine Halsbeuge und ich drückte sie beschützend näher an mich mit meiner Hand auf ihrem Hinterkopf.

"Ich bin so so stolz auf dich. Da hat das Versteckspiel Training mit Jungkook sich gelohnt nicht?"
Sie richtete sich auf und ich hauchte ihr einen sanften Kuss auf die Stirn.

"Ja...ich hab mich in einem Busch versteckt. Der war nicht so groß aber hatte eine Höhle aus Ästen unten. Aber es war so gruselig alleine. Ich hatte Angst..."
Ich sah wie ihre Unterlippe anfing zu beben.

"Shhh alles gut. Ab jetzt wird alles besser. Keine bösen Männer mehr. Du brauchst keine Angst mehr zu haben, ich bin immer bei dir mein Schatz hm?"
Flüsterte ich in ihr Ohr woraufhin sie nur nickte und mich wieder ansah. Ihr Gesicht zierte ein leichtes Lächeln.Wie froh ich war Sumi in meinem Leben zu haben.

"Ich hab dich lieb Papa"

"Ich dich auch. Ich dich auch."

Wir saßen noch für eine etwas längere Zeit fest umschlungen auf meinem Bett bis ich merkte, dass Sumi eingeschlafen war. Ich lächelte und richtete mich auf. Langsam versuchte ich mit Sumi in meinen Armen aufzustehen, was funktionierte wenn auch nur ziemlich wackelig. Neben der Tür hing ein Spiegel an der Wand und ich betrachtete mich darin. Gott, wie ich aussah. Ebenfalls tiefe Augenringe, ich war unnormal blass und meine braunen Haare standen in alle Richtungen ab.

Im Flur angekommen sah ich mich um und fand meine Mutter, Yoongi, Taehyung und Hoseok. Allesamt saßen sie wie vier Trauerklöße mit gesenkten Köpfen auf den Stühlen. Leicht räusperte ich mich um ihre Aufmerksamkeit zu erwecken und alle sahen mich mit großen Augen an. Meine Mom kam auf mich zu und nahm mir vorsichtig meine schlafende Tochter aus dem Arm. Taehyung sprang Sekunden danach auf und zog mich in eine feste Umarmung.

"Du hast uns so einen Schrecken eingejagt. Zum Glück geht es dir gut."
Ich nickte und lächelte leicht.

"Ihr seid echt alle hierher gekommen?"
Empört sah mich mein Gegenüber an.

"Natürlich, das stand auch gar nicht zur Debatte. Deine Mom hat Namjoon aus dem Krankenhaus angerufen und uns erzählt was passiert ist. Für ne Weile sah es so aus als ob du jetzt den Löffel reichen würdest. Wir haben sofort alles stehen und liegen gelassen und sind nach Busan geflogen, wir sind doch eine Familie. Und außerdem haben wir uns mindestens genau viel Sorgen um unseren Sonnenschein da gemacht."

"Hyung!"
Hörte ich auf einmal vom Ende des Raumes und sah mich um. Jungkook kam gerade durch die Tür und lief mit schnellen Schritten auf mich zu um mich in eine brüderliche Umarmung zu ziehen die ich erwiderte. Hinter ihm kam eine Frau mit ins Wartezimmer und mit genauerem Hinsehen erkannte ich, dass es Mi war, die mich erleichtert ansah. Jungkook ließ wieder von mir ab und sah erst zu Mi und dann zu mir.

"Ich hab sie aufs Revier begleitet für eine Zeugenaussage."

Huh?

____________________________________

Fortsetzung folgt...💫

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